Jakobsweg & Vorwort

Pilgerwanderungen

Wissen & Glauben

Impressum & Kontakt

Links & Literatur

Mythen & Naturreligionen

Religion & Christianisierung

Macht &
Ohnmacht

Geomantie & Kraftorte

Gesundheit & Ernährung

Spiritualität & Bewußtsein

1. „Arbeit und der Sinn des Lebens“ - Eine kurze Parabel

2. „Der Fehler im System“ oder: Die Geschichte von Fabian, dem Goldschmied: »Gib mir die Welt plus 5 Prozent!« - Das unentdeckte Geheimnis des Banken- und Geldsystems – warum überall Geld fehlt! von Larry Hannigan, Australien, 1971 (!) Originaltitel: „I Want the Earth Plus 5 %”, Übersetzung und Redaktion: Michael Kent

3. „Der Welt-Geldbetrug“von Prof. Dr. Eberhard Hamer, Mittelstandsinstitut Hannover 

4. “Geld regiert die Welt” von Matthias Lorch, 2006

5. „Untertanen, Obertanen und Hintertanen“ von Armin Risi   

6. “Plünderlandverschwörung” von Ralf Prengel, 2007

 

 

1. Arbeit und der Sinn des Lebens:

Ein Unternehmensberater stand in der Fußgängerzone und lauschte dem himmlischen Gesang einer Frau. Sie hatte eine wunderbare Stimme.Der Mann gratulierte der Sängerin zu ihrer prächtigen Vorführung und fragte, wie lange sie für die Einnahmen gesungen hätte. Die Frau antwortete: "Ein paar Stunden nur. Nicht lange." Daraufhin, fragte der Berater, warum sie denn nicht länger singen würde, um noch mehr Geld zu verdienen. Sie erwiderte: "Das Einkommen reicht mir, um meine Familie den nächsten Tag zu versorgen.Der Berater wiederum fragte: "Aber was tun Sie mit dem Rest des Tages?"
Die Sängerin erklärte.- "Ich schlafe morgens aus, gehe ein bisschen singen; spiele mit meinen Kindern, mache nach dem Essen einen Mittagsschlaf, gehe im Park spazieren, trinke am Abend ein Gläschen Wein und spiele Gitarre mit meinen Freunden. Sie sehen, ich habe ein ausgefülltes Leben. "

Der Mann erklärte: "Ich habe studiert und könnte Ihnen ein bisschen helfen. Sie sollten mehr Zeit mit Singen verbringen und von dem Erlös eine CD aufnehmen. Mit dem Erlös hiervon wiederum könnten Sie mehrere CD's aufnehmen, bis Sie in den Charts landen.
Statt die Hits von einem Produzenten vermarkten zu lassen, könnten Sie direkt eine eigene Firma gründen. Sie könnten Produktion, Verarbeitung und Vertrieb selbst kontrollieren. Sie könnten dann die Stadt verlassen und nach New York umziehen, wo Sie dann sehr berühmt und reich werden."

Die Frau fragte: "Und wie lange soll dies alles dauern? " Der Berater antwortete: "So etwa 10 bis 12 Jahre." Die Frau fragte: "Und was dann?" Der Mann lachte und sagte: "Dann kommt das Beste. Wenn die Zeit reif ist, könnten Sie mit Ihrer Produktionsfirma an die Börse gehen; Ihre Unternehmensteile verkaufen und Millionen verdienen. "

Die Frau sagte: "Millionen. Und dann?" Der Berater sagte: "Dann könnten Sie aufhören zu singen. Sie könnten in eine kleine gemütliche Stadt ziehen, morgens lange ausschlafen, mit Ihren Enkelkindern spielen, eine Siesta mit Ihrem Mann machen und im Park spazieren gehen. Am Abend ein Gläschen Wein genießen und mit Ihren Freunden Gitarre spielen und singen. " ….

 

2. „Der Fehler im System“ oder „Gib mir die Welt plus 5 Prozent“ von Larry Hannigan, Australien 1971(!) Originaltitel: „I Want the Earth Plus 5 %”, Übersetzung und Redaktion: Michael Kent

Der nachfolgende Text erzählt die Geschichte des Geldes und des Bankensystems und erhellt ganz nebenbei mehrere gut gehütete Geheimnisse.

Wir laden Sie herzlich ein, diesen Text breitflächig zu verteilen. Zielsetzung dieser Aktion ist, einen Bewusstseinsschub in der Bevölkerung in Gang zu setzen, der nicht nur unsere gegenwärtige Zinswirtschaft als Kontrollinstrument weniger „Auserwählter” erkennbar werden lässt, sondern die Weichen für ein menschenfreundliches, gerechtes Geldsystem stellen soll.

Da die meisten Menschen unser gegenwärtiges System einfach als gegeben akzeptieren und bestenfalls versuchen, für sich selbst das Meiste an Profit herauszuholen, bedarf es auch in diesem Bereich dringend eines Umdenkens.

Die Wurzel der Zinswirtschaft ist unserer Ansicht nach nicht in einem System zu finden, sondern in der menschlichen Schwäche der Gier, welche nicht nur die Top-Banker dieser Welt betrifft, sondern bedauerlicherweise auch breite Bevölkerungsschichten. Daher ist die Arbeit jedes Einzelnen an dieser Wurzel unumgänglich.

Eine immer häufiger praktizierte Alternative zum globalen Geldsystem stellen die zahlreicher werdenden Regionalwährungen dar. Darüber hinaus werden Menschlichkeit, Mut, Tatkraft, die Wendung zu ökologischen Wirtschaftsweisen und politisch-gesellschaftliches Engagement vieler Einzelner den Schlüssel zur Gesundung unseres Systems darstellen. Wir sind überzeugt, dass auch Sie mehr als nur einen wertvollen Beitrag dazu leisten können.

Ich wünsche Ihnen angenehme Lektüre und aufschlussreiche Entdeckungen.
Michael Kent - Aus Michael Kents Depesche 35/2006

Wenn Sie nach Lektüre der Geschichte wünschen, dass andere ihren Inhalt ebenfalls kennen sollten, dann senden Sie diesen Text bitte an Ihren E-Mail-Verteiler. Der Text steht auch auf unserer Webseite zur kostenlosen Verfügung (auch als PDF-Version). Eine Druckversionen (12 Seiten) dieses Artikels erhalten Sie für nur 20 Cent pro Stück (im Format DIN A4) bzw. 10 Cent pro Stück (DIN A5) beim Sabine Hinz Verlag.

Die Geschichte von Fabian, dem Goldschmied: »Gib mir die Welt plus 5 Prozent!«
Das unentdeckte Geheimnis des Banken- und Geldsystems – warum überall Geld fehlt!

Tauschhandel

Fabian war innerlich erregt, als er seine Rede übte, die er am kommenden Tag vor einer großen Menschenmenge halten würde. Schon immer hatte er nach Macht und Prestige gestrebt. Nun würde sein Traum bald wahr werden.

Fabian war Handwerker, der mit Gold und Silber arbeitete, Schmuck und Verzierungen herstellte, doch es gefiel ihm nicht, dass er sich seinen Lebensunterhalt mit Arbeit zu verdienen hatte. Er suchte den Reiz des Außergewöhnlichen, die Herausforderung – nun stand sein großer Plan vor der Verwirklichung.

Seit Generationen war der direkte Warentausch die gängige Art des Handels. Familien lebten davon, sich auf bestimmte Waren zu spezialisieren und den Überschuss mit Waren eines anderen Händlers auszutauschen.

Der Marktplatz war der laute Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens. Dem Volk gefiel das bunte Treiben, denn es gab immer viel Neues und Interessantes zu hören. In letzter Zeit allerdings nahmen Umtriebe und Streitigkeiten zu – ein besseres System schien nötig, wenngleich die Menschen immer noch fröhlich waren und die Früchte ihrer Arbeit genossen.

Die Regierungsform war äußerst simpel: In jeder Gemeinde wurde ein Bürgerrat gewählt, dessen Aufgabe es war, Freiheiten und Rechte des Einzelnen zu sichern und zu gewährleisten. Niemand durfte gegen seinen Willen zu irgendetwas gezwungen werden. Das war der einzige Zweck der Regierung. Dennoch war der Bürgermeister manchen Situationen nicht gewachsen, insbesondere wenn es darum ging, bei Uneinigkeiten auf dem Marktplatz festzulegen, ob beispielsweise ein Messer mit einem oder zwei Körben Mais zu bezahlen sei oder ob einer Kuh mehr Wert beizumessen wäre als einem Leiterwagen. Fabian hatte nun angekündigt, dass er die Lösung für diese Probleme habe.

Münzgeld

Tags darauf erläuterte Fabian vor einer großen Menschenmenge sein neues System, das er „Geld” nannte. Da die Sache recht viel versprechend klang, fragten die Menschen in ihrer Neugierde, wie zu beginnen sei. »Das Gold, aus dem ich Schmuck mache, ist ein erstklassiges und wertvolles Metall, das nicht rostet und lange währt. Also werde ich aus Gold Münzen herstellen und sie Goldtaler nennen«, sagte er und erklärte weiter, dass jeder Taler einen bestimmten Wert habe und dass „Geld” als Tauschmittel wesentlich praktischer sei als der direkte Austausch von Waren. Ein Mitglied des Bürgerrates brachte zur Sprache, dass es nicht allzu schwierig sei, Gold selbst zu schürfen und damit Taler herzustellen. »Das wäre „unlauter” und müsste strikt unterbunden werden«, entgegnete Fabian, »nur die vom Bürgerrat zugelassenen Münzen sind erlaubt. Zur Sicherheit werden sie mit einem Siegel versehen.« Jedes Gemeindemitglied sollte anfangs dieselbe Anzahl neuer Münzen erhalten.

Das klang fair, allerdings unterbrach der Kerzenmacher: »Das Anrecht auf die meisten Taler habe ich, da jeder Bürger meine Kerzen braucht.« – »Auf keinen Fall«, schrie einer der Bauern, »ohne mein Gemüse würden wir alle hungern! Ich verdiene die meisten Taler!« Fabian ließ sie eine Weile streiten und unterbreitete dann folgenden Vorschlag: »Da ihr euch nicht einigen könnt, schlage ich vor, jedem einzelnen so viele Taler zu leihen wie er will, unter der Voraussetzung, dass diese zurückgezahlt werden. Da ich das Geld zur Verfügung stelle, habe ich ein Recht auf eine Vergütung: für 100 Taler erhalte ich am Ende eines Jahres 105 zurück.

Diese 5 Taler nenne ich „Zins”, sie sind mein Verdienst.« Dies klang akzeptabel – und 5 % hörten sich geringfügig genug an.

Fabian verlor keine Zeit und verbrachte die nächsten Tage und Nächte mit der Herstellung von Münzen. In der folgenden Woche standen die Leute vor seinem Geschäft Schlange – und nachdem der Bürgerrat die Münzen inspiziert und genehmigt hatte, liehen sich die ersten Bürger ihre ersten Taler; anfangs nur ein paar wenige, um das ungewohnte System auszuprobieren, dann immer mehr. 

Das neue Konzept „Geld” funktionierte erstklassig und bald wurde alles mit Goldmünzen bzw. Talern bewertet. Der auf den Waren angebrachte Wert wurde „Preis” genannt und an¬hand des Aufwandes und der Zeit festgelegt, die in Form von Arbeit geleistet wurde. 

Wettbewerb

In einer der Städte des Landes lebte Alban als einziger Uhrmacher. Seine Kundschaft war bereit, einen hohen Preis für seine Uhren zu bezahlen. Dann öffnete ein neuer Uhrmacher einen Laden und Alban war gezwungen, seine Preise zu senken, um nicht alle seine Kunden an die billigere Konkurrenz zu verlieren.

Dieser freie Wettbewerb im ursprünglichen Sinne erfasste bald sämtliche Branchen. Weil alle möglichst viel Geld einnehmen wollten, wurde viel gearbeitet und produziert, der Lebensstandard stieg und schließlich wunderte sich ein jeder, wie ein Leben vor dem „Geld” überhaupt möglich gewesen war.

Schulden

Zum Jahresende suchte Fabian all diejenigen auf, die Geld von ihm geliehen hatten. Manche besaßen mehr, als sie aufgenommen hatten, was zugleich bedeutete, dass andere weniger haben mussten, da ja nur eine bestimmte Menge in Umlauf war.

Diejenigen, die mehr in Besitz hatten, zahlten die hundert Taler plus fünf Taler Zins zurück, mussten aber oftmals neues Geld leihen, um weiter im Geschäft bleiben zu können. Die anderen jedoch merkten zum ersten Mal, dass sie Schulden hatten. Fabian gewährte ihnen daraufhin eine Ratenzahlung und nahm Teile ihrer Besitztümer als Sicherheit. Sogleich suchte jeder nach den fehlenden Talern – doch diese waren sehr schwer aufzutreiben.

Eine Rechnung, die nie aufgehen kann

Keinem wurde gewahr, dass die ganze Nation niemals wieder unverschuldet sein konnte, denn selbst, wenn jeder einzelne aller ursprünglich hergestellten und herausgegebenen Taler am Jahresende zurückgezahlt worden wäre, fehlten pro verliehenen 100 Talern immer noch jene fünf Taler „Zins”. Nur Fabian wusste, dass es unmöglich war, den Zins jemals in seiner Gesamtheit zu erhalten bzw. dass die Rechnung niemals aufgehen konnte, da dieses Extra-Gold ja nie in der Realität existiert hatte, es niemals in Umlauf gegeben worden war und niemand sonst extra Münzen hatte herstellen dürfen. Es können keine 105.000 einzelne Münzen zurückbezahlt werden, wenn insgesamt nur 100.000 hergestellt worden sind. Alle „fünf Taler”, die Fabian zum Jahresende Zins bezahlt wurden, mussten also einem anderen Dorfbewohner fehlen.

Bank-Noten

In seinem Atelier hatte Fabian einen großen Tresor. Manche Kunden fanden es praktisch und bequem, ihm ihre Münzen gegen eine geringe Gebühr anzuvertrauen. Hierfür erhielten sie von Fabian eine Quittung.

Bei größeren Einkäufen war es mühsam, viele Münzen mit sich herumzuschleppen und so bürgerte es sich im Laufe der Zeit ein, anstelle von Münzen mit einer oder mehreren von Fabians Quittungen zu bezahlen, die dem Wert der gekauften Ware entsprachen. Die Ladenbesitzer akzeptieren die Quittungen als echtes Zahlungsmittel, da sie dieselben ja zu Fabian bringen und dafür wieder Goldmünzen erhalten konnten. Die Quittungen wanderten schnell von Hand zu Hand, ohne dass das Gold selbst bewegt werden musste. So kam es, dass Fabians Quittungen bald als ebenso „echt” und wertvoll angesehen wurden wie die Goldmünzen selbst.

Es dauerte nicht lange und Fabian stellte fest, dass es ziemlich unwahrscheinlich war, dass auch nur einer seiner Kunden plötzlich alle seine Münzen zurückfordern würde. Also dachte er sich: „Warum mehr Münzen herstellen, wenn sie doch gar nicht gebraucht werden?”, und so fing er an, die bereits vorhandenen, bei ihm deponierten Münzen herzuleihen – anfangs mit großer Vorsicht, nach und nach aber mit wachsender Selbstverständlichkeit.

Er sagte sich: „In der Tat ist es nicht mein Eigentum, sondern nur das treuhänderisch bei mir deponierte Kundengold, aber es ist nun mal in meinem Besitz – und darauf kommt es an.”

Geldschöpfung aus dem Nichts

Eines Tages erhielt Fabian eine große Kreditanfrage. Er schlug dem Kunden vor: „Warum eröffnen wir nicht ein Depot in Ihrem Namen, anstatt die gesamten Münzen zu Ihnen zu transportieren? Ich stelle Ihnen einfach eine entsprechende Menge Quittungen aus!” Der Kreditsteller war einverstanden und marschierte mit einem Haufen Quittungen davon. Er hatte ein stattliches Darlehen erhalten und dennoch war alles Gold in Fabians Tresor verblieben! Nachdem der Kunde fort war, hatte Fabian ein Lächeln auf den Lippen, denn es war ihm gelungen „einen Kuchen sowohl zu behalten als auch zu essen”. Er konnte also Gold verleihen und es dennoch in seinem Besitz behalten. 

Freunde, Bekannte und Fremde, ja selbst Feinde brauchten Geld für ihre Geschäfte – und solange sie Sicherheiten vorweisen konnten, war dem Geldverleih keine Grenze gesetzt. Fabian war in der Lage, ein Mehrfaches des in seinem Tresor gelagerten Geldes – dessen Eigentümer er noch nicht einmal war – zu verleihen, indem er schlicht und einfach Quittungen ausstellte und alles war in Butter, solange der wahre Eigentümer nicht sein Gold zurückverlangte, das Vertrauen der Leute aufrecht erhalten wurde und er genauestens Buch darüber führte! Der Geldverleih war in der Tat ein lukratives Geschäft.

Geheimbund

Fabians sozialer Status stieg so schnell wie sein Wohlstand. Sein Wort und seine Ansichten in Finanzangelegenheiten erlangten geradezu prophetische Natur. Goldschmiede aus anderen Teilen des Landes waren interessiert an seinem Erfolg, und Fabian berief ein Treffen der Goldschmiede ein, das bereits unter Geheimhaltung stattzufinden hatte. Schließlich durfte der Schwindel nicht an die Öffentlichkeit gelangen, wenn die Sache weiterhin funktionieren sollte. Nach etlichem Abwägen wurde eine Logenbruderschaft gegründet und die Mitglieder auf absolutes Stillschweigen vereidigt. Sie nannten sich die „Erleuchteten” – und die neu „erleuchteten” Goldschmiede begannen nun in allen Teilen des Landes nach Fabians Anweisungen Geld zu verleihen.

Schecks, Überweisungen

Mittlerweile wurden Fabians Quittungen genauso akzeptiert wie seine Goldtaler und genauso in seinem Tresor unter Verschluss gehalten. Wenn ein Händler einem anderen einen bestimmten Betrag bezahlen wollte, verfasste er einfach eine kurze Notiz an Fabian, der sodann die Zahlen vom Konto des einen auf das Konto des anderen Händlers übertrug. Auch dieses neue System wurde sehr populär. Durch diese „Überweisungen” oder „Schecks” entstand unbemerkt wiederum eine ganz neue Form von Geld – Geld, das nur in Fabians Büchern existierte – seine Bücher repräsentierten somit die ersten Girokonten.

Staatliche Banknoten

Spät in der Nacht offenbarte Fabian seinen Goldschmieden im Rahmen eines weiteren Geheimtreffens einen neuen Plan, der kurz darauf den Bürgermeistern und Regierungsbeamten unterbreitet wurde: Fabian täuschte alarmplanmäßig vor, dass viele gefälschte Schecks aufgetaucht seien. Bestürzt baten die Beamten um seinen Rat. »Mein Vorschlag ist, dass die Regierung künftig Quittungen druckt, die schwer zu fälschen sind und „Banknoten” genannt werden. Wir Goldschmiede tragen hierfür gerne die Kosten, uns erspart dies schließlich die Zeit für das Ausfüllen der Quittungen.«

Dies schien einleuchtend und die Beamten stimmten ohne Einwand zu, da sie ihre Aufgabe im Schutz der Bürger vor Betrügern sahen. Außerdem, so Fabian, würden manche aus Gold heimlich Taler herstellen und folglich sollte jeder, der nach Gold schürft, mit verstärkter Überwachung verpflichtet werden, dasselbe bei den Behörden abzugeben, wobei selbstverständlich die dem Wert entsprechende Vergütung in Form von Münzen und Banknoten dafür ausgehändigt würde. Auch dieser Vorschlag wurde angenommen und die Regierung druckte die neuen Bankquittungen. Auf jeder Banknote war ein bestimmter Wert aufgedruckt: 1 Taler, 2 Taler, 5 Taler, 10 Taler. Die geringfügigem Druckkosten wurden von den Goldschmieden übernommen. Da diese Scheine wesentlich handlicher zu transportieren waren, wurden sie von der Bevölkerung rasch angenommen. Trotz ihrer Handlichkeit wurden die Banknoten aber nur für rund 10 % aller Transaktionen verwendet. Fabians Aufzeichnungen zeigten, dass 90 % aller Transaktionen durch Überweisungen und Schecks abgewickelt wurden. So war die Zeit gekommen, die nächste Stufe von Fabians Plan umzusetzen.

Spareinlagen

Um das Geld in seinem Tresor zu bewachen und zu verwalten, hatte Fabian ursprünglich ein kleines Entgelt verlangt. Der nächste Schritt im Plan des „erleuchteten Mannes” bestand nun darin, die sich im Umlauf befindlichen Banknoten als Anlage in seinen Tresor zu locken.

Daher überarbeitete er seine Forderung und bot nun seinerseits einen fixen Zinssatz von 3 % für „Spareinlagen” an. Die Kunden waren natürlich sehr erfreut, dass sie anstelle einer Gebühr nun sogar einen Bonus erhielten und akzeptierten dafür auch, dass Fabian das Geld weiterverlieh, wobei er seine gewöhnlichen 5 % Zinsen verlangte, was letztendlich nur 2 % Profit zu sein schienen.

Das von Fabian verwaltete Vermögen wuchs naturgemäß weiter an – und wieder verlieh er wesentlich höhere Summen, als tatsächlich in Form von Banknoten im Tresor lagen. Er war bald in der Lage, für jede 100 Taler in seinem Tresor 200, 300, 400, 800 oder sogar 900 Taler zu verleihen, indem er einfach einen Scheck ausstellte, wobei er peinlichst darauf bedacht war, das neun-zu-eins-Verhältnis nicht zu überschreiten, denn durchschnittlich wollte einer von zehn Kunden sein Geld in Form von Goldmünzen oder Banknoten ausbezahlt bekommen (was dem Verhältnis von 10 % Bargeld und 90 % bargeldlosem Zahlungsverkehr entspricht). Stünden keine ausreichenden flüssige Mittel in Fabians Tresor mehr zur Verfügung, würden die Leute natürlich sofort Verdacht schöpfen und ihr Vertrauen verlieren.

Die Sparbuchidee stellte sich unerwartet lukrativ dar, da Fabian so bis zu 900 Taler Buchvermögen aus 100 Talern realer Einlage ableiten konnte, wobei die daraus erwirtschafteten 45 Taler (= 5 % Zins aus 900 Talern) somit weit, weit mehr waren, als lediglich 2 %, wie allgemein angenommen wurde. Die anderen Goldschmiede folgten mit großer Freude diesem Plan. Sie erschufen Geld einfach aus dem nichts – nur mit Hilfe eines Füllfederhalters – und verlangten obendrein noch Zins dafür.

Natürlich, sie prägten das Geld nicht selbst, sondern ließen die Regierung Noten drucken bzw. Münzen prägen, die dann von den Goldschmieden unter die Leute gebracht wurden. Fabian trug lediglich die Druckkosten. Dennoch erschufen sie Geld aus dem Nichts und verlangten darauf auch noch Zinsen. Die meisten Menschen glaubten, die Versorgung mit Geld sei Sache der Regierung. Sie glaubten ja auch, Fabian würde nur jenes Geld verleihen, das andere als Spareinlage bei ihm deponiert hatten. Hätten alle Anleger ihre Gelder auf einmal zurückgezogen, wäre der Schwindel aufgeflogen.

Wenn viele Darlehen in Banknoten oder Münzen ausgezahlt werden mussten, stellte dies kein Problem dar. Fabian erklärte der Regierung einfach, dass das Bevölkerungswachstum oder eine allgemeine Zunahme der Produktion zusätzliche Geldmittel erforderte – die er dann für eine geringe Druckgebühr erhielt. 

„Wirtschaftswissenschaft”

Der Tag kam, an dem ein Geschäftsmann und schlauer Denker das System genauer unter die Lupe nahm und Fabian mit folgender Überlegung konfrontierte: »Für 100 Taler werden 105 Taler als Rückzahlung verlangt; da diese fünf fehlenden Taler nicht existieren, kann die Rechnung niemals aufgehen.

Bauern stellen Lebensmittel her, Arbeiter produzieren Waren, du aber bist der Einzige, der Geld produziert. Angenommen, es gäbe nur einen einzigen Geschäftsmann im Land, der die gesamte Wirtschaft kontrolliert, und dieser würde 90 % allen Umlaufgeldes in Form von Ausgaben und Löhnen wieder auszahlen und die restlichen 10 % als Gewinn verzeichnen, dann würde dem Unternehmer von den ursprünglichen 100 % Gesamtkapital nach wie vor der Zinsanteil fehlen – er könnte ihn nur bezahlen, indem er neues Geld ausliehe. Das System kann daher nur funktionieren, wenn Du 105 Taler ausgibst – 100 an den jeweiligen Empfänger plus 5 an Dich selbst, die Du dann ebenfalls in den Wirtschaftskreislauf einbringst. Nur so wären dann 105 Taler im Umlauf und nur so könnten dann alle Schulden überhaupt beglichen werden.«

Fabian hörte scheinbar aufmerksam zu und wusste zugeknöpft zu erwidern: »Wirtschafts- und Finanzwissenschaften sind wesentlich komplexer, als dass sie derart vereinfacht abgehandelt und dargestellt werden könnten. Ein Verständnis dieser Themen verlangt ausgiebiges und vertieftes Fachwissen. Ich bin aber sehr dankbar für die vorgebrachten Bedenken und kümmere mich um die Angelegenheit, kümmere Du Dich um die Deine: Du musst Deine betriebswirtschaftliche Effizienz steigern, die Produktion ankurbeln, die Ausgaben durch Rationalisierung senken und ein besserer Geschäftsmann werden. Natürlich stelle ich mich gegen entsprechendes Honorar immer gerne als Fachberater in diesen Dingen zur Verfügung.«

Fabian galt landläufig als der Experte und Einwände waren zwecklos, denn schließlich schien die Wirtschaft zu boomen und das Land einen enormen Aufschwung zu verzeichnen.

Die Falle schnappt zu

Um die jeweils fehlenden „fünf Taler” bezahlen zu können, d.h. die Zinsen bedienen zu können, waren die Händler nach relativ kurzer Zeit dazu gezwungen, ihre Preise zu erhöhen. Durch die höheren Preise jedoch hatten die Lohn- und Gehaltsempfänger bald das Gefühl, weniger zu verdienen. Die Arbeitgeber ihrerseits weigerten sich, höhere Löhne zu bezahlen, indem sie von der tatsächlichen Gefahr eines drohenden Bankrotts sprachen. Bauern wiederum konnten nur unzureichende Preise für ihre Produkte erzielen, die Hausfrauen hingegen klagten darüber, dass die zum Leben tatsächlich benötigten Dinge immer teurer wurden.

Die Folge: Teile der Bevölkerung verarmten, teils so schlimm, dass selbst Freunde und Verwandte nicht mehr im Stande waren, einander auszuhelfen.

Schließlich kam es zu Streiks, einem bis dahin unbekannten Phänomen. Der ursprüngliche Reichtum und Wohlstand der Natur schien vergessen, all die fruchtbaren Böden, uralten Wälder, die Mineralien im Boden, die riesigen Viehherden. Alles drehte sich nur mehr ums Geld, alle dachten nur noch ans Geld – und dieses wiederum schien irgendwie immer knapper zu werden. Niemand hinterfragte das System als solches, glaubten doch alle, es würde von den Volksvertretern verwaltet!

Einige wenige waren in der Lage, ihren Überschuss zusammenzulegen und freie Verleih- und Finanzinstitute zu gründen, die ihren Kunden 6 % Guthabenszins anboten, was Fabians 3 % deutlich übertraf – allerdings konnten diese freien Firmen nur Geld verleihen, das in der Tat deren Eigentum war, ungleich Fabians Methode, Geld per Füllfederhalter zu erschaffen. Diese freien Finanzinstitute irritierten Fabian und seine Kumpane – und so gründeten sie kurzerhand eigene. Die meiste Konkurrenz wurde innerhalb kürzester Zeit aufgekauft, bevor sie überhaupt erblühen konnte, oder anderweitig „unter Kontrolle gebracht”.

Depression & Wohlfahrt

Die gesamtwirtschaftliche Lage verschlechterte sich weiter. Arbeiter meinten, ihre Chefs würden zu viel verdienen, die Arbeitgeber ihrerseits hielten ihre Arbeitskräfte für faul und ineffizient. Jeder begann, seinen Nächsten zu beschuldigen. Auch der Bürgerrat wusste keine Antwort und war vorrangig mit dem akuten Problem beschäftigt, den Armen zu helfen.

Staatliche Wohlfahrt

Sozialprogramme wurden eingerichtet, und per Gesetz wurde jeder Einwohner verpflichtet, Beiträge zu leisten. Dies wiederum erzürnte die Bürgerschaft, die noch die „altmodische Vorstellung” vertrat, dass sich Nachbarn gegenseitig und freiwillig helfen sollten. »Diese Abgaben sind nichts weiter als legalisierter Raub« tönte es aus dem Volk, »Abgaben gegen den Willen des Einzelnen, ungeachtet ihres jeweiligen Anlasses, kommen Diebstahl gleich.«

Doch jeder fühlte sich alleine hilflos und fürchtete sich vor der Gefängnisstrafe, die allen angedroht wurde, die nicht bezahlen wollten oder konnten. Die Sozialprogramme sorgten zwar für kurzfristige Linderung, führten aber mittelfristig sogar zu einer Verschärfung der Problematik, denn auch diese Programme verschlangen immer mehr Geld – Geld, das sowieso schon überall fehlte. Und so kletterten die Sozialabgaben weiter – und mit ihnen auch die Bürokratie des Verwaltungsapparates.

Staatsverschuldung und Beamtenapparat

Die meisten Mitglieder der Regierung waren integere Leute mit guten Absichten. Sie wollten die Bürger nicht mit weiteren Ausgaben belasten, und so sahen Sie schließlich keine andere Möglichkeit, als sich das fehlende Geld bei Fabian und seinen Kumpanen auszuleihen, ohne sich aber im geringsten klar darüber zu sein, wie diese Anleihen jemals zurückgezahlt werden sollten.

Eltern waren nicht mehr in der Lage, die Lehrer für ihre eigenen Kinder zu bezahlen, genauso wenig wie den Hausarzt. Schritt für Schritt war die Regierung gezwungen, diese Funktionen zu übernehmen und zu verwalten. Lehrer, Ärzte und viele andere Berufsgruppen wurden zu Beamten. Nur wenige davon zogen Befriedigung aus ihrer neuen Arbeit, doch sie erhielten anständige Gehälter, verloren aber ihre Eigenständigkeit und Identität. Ein jeder wurde zum Rädchen innerhalb einer riesigen Maschinerie. Es gab keinen Spielraum für persönliche Initiative, berufliche Erfolgserlebnisse wurden ignoriert, Einkommen waren gleichgeschaltet und eine Beförderung stand nur dann an, wenn ein Vorgesetzter in den Ruhestand ging oder verstarb.

Einkommensteuer

Aus dieser Zwangslage heraus beschlossen die Regierenden wieder einmal, Fabian zu konsultieren, da dieser perfekt vorgaukelte, in Geldangelegenheiten der richtige Berater zu sein. Er hörte zu, wie sie ihre Probleme vortrugen und antwortete: »Viele Menschen können ihre Probleme nicht alleine bewältigen. Diese Menschen brauchen Euch, damit Ihr es für sie tut. Sicher stimmt Ihr darin überein, dass die meisten Menschen das Recht haben sollten, ihre Grundbedürfnisse – Nahrung, Obdach, Lebensglück usw. – erfüllt zu bekommen. Eine unserer bekanntesten und weisesten Redewendungen besagt doch, dass alle Menschen gleich seien, nicht wahr? Nun, die einzige Möglichkeit, um Dinge auszugleichen, besteht darin, den überschüssigen Wohlstand der Reichen abzuschöpfen und ihn den Armen zukommen zu lassen. Führt also ein Besteuerungssystem ein. Je mehr einer hat, umso mehr bezahle er. Nehmet Steuern von jedem nach seinen Fähigkeiten und gebet jedem nach seinen Bedürfnissen. Schulen und Krankenhäuser sollten für finanziell Schwächere kostenlos zugänglich sein.«

Nachdem er ihnen eine solche Predigt über hohe Ideale gehalten hatte, endete er mit der Bemerkung: »Nebenbei, denkt daran, dass Ihr mir Geld schuldet! Ihr habt es Euch nun schon recht lange ausgeliehen. Ich kann Euch entgegenkommen, indem ich die Tilgung aussetze, Ihr mir aber zumindest den Zins weiterhin bezahlt.« Dies führte in der Folge dazu, dass immer mehr Schuldbeträge stehen blieben und nur noch Zinszahlungen geleistet wurden.

Niemand hinterfragte Fabians Philosophie, und so wurde eine graduell ansteigende Einkommenssteuer eingeführt. Je mehr jemand verdiente, desto mehr musste er berappen. Keiner mochte die Einkommensteuer, aber dennoch galt: „Steuern bezahlen oder einsitzen!”

Und abermals waren die Händler dazu gezwungen, die Preise anzuheben. Und abermals verlangten die Arbeiter höhere Löhne, und viele Arbeitgeber ihrerseits waren dazu gezwungen, Teile ihrer Arbeiterschaft durch Maschinen zu ersetzen – oder aber Bankrott anzumelden.

Die Arbeitslosigkeit – und mit ihr der Werteverfall – stiegen, und die Regierung sah sich dazu gezwungen, weitere Sozialprogramme zu erfinden. Tarifverträge, staatliche Subventionen und andere Schutzmaßnahmen wurden eingesetzt, da immer größere Industriezweige vor dem Zusammenbruch bewahrt bzw. Arbeitsplätze erhalten werden mussten. Dennoch übertraf sich die Zahl der Insolvenzen von Monat zu Monat. So mancher begann sich zu fragen, ob der Sinn der Produktion darin lag, Waren herzustellen oder lediglich Arbeitsplätze zu erhalten.

Die Lage verschlechterte sich zunehmend und es wurden die verschiedensten Maßnahmen erprobt, um die eskalierenden Preise unter Kontrolle zu halten. Weitere Formen der Besteuerung mussten eingeführt werden, und bald gab es annähernd 50 verschiedene Steuern auf einem Laib Brot, angefangen bei der Grundsteuer des Bauern über alle Belastungen des Handels bis zur Mehrwertsteuer der einkaufenden Hausfrau.

Dauernde Reformen

„Expertengremien” wurden einberufen, um im Auftrag der Regierung die Lage zu meistern, was in nichts anderem resultierte, als in immer neuen Umstrukturierungen, Reformen und in immer neuen Formen der Besteuerung. Da Fabian ungeschmälert Zins verlangte, musste ein ständig wachsender Teil der Steuern dafür aufgewendet werden, die Zinsen zu bezahlen. Manchmal mussten sogar neue Schulden aufgenommen werden, nur um die Zinsen alter Kredite damit zu bedienen!

Parteipolitik

Und damit entstand eine völlig neue Form der Politik, nämlich Parteienpolitik – die Leute stritten untereinander darüber, welche Partei die Probleme am besten lösen könnte. Es ging nun plötzlich um unterschiedliche Persönlichkeiten und Ideologien – um alles Mögliche, nur nicht um das eigentliche Problem.

Wanted: Totale Kontrolle

Schließlich passierte es, dass der fällige Zinsbetrag in einer der Städte größer war als die Summe allen erwirtschafteten Einkommens. Im ganzen Land wuchs die Menge des nichtbezahlten Zinses. Als Antwort darauf wurde ein Zins auf den unbezahlten Zins erhoben. So geschah es, dass Reichtümer, Bodenschätze und andere, auch öffentliche Besitztümer nach und nach unter die Kontrolle Fabians und seiner Kumpane gelangte. Die Kontrolle jedoch war noch nicht vollumfassend. Doch genau das war, was sie anstrebten. Erst wenn sie alles kontrollierten, würden Sie vollkommen sicher sein.

Das Kriegsgeschäft

Überall fehlte das Geld, viele waren arbeitslos und arm, die Sozialsysteme konnten sich nicht um alle kümmern, so dass das Volk allmählich aufbegehrte. Fabian überzeugte die Regierungsvertreter, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: 1. Ein Krieg sei das beste Mittel, um die Menschen im Kampf gegen einen gemeinsamen äußeren Feind wieder zu vereinen sowie 2. um die Regierungsschulden – aus der Ausbeutung des zu erobernden Landes – zurückzubezahlen. Um die Kriegsmaschinerie anrollen zu lassen, ließ Fabian Fabriken bauen, gab ihren Besitzern Geld, um Bomben herzustellen, verlieh Geld an das Militär – und gewährte schließlich den Opfern hochverzinste Kredite für den umfangreichen Wiederaufbau. Danach gab es weitere großzügige Kredite unter dem Titel Wirtschaftsförderung. Dieses System mit all seinen Auswirkungen war so erfolgreich, dass viele Länder der Welt plötzlich nicht nur „Auslandsschulden” (d.h. bei Fabian) hatten, sondern auch in irgendwelche kriegerischen Auseinandersetzungen verwickelt oder daran beteiligt waren. 

Fabian sorgte dafür, dass immer ein „Gleichgewicht der Mächte” bestand, so dass jedes Land gegen jedes beliebige andere in den Krieg gepresst werden konnte. Das schien Fabian z.B. immer dann angebracht, wenn ein Land Fabians „Vorschläge” ignorierte, seine Schulden nicht zurückzahlte oder ein neues, von Fabian unabhängiges Geldsystem einführen wollte. Fabian finanzierte immer auch das angegriffene Land, damit der Krieg möglichst lange dauerte (und auch am Wiederaufbau möglichst viel zu verdienen war) und ließ sich dann „seine Kredite” durch die Ausplünderung der (Boden-) Schätze des eroberten Landes zurückbezahlen.

Massenmedien

Die Bürger, die noch dazu im Stande waren, selbst zu denken und folglich das System kritisierten, konnten zum Schweigen gebracht werden, indem sie entweder finanziell unter Druck gesetzt und/oder bestochen wurden oder – wenn das nichts half – öffentlichem Spott ausgesetzt wurden. Ihre Ideen wurden als unrealistisch abgetan und der öffentlichen Lächerlichkeit preisgegeben. Zu diesem Zweck kauften Fabian und seine Kumpane nach und nach immer mehr Zeitungsverlage sowie Fernseh- und Radiostationen auf, deren Führungskräfte nach strengen Kriterien ausgewählt wurden. Viele Journalisten verfolgten im Grunde eine aufrichtige Zielsetzung oder wollten gar die Welt verbessern, doch ihnen wurde zu keiner Zeit gewahr, wie sie selbst ins Spiel mit einbezogen und darin missbraucht wurden.

Es gab viele verschiedene Zeitungen und Magazine – solche für den linken Flügel, andere für den rechten, dritte für die Mitte. Zeitschriften für die Arbeiter, andere für die Chefs usw. Es spielte dabei keine Rolle, welcher Zeitung jemand anhing, so lange er nicht über das eigentliche Problem nachdachte oder das System als solches hinterfragte.

Fabians großer Plan stand kurz vor seiner Vollendung. Das ganze Land – und nicht nur das – war bei ihm verschuldet. Durch das Ausbildungssystem und die Massenmedien besaß er die Kontrolle nicht nur über das Denken der Menschen, sondern buchstäblich auch über ihren Verstand. Die Menschen dachten und glaubten, wovon Fabian wollte, dass sie es taten!

Herrscherklasse

Wenn ein einzelner Mann weit, weit mehr besitzt, als er jemals für seine Privatgelüste ausgeben könnte, nachdem er alle materiellen Anreize ausgekostet hat, was bleibt da noch, das ihn faszinieren könnte? 

„Macht” lautet die Antwort, ungezügelte Macht über andere. Die Idealisten hatte Fabian erfolgreich in den Medien und der Politik platziert, doch die wahren Herrschafts- und Kontrollfreaks, die Fabian suchte, fand er in jenen, die „von Natur aus” über ein elitäres Herrscherklassebewusstsein verfügten: Es waren die reichsten der ehemaligen Goldschmiede, denen ein solch arrogantes Bewusstsein innewohnte. Ihr maßloser Wohlstand befriedigte sie nicht länger. Sie waren auf der Suche nach dem „Kick” einer neuen Herausforderung: Uneingeschränkte Macht über die Massen war das ultimative Spiel! Solchen Herrschaftsanspruch maßte sich die selbsterleuchtete Klasse nun als Recht einer „höheren Geburt” an.

Zentralbanksystem

Landesübergreifend waren zahlreiche Großbanken zu finden und obgleich diese scheinbar miteinander konkurrierten, arbeiteten sie in Wirklichkeit eng zusammen. Mit offizieller Absegnung war eine Zentralbank eingerichtet worden, und ihre Einlagen waren Anleihen, die durch reelles Geld gedeckt wurden, das sich in den einzelnen Banken und Sparkassen befand. Dem Anschein nach handelte es sich um eine Regierungsinstitution, wobei in Wahrheit kein einziger Volksvertreter jemals Zugang zu den Kontrollgremien hatte. Mehr noch, diese Art Nationalbank stand außerhalb der Staatsverfassung und somit oberhalb des Präsidenten, wodurch sie tun und lassen konnte, was sie wollte. Wie leicht hätte jeder Bürger dies feststellen können, war dieser Verrat doch sogar aus den offiziell zugänglichen Unterlagen erkennbar.

Die Regierung ihrerseits musste nun nicht mehr Geld direkt von Fabian aufnehmen, sondern konnte sich an die Zentralbank wenden, wobei als Sicherheit für die Kredite die zukünftigen Steuereinnahmen galten. Dies war in Einklang mit Fabians Plan, der darauf ausgerichtet war, den Verdacht von seiner Person und den wahren Ursachen abzulenken und ihn statt dessen auf die Regierung hinzulenken, während er im Hintergrund selbstverständlich sämtliche Fäden in der Hand behielt. 

Fabians indirekte Kontrolle der Regierungsgeschäfte war derart perfekt, dass ihn dies einmal dazu verführte, öffentlich zu prahlen: „Wenn ich das Geld einer Nation kontrolliere, interessiert es mich nicht, wer die Gesetze macht!” Und daher lautete seine Devise auch: „Solange ich als Berater in Finanzangelegenheiten herangezogen werde, halte ich mich aus der Gesetzgebung des Landes heraus.” Es war somit einerlei, welche Partei regierte, da Fabian den Lebensfluss, das Lebensblut des Volkes, das Geld, unter seiner vollständigen Kontrolle hatte.

Immer wieder gab es Leute, die fragten: „Geld ist ein von Menschen geschaffenes System, es kann doch sicherlich derart angeglichen werden, dass nicht der Mensch dem Gelde dient, sondern das Geld dem Menschen!?” Doch Leute dieses Schlages wurden immer seltener und seltener und ihre Stimmen gingen in dem wahnsinnigen Gewühl nach dem nicht existierenden Zins – den weiter und weiter fehlenden „fünf Talern” – unter.

Die Regierungen und mit ihnen die Parteifarben kamen und gingen – schwarz, rot, gelb, grün – doch die grundlegenden Prinzipien blieben dieselben. Egal, welche Regierung „an der Macht war”, sie rückte Fabians ultimatives Ziel in immer greifbarere Nähe. Die Gesetze der Menschen waren ohne Belang, solange die Menschen bis zum Anschlag besteuert wurden. Ihre Zahlungsfähigkeit war am Ende. Jetzt war die Zeit reif für Fabians letzten, großen Schachzug!

EC- & Kreditkarten

10 % allen Geldes waren nach wie vor in Form von Münzen und Scheinen im Umlauf, was den einzelnen Individuen immer noch eine gewisse Freiheit und Kontrolle über ihr eigenes Leben einräumte. Dies galt es abzuschaffen, ohne Verdacht zu erwecken. Um also Geldfälschung, Diebstahl und Verlust entgegenzuwirken schlug Fabian vor, eine kleine Plastikkarte für jeden auszustellen – mit Name und Photo des Betreffenden sowie einer Identifikationsnummer.

Mit dieser Karte konnte der Normalbürger bequem Einkäufe erledigen, ohne allerdings zu ahnen, dass so nicht nur sein Guthabens- bzw. Schuldenstand über einen Zentralcomputer abgerufen werden, sondern auch ein Profil über ihn erstellt werden konnte: über die Art seiner Einkäufe, darüber, wann er sich wo aufhielt, welche Bücher er las und überhaupt, welche Vorlieben er hatte. Für den Kunden wurde die Kreditkarte zusätzlich attraktiv gemacht, indem bei der Rückzahlung am Monatsende keinerlei Zins für ihn anfiel. Die Geschäftsleute hingegen hatten wesentlich höhere Ausgaben, die wiederum auf den Preis der Endprodukte aufgeschlagen und somit an den Kunden weitergegeben werden mussten.

Fabian und seine Kumpane erfreuten sich eines immer hervorragenderen Rufes und höchsten gesellschaftlichen Ranges, ja, sie wurden regelrecht als Säulen der Verantwortung und Ehrenhaftigkeit angesehen. Politiker und Wirtschaftsexperten akzeptierten ihre Meinung in Finanz- und Wirtschaftsfragen, als seien es religiöse Glaubenssätze.

Unter der Last immer neuer Steuern, Abgaben, Gesetze und Bestimmungen verschwanden „kleine, nutzlose Unternehmen” bald reihenweise durch Bankrott. Spezielle Lizenzen und Gewerbescheine wurden sodann verlangt, die es den verbleibenden Firmen abermals schwerer machten, weiter zu existieren. Fabians Kumpane kontrollierten längst alle Großunternehmen und somit deren Zulieferer, denn ihrem umsatzorientierten Druck hatte sich schlussendlich selbst der letzte unabhängige Kleinunternehmer, Schlosser, Elektriker und Bäcker zu fügen.

Fabian plädierte sodann für eine komplette Abschaffung von Münzen und Papiergeld, um völlig den Weg für seine Plastikkarte zu ebnen. Ohne Banknoten wären schließlich nur noch diejenigen Firmen geschäftsfähig, die Kartenzahlung akzeptieren. Fabian alleine könnte sodann kontrollieren, wer im Geschäft bliebe und wer nicht.

Im Falle des Verlustes der Kreditkarte, so Fabians weiterer Plan, sollte jedem Bürger seine Identifikationsnummer in die Hand tätowiert werden, die unter einem speziellen Licht gelesen und an einen Computer weitergeleitet werden konnte. Dieser wiederum wäre an einen Zentralcomputer gekoppelt, in dem ausnahmslos alle Daten jedes Individuums gespeichert und über Ortungssatelliten angepeilt werden konnten. So wüsste Fabian alles über jeden.

Sobald dies erreicht wäre, besäße er die ultimative, totale Kontrolle über alle Menschen des Landes – und bald darauf über alle Menschen der Erde.

nach oben

3. Der Welt-Geldbetrug
von Prof. Dr. Eberhard Hamer,
Mittelstandsinstitut Hannover

Der größte und weitreichendste Wirtschaftsskandal unserer Tage findet zurzeit durch die Manipulationen an den Geld- und Währungssystemen statt. Der Geldbetrug hat erstmalig eine globale Dimension, weil er sich weltumspannend abspielt, von keiner nationalen Regierung deshalb mehr kontrolliert, gestoppt oder verhindert werden kann, und weil er sogar nach den veralteten nationalen Gesetzen formell legal stattfindet.

Sicher ist aber, dass der Geldbetrug wie jeder andere Betrug auch nicht langfristig zur Bereicherung der Täter durch Entreicherung der Opfer führen kann, weil kein freies Geldsystem auf Dauer missbraucht werden kann.

Nach der Finanztheorie ist Geld ein legalisiertes Tauschmittel, welches auch zur Wertaufbewahrung dienen soll. Die Ausgabe von Geld war deshalb früher staatliches Privileg (Münzhoheit). Die als Geld umlaufenden Gold-, Silber- und Kupfermünzen hatten staatliche Prägung. Der Staat garantierte also die Reinheit des Metalls und das Gewicht der Münzen, so dass man nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland jederzeit wusste, wieviel jedes Geldstück wert war. So waren die Metallmünzen zugleich Tauschmittel und Dauerwert.

Der Staat musste aber, um Geld ausgeben zu können, Gold und Silber haben. Deshalb war es wichtig, dass zum Beispiel Silberbergwerke in staatlicher Hand waren (Rammelsberg bei Goslar) und auf diese Weise der Staat das Silber für zusätzliche Prägemünzen einsetzen konnte. Umgekehrt wussten die Bürger, dass der Staat nur soviel Geld ausgeben konnte, wie er über Edelmetall verfügte. Der Edelmetallvorrat war also die Basis für das in Edelmetall umlaufende Naturalgeld (Goldumlaufwährung).

Vom Realgeld zum Nominalgeld

Immer wieder haben Fürsten allerdings versucht, sich mehr Geld zu verschaffen, als sie Edelmetall hatten, indem sie den Anteil des Edelmetalls bei den Münzlegierungen verminderten ("kippen und wippen"). Das Ergebnis war jeweils, dass die Kaufleute und Bürger das schlechte Geld weitergaben, das gute aber behielten, bis alle Bescheid wussten und das schlechte Geld wieder eingeschmolzen werden musste. Goldumlaufwährungen gab es noch bis zum Ersten Weltkrieg.

Jede Goldumlaufwährung hat allerdings den Nachteil, dass Gold nicht so stark vermehrbar ist, wie die Wirtschaft wächst, dass also eine gewisse deflatorische Geldknappheit stärkeres Wirtschaftswachstum behindern könnte. Deshalb gingen viele Staaten zu einer indirekten Goldwährung über: Sie hatten einen bestimmten Goldschatz und gaben auf dieser Basis staatliche Zentralbanknoten aus, die im täglichen Gebrauch leichter zu transportieren, zu zählen und auch in höheren Summen aufzubewahren waren. Ihr Wert beruhte darauf, dass man die Geldscheine jederzeit bei der Zentralbank vorlegen und in entsprechendes Gold oder Silber umtauschen konnte (Goldkernwährung). Auf diese Weise konnte der Staat sogar mehr Nominalgeld ausgeben, als er an Edelmetall verfügbar hatte, denn üblicherweise bestanden nur wenige Geldscheininhaber auf dem Umtausch ihrer Scheine in Gold. Normalerweise reichte also ein Volumen von weniger als 10% Gold für ein Währungsvolumen einer um 90% höheren Geldscheinmenge.

Das System funktionierte weltweit, weil auch Länder, die selbst keinen Goldschatz hatten, den Inhabern ihrer nationalen Geldscheine einen festen Umtauschkurs zu anderen Währungen garantierten, die ihrerseits wieder einen Goldkern hatten. Solange diese Umtauschgarantie bestand, konnten die Bürger darauf vertrauen, dass sie - wenn auch über doppelten Umtausch - die Geldschein-Nominalwerte in Münzrealwerte umtauschen konnten (Golddevisenwährung), hatten also eine zumindest indirekte Geldwertgarantie.

Vom staatlichen zum privaten Geld

Der entscheidende Schritt weg vom Staatsgeld war 1913 die Gründung des Federal Reserve System in den USA. Obwohl nach der amerikanischen Verfassung eigentlich nur Gold und Silber gesetzliches Geld sein dürfen, hat sich ein von privaten Banken gegründetes Kartell unter Führung der beiden Großfinanzgruppen Rothschild und Rockefeller eine private Zentralbank geschaffen mit dem Recht, eigenes Geld auszugeben, welches gesetzliches Zahlungsmittel wurde und für welches anfangs noch die amerikanische Zentralregierung garantierte. In dieser privaten Bank wurden nach dem Ersten Weltkrieg die Goldreserven der Welt zusammengekauft, mit der Folge, dass viele andere Währungen ihren Goldstandard nicht mehr halten konnten und in der Deflation zusammenbrachen (erste Weltwirtschaftskrise).

Am Ende des Zweiten Weltkriegs wurde deshalb 1944 in Bretton Woods wieder die Einführung eines neuen Golddollarstandards beschlossen. Während des Weltkrieges verlangten die USA für die Bezahlung von Rüstungsgütern Gold von den kriegführenden Nationen. Auch das Gold Deutschlands musste als Kriegsbeute abgegeben werden. So sammelten sich über 30.000 Tonnen Gold der Welt allein in den USA - mehr als alle anderen zusammen hatten. Dieses Gold diente als Deckung für die Dollars. Da aber ein größerer Teil der Dollars in den Zentralbanken der Welt als Reservewährung gehalten wurde, konnten die USA mehr Dollars ausgeben als sie an Goldbasis hatten. Die Länder der Welt brauchten nämlich Dollars, um die Rohstoffe dafür zu kaufen, die nur auf Dollarbasis gehandelt wurden. Neben dem Gold wurde deshalb der Dollar immer stärker in den anderen Zentralbanken zur Hauptwährungsreserve. Die Dollarherrschaft über die Welt hatte begonnen.

1971 kündigte US-Präsident Nixon die Einlösungspflicht des Dollars in Gold (Golddollarstandard) und zugleich die Haftung des Staates für den Dollar auf. Seitdem sind die Dollarnoten weder real durch Gold noch durch Staatshaftung gedeckt, also eine freie private Währung der Federal-Reserve-Bank (FED). Der Dollar und alles andere Geld der Welt sind seitdem nicht mehr werthaltig, sondern nur noch gedrucktes, legalisiertes Zahlungspapier.

Eine durch nichts gedeckte Währung kann zwar durch Gesetz zum amtlichen Tauschmittel erzwungen werden, nicht jedoch zum Mittel der Wertaufbewahrung. Hierzu bedarf es des Vertrauens der Geldinhaber, dass sie ihr Geld langfristig wertgesichert sehen. Der langfristige Kurswert - das Vertrauen - einer freien Quantitätswährung hängt wiederum allein von der Knappheit des Geldes bzw. der Geldmenge ab. Das Problem: Während sich in den letzten 30 Jahren die Gütermenge der Welt nur vervierfachte, hat sich die Geldmenge vervierzigfacht.

Geldmengenvermehrung bedeutet nämlich immer Inflation. Und Inflation bedeutet Geldentwertung. Für dieses Problem wurden drei Lösungswege beschritten:

Die deutsche Finanzwissenschaft hatte schon bei der Bundesbankgründung eine staatsunabhängige neutrale "vierte Gewalt" für die Bundesbank gefordert, damit diese den politischen Pressionen zum Geldmengenmissbrauch widerstehen könne, damit der Bürger sich also auf die Werthaltigkeit des Geldes verlassen könne. Tatsächlich ist die Bundesbank gesetzlich zur Werthaltigkeit der D-Mark verpflichtet gewesen (Neutralgeldtheorem) und war weitgehend staatsunabhängig. Dies hat dazu geführt, dass die D-Mark als stabilste Währung der Welt immer mehr auch Währungsreserve und bevorzugte Wertanlage wurde.

Die meisten anderen Staaten haben eine "orientierte Quantitätswährung" bevorzugt. Sie verpflichteten ihre Zentralbanken, die Geldmenge an bestimmten Zielen zu orientieren, wie zum Beispiel Wachstum, Vollbeschäftigung oder anderen. Dies gab der nationalen Politik ausreichend Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und auf das Geld und hat regelmäßig dazu geführt, dass der politische Missbrauch zu entsprechender Inflationierung der Währungen geführt hat. (Beispiel: Frankreich, Italien, Spanien usw.)

Die meisten Diktaturen der unterentwickelten Länder und das private Federal-Reserve-System dagegen bevorzugten eine "freie Quantitätswährung", also eine Währung, deren Missbrauch durch die Politik oder durch die privaten Zentralbankeigentümer nicht gesetzlich beschränkt wurde. "Freie Quantitätswährung" hat immer "Freiheit zum Missbrauch der Währung" bedeutet und nie langfristig funktioniert.

Vor allem führt ein Nebeneinander von Währungen, die teils von einer unabhängigen Staatsbank in ihrem Wert gehalten werden - wie die D-Mark - oder andererseits von abhängigen Staatsbanken oder sogar von Privatbanken nach deren jeweiligen Zwecken frei manipuliert werden, zu erheblichen Kursspannungen: Weil die Deutsche Mark durch die Bundesbank relativ wertstabil gehalten wurde, andere wichtige Währungen sich dagegen durch Geldmengenvermehrung und Inflation immer stärker wertminderten (Abwertung), versuchen die Geldwertbesitzer naturgemäß, mit ihren längerfristigen Dispositionen in harte Währungen zu gehen und weiche zu meiden.

So wurde die Deutsche Mark in Konkurrenz zum Dollar immer stärker auch Währungsreserve von Wirtschaft und Zentralbanken in der Welt. Vor allem aber wurde an der "harten" Währung deutlich, wie weich eine ständige Geldmengenvermehrung die inflationierten Privat- oder Staatswährungen gemacht hatte. Die der Geldwertstabilität verpflichtete Bundesbank wurde so zum gemeinsamen Störer im Chor der Geldmengenvermehrer und Inflationisten des Weltwährungssystems - kein Wunder, dass dieser Störer durch Abschaffung der Deutschen Mark und Einbindung in eine wieder mehr von der Politik gesteuerte, nicht mehr souveräne Europäische Zentralbank ausgeschaltet werden musste. Kohl hat dafür gesorgt, dass dies "im kleinen Kreise" entschieden wurde, dass die deutsche Bevölkerung über den Verlust ihrer werthaltigen Währung nicht abstimmen durfte ("Wo kommen wir hin, wenn die Bevölkerung über so wichtige Dinge selbst entscheiden sollte?"). Die Bevölkerung hätte nie freiwillig die solide D-Mark geopfert.

Inzwischen hat also keine Währung der Welt noch irgendeine reale Wertgrundlage, hat sich das Geld der Welt von jedem zugrunde liegenden Sachwert gelöst, wird es als Papier hemmungslos neu gedruckt und durch ständige Vermehrung ständig entwertet. Dass die Leute immer noch glauben, das Geldpapier, welches sie in der Hand haben, habe einen festen Wert, liegt daran, dass durch geschickte Manipulation der Devisenkurse ein scheinbares Wertverhältnis vorgespiegelt wird. Diese Devisenkurse werden nämlich von genau den gleichen Gruppen manipuliert, die auch die Geldmengenvermehrung produzieren.

Praktisch hat inzwischen das von der US-Großfinanz gesteuerte und ihnen gehörende private Federal-Reserve-System Welt-Geldbedeutung erlangt:

Das FED-Privatgeld Dollar ist schon von der Geldmenge her in der Welt dominierend. Mehr als 75% aller Geldquantitäten sind Dollars.

Die US-Großfinanz hat auch die von ihnen kontrollierten Rohstoffmärkte gezwungen, nur in Dollars zu verkaufen. Wer sein Öl nicht gegen wertlose Dollars, sondern gegen Euro verkaufen will, wird zum Terroristen erklärt (Saddam).

Auch die Zentralbanken der übrigen Länder werden gezwungen, die Dollars in immer stärkerem Masse (Euro-Bank über 90%) als Währungsreserven anzunehmen. Die übrigen Währungen, wie zum Beispiel der Euro, beruhen also in ihrem Wert zu über 90% auf wertlosen, nur durch die Macht und den Willen der US-Großfinanz gehaltenen Dollar-Papieren.

Inzwischen wurden sogar die Nationalbanken sanft oder hart (Schweiz) gedrängt, ihre Goldvorräte gegen Dollars abzugeben oder "auszuleihen". Das Gold der Welt hat sich dadurch wiederum wie vor der ersten Weltwirtschaftskrise bei den Eigentümern des Federal-Reserve-Systems konzentriert, so dass ein neuer Goldstandard nur mit deren Willen und nach deren Diktat wieder einzuführen wäre und die FED-Eigentümer mit einer Neufestsetzung des Goldpreises (Greenspan: "Möglicherweise bis 6000 Dollar.") allein dadurch im Falle einer Währungsreform ein Jahrhundertgeschäft machen würden.

Die US-Großfinanz steuert also über die ihr gehörende FED letztlich das Geld und die Währungen der ganzen Welt. Der Dollar ist privates Geld dieser US-Großfinanz, von niemandem außer von ihr garantiert, aber nach Kräften missbraucht, vermehrt und zum Instrument ihrer Weltherrschaft und zum Hilfsmittel für den Raub aller wichtigen Rohstoffe und Sachwerte der Welt missbraucht.

Durch ungehemmte Vermehrung des Dollars hat natürlich die ausgebende US-Großfinanz unbegrenzte liquide Mittel, mit denen sie die ganze Welt kaufen kann. Aber auch der amerikanische Staat kann durch die Dollarvermehrung mehr ausgeben, als er einnimmt (Schuldenreiterei). Missbrauch des Dollars durch Geldmengenvermehrung ist also sowohl für die herrschende US-Finanz als auch für die von ihr beherrschte US-Administration einseitiger Vorteil. Deshalb hat sich das Dollarvolumen in den letzten 10 Jahren immer schneller vermehrt.

Ebenso haben sich die Schulden des amerikanischen Staates gegenüber dem Ausland drastisch vermehrt. Der US-Staat lässt sich also in immer größerem Ausmaß von der Welt Sachgüter gegen wertlose Scheinchen liefern - die moderne Form der Tribute.

Dass diese ungehemmte Dollarvermehrung nicht längst den Dollarabsturz und zur Zurückweisung des Dollars durch die Kunden geführt hat, ist kluger Regie und Erpressung zu verdanken: Die US-Großfinanz und die US-Administration zwingen seit Jahren wirtschaftlich und politisch die wichtigen Zentralbanken der Welt (Eurobank, Japan, China und andere), die bei ihnen sich für Exporterlöse oder als Kaufpreise für den Aufkauf von Sachgütern ansammelnden wertlosen Dollars zu behalten und als angeblich werthaltige Devisenreserve zu halten. Praktisch heißt das: Die Zentralbanken in China, Japan und Europa sammeln die für die Sachwertlieferungen ihrer Bürger einkommenden wertlosen Dollars in immer größeren Beständen als angeblich werthaltige Währungsreserve an. Die Währung der Satellitenstaaten wird also und ist bereits mit immer wertloseren Dollars unterlegt - also praktisch ebenso wertlos geworden. Somit sind alle im gleichen Geldentwertungsboot:

Die Urheber der Geldmengenvermehrung in New York und Washington ebenso wie die Helfer der Geldmengenvermehrung in den Zentralbanken der Satellitenstaaten.

Damit aber hat es der Schuldner USA selbst in der Hand, wie stark er durch offizielle Abwertung des Dollars schließlich seine Gläubiger entreichern - betrügen - und sich auf deren Kosten wieder entschulden will. Jede Abwertung des Dollars wird vor allem das 80% aller Dollars haltende Ausland entreichern. Dem Schuldner steht es frei, wie stark er seine Schulden abwerten und damit seine Gläubiger betrügen will.

Dem Publikum wird inzwischen allerdings mit manipulierten Kursen und Kurspflege suggeriert, die missbrauchten Währungen und das hemmungslos vermehrte Geld hätten immer noch einen soliden Kurswert.

Würden die Geldbesitzer wissen, dass sie eigentlich nur Papierwert in den Händen haben, alles andere aber von den Manipulationen, den Missbräuchen, der Macht und den Zwecken der US-Großfinanz abhängt, würde die Geldumlaufsgeschwindigkeit wegen Zurückweisung des Geldes stärker steigen, würde eine Flucht in die Sachwerte einsetzen, und damit eine dramatisch steigende bis galoppierende Inflation beginnen, würde die längst geschehene Entwertung der Geldwertanlagen der Bürger (Geldpapiere, Renten, Fonds und andere) sich in einem zweiten Börsencrash auflösen und zusammenbrechen, und würden ganze Branchen der Finanzindustrie und Finanzdienstleistung unter Haftungsprozessen wegen der Entwertung zusammenbrechen, so dass eine Währungsreform unvermeidlich wird.

Noch wird die Illusion des Geldwertes trotz dramatischer Entwertung durch den Zwang eines gesetzlichen Zahlungsmittels künstlich aufrechterhalten. Nutznießer dieses Systems sind nicht nur die US-Großfinanz, welche durch ihre FED immer hemmungsloser Dollarmengen in die Welt jagt, sondern auch die dieses Spiel mitbetreibenden Zentralbanken, wie zum Beispiel die Eurobank, die Banque of Japan und andere. Die Vorstände dieser Banken wissen genau, wie wertlos der Dollar inzwischen ist, stützen aber immer noch die gesetzliche Illusion der Zahlungsmittelfunktion des Dollars, haben sogar aus politischen Gründen geschwiegen und die eigene Währung nahezu ausschließlich mit wertlosen Dollars in ihrer Währungsreserve unterlegt, also ihre Währung praktisch ebenso wertlos gemacht. Würde eine Währungsreform kommen, stünde zum Beispiel die Eurobank ohne Werte da. Das Gold - auch das deutsche Gold - ist mutmaßlich nur noch als bloßer schuldrechtlicher Rückgabeanspruch vorhanden, nicht mehr aber als Realgold. Es ist zumeist angeblich naturaliter an die private Federal Reserve Bank und von dieser weiter verliehen, also im Zusammenbruch nicht mehr greifbar. Das System lebt davon, dass ein Missbrauch nicht diskutiert und nicht veröffentlicht wird.

Tatsache 1: Die wichtigsten Währungen der Welt sind so hemmungslos vermehrt worden und stehen auf so tönernen Füssen, dass ihre Währungen (Dollar, Euro, Yen und andere) keine echte Wertaufbewahrungsfunktion für die Bürger mehr haben.

Tatsache 2: Auch die Tauschfunktion der Währungen wird nur durch Manipulation und Täuschung über einen angeblichen - aber nicht vorhandenen - Kurswert künstlich aufrechterhalten und ist längst nicht mehr echt.

Tatsache 3: Das Privatgeld (Dollar) der US-Großfinanz ist längst von allen Bindungen an Sachwerte (Gold) oder einer Geldmengenbindung befreit, hat also nicht nur seine Wertaufbewahrungsfunktion verloren, sondern täuscht auch die Welt nur noch durch weltweite Kursmanipulation über einen scheinbaren Tauschwert des durch hemmungslose Vermehrung entwerteten Privatgeldes. Nur durch diese Täuschung und die Macht der US-Großfinanz wird noch künstlich "Vertrauen" der Welt in den Dollar suggeriert. Wüssten die Marktteilnehmer dagegen, dass sie mit dem Nominalwert des Geldscheins nur ein wertloses Wertversprechen von Privatleuten in den Händen haben, denen längst nicht mehr zu trauen ist, die ständig ihre Macht, den Geldwert zu manipulieren, missbrauchen, so würde auch das Vertrauen in diese Privatwährung Dollar zusammenbrechen.

Mit dem Geld ist es so wie mit den Aktien. Auch die meisten Aktien sind keine Substanzwerte, sondern nur Hoffnungswerte. Wer in der großen Aktienhausse glaubte, viel gewonnen zu haben, wurde beim Aktiencrash darüber belehrt, dass die Aktie außer dem Papierwert nur noch Hoffnung trägt, diese aber leicht schwinden kann. Gewinn oder Verlust im Börsenspiel sind reine Hoffnungswerte, keine Sachwerte. Ebenso ist es mit dem Geld. Einziger Sachwert ist der Wert des Papiers. Alles andere ist Hoffnungswert im Vertrauen auf die korrupten, aber stärksten Finanzmächte der Welt.

Mit Scheingeld zu Sachwerten

Würden die Marktteilnehmer wissen, dass unser Geldsystem letztlich am Privatgeld Dollar und dieses Geld ohne jeden Wertbezug allein an den Manipulations- und Missbrauchswünschen der großen Finanzoligarchie hängt, dann würden die Menschen ihr Währungsvertrauen verlieren, ihr Geld nicht mehr als Wertaufbewahrungsmittel betrachten, sondern der laufenden Geldentwertung durch Flucht in die Sachwerte zu entgehen versuchen.

Genau dies tun die hinter der FED stehenden Täter der grössten Geldvermehrung aller Zeiten: Sie kaufen mit dem immer wertloser werdenden Geld seit Jahrzehnten alle Sachwerte auf, die sie noch erwischen können: Rohstofflager, Industriekomplexe, Immobilien und jede einigermaßen intakte ausländische Kapitalgesellschaft in freundlicher oder feindlicher Übernahme zu fast jedem Preis. Und nicht nur die US-Großfinanz sammelt die Sachwerte der Welt ein, sondern auch der amerikanische Staat importiert für Fiat-Money (gedrucktes, eigentlich wertloses Geld) seit Jahren mehr Sachgüter aus der Welt, als er bezahlen kann, und verschuldet sich dafür hemmungslos im Ausland - solange die ausländischen Gläubiger noch an den Wert des Dollars glauben oder mit politischer Erpressung gezwungen werden können, die faulen Dollars in ihre Währungsreserven anzunehmen.

Mit Sachwerten zu Monopolen

Die hinter der FED stehende Großfinanz hat auf diese Weise durch gezielte Sachwert-politik ganze Marktsegmente mit ihren faulen Dollars aufgekauft und zu Marktmonopolen bzw. -oligopolen entwickelt: Diamanten, Gold, Kupfer, Zink, Uran, Telekommunikation, Gasfaserleitungsnetze, Print- und Fernsehmedien, Nahrungsmittel (Nestlé, Coca-Cola), große Teile der Rüstungsindustrie und der Luftfahrt usw.

Zurzeit läuft ein Monopolisierungsversuch mit Hilfe der Gen-Manipulation. Genmanipulierte Tiere und Pflanzen sind selbst unfruchtbar. Wenn man also die Genmanipulation flächendeckend durchsetzen kann, müssen alle Bauern einer Firma mit einem Patentmonopol das Gen-Saatgut zu dem von ihr festgesetzten Monopolpreis abkaufen, können sie nicht mehr ihr selbst geerntetes Getreide zur Saat verwenden.

Ein anderes Monopolisierungsspiel läuft zurzeit auf dem Zuckermarkt: Die EU hat ihren Zuckermarkt durch eigene Marktordnung geregelt, um den Bauern die Rübenzuckerproduktion zu erhalten, die für viele von ihnen existenznotwendig ist. Der Rübenzucker ist aber teurer als der in den Tropen wachsende Rohrzucker des US-Kartells. Die der US-Großfinanzgruppe gehörenden Firmen Nestlé und Coca-Cola verlangen nun gemeinsam mit von ihr abhängigen Wissenschaftern und Politikern eine "Liberalisierung des Zuckermarktes" und betreiben dies über die internationalen Gremien (GATT, Mercosur). Sobald diese Liberalisierung durchgesetzt ist, kann sich der teurere Rübenzucker gegen den billigeren Rohrzucker nicht mehr halten, bricht die europäische Zuckerproduktion endgültig zusammen und wird der Zuckermarkt - anfangs billiger, nachher aber teurer - durch das von der US-Großfinanz beherrschte Rohrzuckerkartell überschwemmt.

Mit welchen kriminellen Methoden die US-Großfinanz dabei ganze Branchen in ihre Hand bekommt, zeigt der Fall Primacom: Dieser Kabelnetzbetreiber operiert höchst lukrativ, steht aber schon länger im Visier der US-Großfinanz (Telekommunikations-Monopolisierung). Diese hat deshalb erst den Vorstand von Primacom unterwandert und dann diesem Vorstand ein Darlehen mit mehr als 30% Jahreszinsen oktroyiert, so dass die eigentlich gut operierende Firma wegen der Zinslasten in Schwierigkeiten geriet und nach Ansicht der US-Bank "jetzt billigst übernahmereif" wurde. Das Spiel geht gerade in die letzte Runde.

Ein ähnliches Spiel hat der Abgesandte der US-Großfinanz Ron Sommer mit der Deutschen Telekom versucht. Die US-Großfinanz sammelt alle Telekommunikations-Gesellschaften, um sie weltweit zu monopolisieren. Der Abgesandte Sommer hat dazu eine kleine US-Firma der Telekom zum dreißigfachen Preis (30 Mia. US-Dollar) von der US-Großfinanz gekauft, damit diese aus eigenem Vermögen der Telekom diese aufkaufen konnte. Der zweite Schritt war, die Telekom-Aktien billig zu machen, damit der US-Investor sie billig bekam. In diesem Spiel ist allerdings Ron Sommer über seine Grenzen gegangen und gescheitert. Dies wird aber die US-Großfinanz in ihren Übernahmeplanungen nur zurückwerfen, nicht hindern. Privatisierung und Aufkauf der Telecom gehen planmäßig weiter.

Ein gleiches Spiel vollzieht sich auch auf dem Welt-Energiemarkt, in Deutschland offensichtlich mit EON und RWE, wobei die US-Großfinanz bereits eigene Vertrauensleute in die für die Übernahmekandidaten entscheidenden Banken und Vorstände entsandt hat. In 20 Jahren will die US-Großfinanz auch das Wasser der Welt - nach Aussage ihres Vertreters Brzezinski - monopolisiert haben.

Mit Sachwerten zur Währungsreform

Deutet man den Fahrplan der Welt-Großfinanz richtig, so soll die Geldmenge so lange vermehrt und entwertet werden, bis damit alle wichtigen Sachwerte der Welt aufgekauft und monopolisiert worden sind. Die Großfinanz ist klug genug zu wissen, dass ihre Geldmengenvermehrung nicht unerkannt bleibt und irgendwann das Vertrauen in den inflationierten Dollar schwindet. Ein Ausbruch der Vertrauenskrise wird die jetzt noch beherrschte, schleichende Inflation zur galoppierenden offenen Inflation machen, die zwangsläufig in eine Währungsreform einmünden muss.

Dies aber ist genau der Vorteil sowohl der Großfinanz als auch der USA:

Die Großfinanz hat mit den faulen Dollars vorher ausreichend Sachwerte gekauft, wird also von der Währungsreform mit ihren Sachwerten nicht mehr betroffen, hat sich rechtzeitig aus dem faulen Geld in werthaltiges Vermögen verlagert. Da sie in vielen Bereichen inzwischen Weltmonopolstellungen erreicht hat, kann sie sogar die Welt jederzeit mit Monopolpreisen zu Sonderabgaben heranziehen. Nicht mehr Steuern sind dann das Einkommen der Welt-Herrscher, sondern Monopolerträge. Niemand kann die Großfinanz hindern, die Preise für Gold, Diamanten, Kupfer, Zink, Eisenerz, Wasser, Saatgut oder Energie um 10, 20 oder 30% anzuheben und auf diese Weise die gesamte Weltbevölkerung zu Sonderabgaben heranzuziehen. Noch nie hat es eine solche Finanzmacht der Welt gegeben, noch nie war sie für die Gesamtbevölkerung der Welt so gefährlich.

Listigerweise hat die US-Großfinanz die faulen Dollars überwiegend ins Ausland gebracht. Mehr als Dreiviertel der gesamten Dollarbestände sind nicht mehr in den USA, sondern sind bei den Gläubigerstaaten der USA. Die USA haben sich nämlich in den vergangenen Jahren immer kräftiger gegenüber dem Ausland verschuldet. Das Ausland hat Güter geliefert (Sachwerte), dafür aber wertlose Dollars bekommen. Alle Zentralbanken sind voll mit faulen Dollars. Werden diese nun plötzlich entwertet, trifft der Schaden zu mehr als Dreiviertel die Zentralbanken, Banken, Staaten und Marktteilnehmer außerhalb der USA. Dann rächt sich, dass die Europäischen Zentralbanken ihr Gold gegen faule Dollars abgegeben und dafür immer ausschließlicher Fiat-Money als Basis (Währungsreserve) für die eigene Währung, zum Beispiel Yen oder Euro, eingesetzt haben. Bricht also die Leitwährung Dollar zusammen, werden zwangsläufig auch die Satellitenwährungen mit zusammenbrechen, deren einzige Basis ein Bestand an faulen Dollars ist. Mit anderen Worten: Die sich abzeichnende Währungsreform des Dollars zieht zwangsläufig eine Weltwährungsreform aller Währungen nach sich, für welche der faule Dollar jetzt noch Hauptwährungsreserve darstellt. Dass aber jede pausenlose Vermehrung eines Privatgeldes - des Dollars - durch die der US-Großfinanz gehörende Federal Reserve Bank zur Aufweichung der Dollar-Währung zu immer stärkerer Inflation und schließlich zur Währungsreform führen muss, ist finanzwissenschaftliches Grundwissen und dürfte nicht einmal Greenspan und seinen Mittätern zweifelhaft sein.

Durch Währungsreform zur Weltwährung

Greenspan hat in einer Rede unvorsichtigerweise geäußert, dass "wohl bis 2007 eine grundsätzliche Dollar-Korrektur anstehe und dass man dann zweckmäßigerweise den Dollar und den Euro zum 'Euro-Dollar' einer neuen Welt-Währung vereinigen könnte". Das macht aus Sicht der US-Großfinanz Sinn, denn längstens bis 2007 sind die Dollar-Missbräuche noch durchzuhalten, bis dahin dürfte längstens das Vertrauen der Welt in diese hemmungslos vermehrte, immer wertloser gewordene und nur noch künstlich aufrechterhaltene Privatwährung der US-Großfinanz halten. Irgend etwas wird also in nächster Zeit mit dem Dollar geschehen. Würde dann der Dollar mit dem Euro zur Welteinheitswährung, würden damit für die US-Großfinanz wichtige Ziele erreicht:

Eine neue Währung bietet die Möglichkeit, die alten Währungsschulden abzuwerten und damit die Gläubiger, die noch alte Währung haben, entsprechend zu entreichern. Wenn eben ein neuer Euro-Dollar 20 alte Dollar oder 15 Euro wert ist, sind die alten Währungen entsprechend abgewertet, sind die Gläubiger in alter Währung entreichert, hat sich das Spiel für die privaten Geldausgeber gelohnt.

Vor allem würde damit der US-Staat ebenfalls entschuldet: Seine jetzige Auslandsverschuldung von 5200 Mia. Dollar würde bei 50%er Abwertung nur noch 2600 Mia. Euro-Dollar betragen.

Geschädigt werden alle Inhaber von Alt-Dollars, deren Bestände um 50% oder sogar 90% abgewertet werden. Dies gilt insbesondere für die Zentralbanken von China, Japan und Europa mit ihren hohen Dollar-Währungsreserven.

Das Hauptziel der US-Großfinanz ist aber, auf diese Weise eine Weltwährung zu erreichen, über die sie wiederum selbst herrschen. In einem Euro-Dollar-System würde zwangsläufig das der US-Großfinanz gehörende Federal Reserve System eine Mehrheit haben, also die US-Großfinanz dann auch mehrheitlich das neue Währungssystem beherrschen. Dazu auserwählt ist die BIZ (Bank für internationalen Zahlungsausgleich), eine private Organisation, deren Anteile mehrheitlich bereits von der US-Großfinanz heimlich aufgekauft worden sind. Würde also die BIZ neue Zentralbank der Euro-Dollar-Währung, sind zufälligerweise wieder die gleichen Privateigentümer Haupteigentümer dieser neuen Zentralbank, die vorher auch Eigentümer der FED waren. Sie könnten dann das gleiche Spiel freier Geldausgabe nach eigenem Belieben, das sie mit dem Federal Reserve System bisher machen, wieder auf höherer Ebene - und dazu auch noch durch Währungsreform entschuldet - erneut -betreiben. Die bisherige Welt-Geldmengenvermehrung, der große Geldbetrug gehen dann in der Währungsreform unter. Ein neues System würde den alten Tätern wieder eine neue Währung in die Hände spielen und ihnen damit das neue Spiel mit der Weltwährung Euro-Dollar 20 bis 30 weitere Jahre erlauben.

Die US-Großfinanz hätte also auf diesem Wege durch Geldbetrug nicht nur die Sachwerte der Welt bei sich monopolisiert - darunter so existenzwichtige Bereiche wie Saatgut, Nahrungsmittel, Wasser, Energie und Metalle, sondern darüber hinaus wiederum ein Währungsmonopol zur eigenen Bedienung, nach eigenem Belieben geschaffen - eine Geldvermehrungsmaschine wie den Dukatenesel im Märchen.

Auch mit Veröffentlichung dieses Geldbetrugssystems wird kein Aufschrei durch die Welt gehen. Man wird dies als "Verschwörungstheorie" oder als "Antiamerikanismus" oder sogar als "Antisemitismus" (Rothschild) abtun oder solche Veröffentlichungen ganz zu verhindern versuchen, denn immerhin gehören der US-Großfinanz auch wesentliche Teile der Print- und Bildschirmmedien überall in der Welt.

Das Spiel zu durchschauen ist aber wichtig für Menschen, die durch dieses Spiel Verluste erleiden könnten. Wer also Finanzvermögen hat, sollte zuhören bzw. lesen.

Verlierer bei dem großen Spiel der Finanzoligarchie sind solche Marktteilnehmer in der Welt, welche dem Geld zuviel Vertrauen entgegenbringen, welche immer noch glauben, dass Geld über seine bloße Tauschfunktion hinaus auch noch Wertaufbewahrungsmittel sei. Die laufende Geldentwertung der vergangenen 40 Jahre hat offenbar die Menschen nicht klug gemacht. Sie wird in den nächsten Jahren galoppieren bis zum bitteren Ende, weil sie nämlich ein einseitiger Vorteil der Täter ist. Wer also auf langfristige Werterhaltung seines Vermögens Wert legt, kann nicht in Geldwerten, nicht in Versicherungsverträgen, nicht in Renten und nicht in Bargeld bleiben, er muss in Sachwerte gehen, wie dies die Großfinanz selbst vorgemacht hat.

Strategieziel des Welt-Geldbetruges

Soweit von außen her erkennbar, hat die US-Großfinanz ursprünglich nur das Ziel gehabt, die US-Währung zu beherrschen und damit den US-Markt nach eigenem Willen manipulieren zu können. Diesem Ziel diente das private Zentralbanksystem FED. Als US-Präsident Kennedy ein Gesetz eingebracht hatte, dieses Privatfinanzsystem zu verstaatlichen, starb er eines plötzlichen Todes. Wer immer an diese Privatgeldmöglichkeiten der US-Großfinanz rührte, verlor dabei Vermögen oder Leben.

Inzwischen aber sind die strategischen Ziele der US-Großfinanz über die nationale Dimension weit hinausgewachsen. Ihr Ziel ist das globale private Geldsystem, welches sie mit der Vorherrschaft ihres Privatdollars und seiner Durchsetzung als Hauptwährungsreserve überall in der Welt weitgehend erreicht haben und nur noch mit einer Weltwährung - Euro-Dollar - formalisieren müssen.

Wenn wir also einen zweiten Missbrauch des Welt-Geldsystems zugunsten privater Großfinanzgruppen und überhaupt den Missbrauch der Geldmengenwährungen verhindern wollen, muss jede Währung vor jedem öffentlichen oder privaten Missbrauch, vor jeder Deflations- und Inflationsmanipulation gesichert werden.

Das ist sicher nicht erreichbar, wenn man die Währung der privaten Großfinanz überlässt. Sie wird die Missbrauchsmöglichkeit wieder nutzen und wieder zum eigenen Vorteil mit Geldmengenvermehrung die Welt betrügen und ausbeuten.

Die Erfahrungen haben aber auch gezeigt, dass die meisten Regierungen ihre Währungen ebenso missbrauchen, wenn sie die Möglichkeiten dazu haben, wenn sie also Einflussmöglichkeiten auf die Zentralbank und ihre Geldmengenpolitik haben.

Es gilt also, aus den Missbräuchen der öffentlichen Hände und der privaten Großfinanz die Währungen so unabhängig zu machen, dass privater und öffentlicher Missbrauch ausgeschlossen werden.

Sicher ist eine auf Gold basierende Währung nicht so leicht zu manipulieren wie eine bloße Quantitätswährung. Die Probleme jeder auf Gold basierenden Währung liegen aber in der Verfügbarkeit von Gold, nachdem die US-Großfinanz den größten Teil des Weltgoldvorrates in ihre Hände bekommen hat. Sie würde also mit jeder Art einer auf Gold basierenden Währung wiederum Gewinner und Ausbeuter werden können.

Bleibt also nur die Lösung einer Quantitätswährung. Diese Quantitätswährung darf aber nicht frei, willkürlich bestimmbar bleiben, sondern muss an dem Neutralgeldziel orientiert werden. Die Geldmenge darf also nicht stärker wachsen als die Gütermenge. Aus dem monetären Sektor dürfen nicht wieder inflatorische oder deflatorische Effekte auf die Währungen und die Weltwirtschaft ausgehen.

Dies ist nur mit streng neutralen und so unabhängigen Zentralbanken erreichbar, dass sie gleichsam die "vierte Gewalt" darstellen, nicht in privater Hand liegen und nicht durch Regierungen beeinflusst werden können. Das Urmodell der Deutschen Bundesbank vor ihrer Kastration in die Euro-Bank kam dieser Unabhängigkeit sehr nahe.

Die kommende Währungsreform bietet eine einmalige Chance, die Täter, ihre Währungsmanipulationen und ihre Mißbräuche zu brandmarken und damit eine allgemeine öffentliche Zustimmung zu einem weder von der privaten Großfinanz noch von den Regierungen mehr beeinflussbares Zentralbankensystem zu schaffen. Dies wäre eine Jahrhundertchance.

Verhindert werden könnte ein unabhängiges Zentralbankensystem vor allem von der Großfinanz, welche über die ihr schon gehörende BIZ bereits die Weichen für eine neue Übernahme des nächsten Zentralbanken- und Währungssystems gestellt hat.

Deshalb tut Aufklärung not, um der Bevölkerung, Wirtschaft und Politik die Gefahr des Monopolkapitalismus nicht nur für die derzeitige Währung, sondern auch für ein neues Währungssystem aufzuzeigen.

Der Originalartikel steht auf http://infosite.promweb.de/weltgeldbetrug.html Quelle:www.goldseiten.de

nach oben

 

4. Geld regiert die Welt von Matthias Lorch, 2006

Jedem, der sich in den letzen Jahren Gedanken machte über die Ungleichgewichte in der Welt, werden sich die Gedanken aufdrängen, dass da irgendwie der Plan fehlte.

Warum sind die Nationen so verschuldet, warum hat in dieser Richtung niemals ein Einlenken oder eine Kursänderung stattgefunden? Warum sind weltweit die Sozialsysteme kurz vor dem Zusammenbruch? Und warum haben fähige Denker und Lenker es dazu kommen lassen, dass die USA ein über Jahrzehnte stetig steigendes Handels-Bilanzdefizit aufgebaut haben, das jetzt bei fast 800 Milliarden Dollar jährlich steht? Immer noch wird von den Politikern aller Nationen der Freihandel propagiert, obwohl doch klar ist, dass Kapitalismus immer Gewinnmaximierung bedeutet: Also billig herzustellen und teuer zu verkaufen und deshalb fallen im industrialisierten Westen millionenfach die Arbeitsplätze weg. Warum wird dieses defizitäre Wirtschaften von den Zentralbanken weiter finanziert?

Die Ökonomen, die FED, Sir Alan Greenspan, die Präsidenten, deren Ratgeber und die anderen Lenker der Welt müssen das doch sehen. Wird die Welt vielleicht von Dummköpfen regiert? Nein, weit gefehlt, die Lenker der Welt sind Genies und alles geht nach Plan.

Man glaubt, der Präsident der USA bestimme den Kurs der FED, aber nehmen wir einmal an, die FED bestimmt den Kurs der Regierung, die FED ernennt sozusagen den Präsidenten. Dann macht die ganze Sache schon mehr Sinn.

Die Politiker

Die Politiker aller Nationen verabscheuen finanzielle Restriktionen, denn die Demokratie lebt davon durch Wahlversprechen und Geschenke das eigene Klientel zu bestechen. Ohne Goldbindung aber ist die Geldmenge beliebig zu vergrößern und gerade deshalb ist Gold der natürliche Feind der Politiker. Ohne diese Restriktionen werden nicht nur unfinanzierbare (nur durch immer neue Schulden gedeckte) Sozialprogramme, Rentenversprechungen aufgelegt, sondern auch Kriege finanziert.

Das ist an sich schon schlimm genug, auch weil dadurch die Geldmenge wächst und deshalb das Geld an Wert verliert (Inflation). Die Bürger werden enteignet, da Inflation die schlimmste aller Steuern ist, denn man kann sich ihr nicht entziehen. Und da die meisten Menschen es nicht so richtig verstehen, wird Inflation als Gott gegeben akzeptiert und die Wut auf die Entscheidungsträger hält sich in Grenzen.

Aber was ist mit den Schulden, werden diese nicht irgendwann unbezahlbar und sind also die Politiker die Sündenböcke oder steht hinter diesen eine noch viel mächtigere Interessengruppe?

Das wirft weitere Fragen auf.

Zum Beispiel: Durch das System der doppelten Buchführung, muss doch für jeden Euro Schulden irgendwo auch ein Euro an Guthaben sein. Bei wem hat der Staat dann also seine Schulden, bei seinen Bürgen? Nein, leider nicht.

Und müssen alle Ausgaben des Staates, die nicht durch Steuern gedeckt sind, nicht zwangläufig mit Schulden verbunden sein? Nein, müssen sie nicht.

Der Staat könnte nämlich sein eigenes Geld drucken, genau wie er seine Treasuries oder Schatzbriefe oder Schuldverschreibungen druckt.

Um den Unterschied zu verstehen, muss man wissen, dass der Staat sein Geld nicht selbst druckt. Die Zentralbanken drucken es, aber die FED - die Bank of England- die EZB sind gar keine Regierungsorganisationen, sondern private Bankkartelle mit öffentlich - rechtlichen Namen.

Dazu ein Zitat des ehemaligen ersten Direktors der Bank von England Sir Josiah Charles Stamp (Quelle): "But if you want to continue to be slaves of the banks and pay the cost of your own slavery, then let bankers continue to create money and control credit."

Übersetzung:Aber wenn du weiterhin ein Sklave der Banken sein willst und die Kosten deines eigenen Sklaventums bezahlen möchtest, dann lass die Banken weiterhin das Geld drucken und den Kredit kontrollieren.

Fraktionell Banking

Unser heutiges, in der westlichen Welt übliches Geldsystem, fand seinen Anfang zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Die ersten Ursprünge dafür kamen aber schon aus dem Mittelalter, als man den Eigentümern anbot ihr Gold und Silber sicher zu verwahren und Belege dafür aushändigte. Da diese Papiere viel besser und sicherer zu transportieren waren, wurden bei Transaktionen oftmals einfach diese Papiere gehandelt. Die Treuhänder hatten jedoch bald herausgefunden, dass nie alle Eigentümer gleichzeitig ihr hinterlegtes Gold und Silber anforderten und deshalb stellten sie einfach mehr Papiere aus als hinterlegtes Gold da war.

Für diese Papiere wurde dann Zins verrechnet und schon hatte man einen respektablen Namen dafür: Fraktionell Banking. Man kann auch sagen, das Verleihen von etwas, das man gar nicht besitzt. Oder kürzer "Betrug".

Und genau daraus besteht zur Hauptsache unser heutiges Geldsystem. Es ist nicht leicht zu verstehen, dass, wenn man einen Kredit bei der Bank bekommt, das Geld dadurch erst ins Leben gerufen wird, es hat vorher gar nicht existiert.

Wenn man sich damit beschäftigt, wird einem gleich klar, dass das Geldsystem des 21. Jahrhunderts gar kein Mandat der Menschen haben kann. Es geht nicht nur darum, dass unser Geld seid 1971 durch nichts mehr gedeckt ist als mit den Verspechen von Politikern, es geht auch darum, wem dieses System dient. Dieses System ist nicht von Gott gegeben, es wurde uns vor langer Zeit von einem Bankkartell aufgezwungen. Und man kann auch erkennen, dass die heutige politische Klasse entweder keine Ahnung hat wie es funktioniert oder aber mitmacht. Aber das war nicht immer so, gerade in den USA hatten die Banker lange Zeit starke Gegenwehr.

Deshalb einige Zitate der ersten Präsidenten der USA:

Thomas Jefferson, dritter Präsident der Vereinigten Staaten (1801-1809), verfasste die Unabhängigkeitserklärung der 13 Kolonien und diente als dritter Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika (1801-1809). Er erklärte Folgendes (Quelle):

"If the American people ever allow private banks to control the issue of their currency, first by inflation, then by deflation, the banks ... will deprive the people of all property until their children wake-up homeless on the continent their fathers conquered ... The issuing power should be taken from the banks and restored to the people, to whom it properly belongs."

Übersetzung:"Wenn die Amerikaner den privaten Banken jemals erlauben zuerst bei Inflation und dann bei Deflation, die Ausgabe der Währung zu kontrollieren ... dann werden die Banken ihnen alles Eigentum entziehen, bis deren Kinder obdachlos in dem Kontinent aufwachen, den ihre Väter eroberten ... Die Erteilung dieser Macht sollte den Banken genommen werden und den Menschen zurückerstattet werden, welchen es von Rechtswegen gehört."

James Madison, der vierte Präsident der Vereinigten Staaten (1809-1817), sagte Folgendes ([url=Quelle: http://en.wikiquote.org/wiki/James_Madison]Quelle[/url]):

"History records that the money changers have used every form of abuse, intrigue, deceit, and violent means possible to maintain their control over governments by controlling money and its issuance."

Übersetzung:"Die Geschichte hat gezeigt, dass die Geldwechsler jede Form von Misshandlung, Intrige, Betrug und Gewaltmittel gebraucht haben, um ihre Kontrolle über das Geld und dessen Ausgabe zu behalten."

Abraham Lincoln, sechzehnter Präsident von Amerika (1861-1865). Um den Bürgerkrieg der Nordstaaten zu finanzieren, wurde von ihm der Greenback, der Dollar der Regierung, ohne Schulden darauf, ausgegeben. Er legte dem Senat ein Dokument vor. Im Dokument 23, Seite 91, vom Jahre 1865 beschreibt Lincoln Folgendes:

"Die Menschen werden mit einer Währung versorgt, so sicher wie die eigene Regierung. Geld wird aufhören, der Meister der Menschen zu sein, es wird sein Bediensteter werden. Demokratie wird sich über die Geldmacht erheben."

Leider irrte Abraham Lincoln sich da gewaltig.

Die Banker

Die Banker waren nicht gewillt dieses hinzunehmen. Was die Banker wirklich dachten, kann man am besten an dem erkennen, was 1885 in der London Times erschien (Quelle):

"If this mischievous financial policy, which has its origin in North America, shall become indurated down to a fixture, then that government will furnish its own money without cost. It will pay off debts and be without debt. It will have all the money necessary to carry on its commerce. It will become prosperous without precedent in the history of the world. The brains and wealth of all countries will go to North America. That country must be destroyed or it will destroy every monarchy on the globe." - Hazard Circular, London Times 1865

Übersetzung:"Wenn diese spitzbübische Finanzpolitik, welche ihren Ursprung in Nordamerika hat, sich festsetzt, dann wird sich die Regierung ohne Kosten mit ihrem eigenen Geld ausstatten. Sie wird alle Schulden bezahlen und wird schuldenfrei sein. Sie wird all das nötige Geld haben um ihre Geschäfte zu tätigen. Sie wird wohlhabend werden, ohne Vergleich in der Weltgeschichte. Die Intelligenz und das Vermögen aller Länder der Welt werden nach Nordamerika gehen. Dieses Land muss vernichtet werden oder es wird alle Monarchien der Welt vernichten."

Mit etwas Phantasie kann man sich vorstellen, was mit den Menschen und Staatsystemen passierte, die sich der Macht der Banker entgegen stellten.

Das Ende von Bretton Woods

Seit 1971, als die Deckung des US Dollars mit Gold beendet wurde, wird die US-Währung nur noch durch Bank - Kredite ins Leben gerufen.

Die mit dem Dollar geschaffenen Änderungen destabilisierten auch andere Währungen, da ein Anker oder ein Wertmaßstab für das Währungssystem ganz fehlte. Dadurch wurde ein ganz neues System geschaffen. Alle Währungen wurden wechselseitig gegeneinander im Wert variabel. Doch die Illusion, dass weiterhin harte Arbeit und Sparsamkeit zu Wohlstand führen, hatte sich bei den Menschen festgesetzt.

Man denkt immer noch, dass durch Arbeit das Geld geschaffen und dann durch das angesparte Geld Wohlstand erzeugt wird. Aber da das Geld seither nur durch Kredite geschaffen wird, hat Sparsamkeit, Produktivität und harte Arbeit für den Wohlstand der Einwohner seine Bedeutung verloren.

Die Zinsen sind die Falle im System

Bernard Lietaer, ehemaliger Zentralbanker, erklärt das System folgenderweise (Quelle):

"While economic textbooks claim that people and corporations are competing for markets and resources, I claim that in reality they are competing for money - using markets and resources to do so. Greed and fear of scarcity are being continuously created and amplified as a direct result of the kind of money we are using. For example, we can produce more than enough food to feed everybody, and there is definitely enough work for everybody in the world, but there is clearly not enough money to pay for it all. In fact, the job of central banks is to create and maintain that currency scarcity. Money is created when banks lend it into existence When a bank provides you with a $100,000 mortgage, it creates only the principal, which you spend and which then circulates in the economy. The bank expects you to pay back $200,000 over the next 20 years, but it doesn`t create the second $100,000 - the interest. Instead, the bank sends you out into the tough world to battle against everybody else to bring back the second $100,000."

(Übersetzung:"Während Wirtschaftslehrbücher behaupten, dass Menschen und Firmen um Marktanteile und Ressourcen ringen, behaupte ich, dass sie in Wirklichkeit um Geld kämpfen - sie gebrauchen die Märkte und Ressourcen dafür. Die Gier und Furcht vor Mangel wird ständig aufrechterhalten und verstärkt durch die Art Geld, die wir benützen. Wir können zum Beispiel mehr als genug Essen produzieren um alle satt zu machen und es ist definitiv genug Arbeit auf der Welt da für alle, aber es ist ganz klar nicht genug Geld auf der Erde um für das alles zu bezahlen. Es ist ein Fakt, dass Zentralbanken dafür da sind diesen Mangel zu kreieren und aufrecht zu erhalten. Geld wird geschaffen, wenn es die Banken verleihen. Wenn eine Bank dich mit einer 100.000 $ Hypothek versorgt, dann wird nur der Kreditbetrag geschaffen. Die Bank erwartet, dass du 200.000 $ über die nächsten 20 Jahre zurückbezahlst, aber sie schafft nicht die zweiten 100.000 $ die Zinsen. Die Bank sendet dich anstatt dessen in die harte Welt hinaus, um gegen jeden zu kämpfen, um diese zweiten 100.000 $ zurückzubringen.)

Geld wird aus dem Nichts geschaffen, es kommt über Kredite und dem Fraktionell Banking auf die Welt. Wenn eine Bank einen Kredit gibt, wird daraus Geld, das vorher nicht existierte. Arbeit und Investment sind dann lediglich da um es zu verteilen. Wenn das Geld ausgegeben wird, ist es in der Zirkulation. Und genau so wird es auch wieder aus der Zirkulation genommen, nämlich bei der Rückzahlung des Kredites verschwindet das Geld.

Das heißt also, alle Rückzahlungen der Schulden verringern die Geldmenge in der Zirkulation. Und dieses führt zu einem Mangel an Geld und jeder merkt dann schnell, dass je härter man arbeitet und je mehr man spart um schuldenfrei zu werden, desto schwerer es für alle wird, noch Gewinn zu erwirtschaften.

Das führt zu immer mehr Entlassungen und damit zu immer weniger Geld in den Taschen. Die einzige Möglichkeit um das Geld zu ersetzen, ist ein neuer Kredit. Aus diesem Grund versuchen dann die Regierungen sich immer mehr zu leihen. Kurz gesagt, wenn die Wirtschaft wachsen soll, müssen die Gesamtschulden immer unbezahlbar bleiben.

Deshalb sind seit 1971 die nationalen Schulden weltweit so drastisch gestiegen.

Jeder gegen jeden

Aber wenn mit allen Krediten auf der Erde nicht soviel Geld geschaffen wurde um die daraus anfallenden Zinsen zu bezahlen, dann sind nationale Bankrotte am Ende unausweichlich. Und wie Bernard Lietaer sagte, ein erbitterter Kampf um den Rohstoff Geld ist damit entbrannt, denn da nie genug da ist, werden immer nur die Gemeinen, Grausamen und Rücksichtslosen diesen Rohstoff egenüber den Gutmütigen und Ehrlichen ergattern.

Jeder gegen jeden, im Überlebenskampf um den Rohstoff Geld, der als Zinsen in das System zurückfließen muss. Aus Krediten Geld zu schaffen und damit einer Sache, von der niemals genug da ist, hat die Gesellschaft dann auch regelrecht konditioniert auf Geld. Es hat die Menschheit, zumindest in der westlichen Kultur, gerade zu besessen darauf gemacht, als ob es der einzige Schlüssel zum Glück wäre.

Die Wirtschaft muss ständig wachsen

Da die Wirtschaft ständig wachsen muss, wurden auch die Kredite in die Dritte Welt ausgeweitet und bei den meisten dieser Staaten handelt sich es bereits um Sanierungsfälle.

Keine Frage, wenn ein Kreditgeber gespart hat, also auf Konsum verzichtet hat und sein Geld einem Kreditnehmer überlässt, dann sollte er sein Kapital selbstverständig mit Zinsen wieder zurückerhalten. Aber doch nur, wenn es diese Art von Kapital ist, für das auch gearbeitet wurde.

In dem Falle der Geldschöpfung durch die Banken, arbeitet nur der Kreditnehmer um den ohne Gegenwert geschaffenen Betrag mit Zinsen zurück zu bezahlen. Der Sparer, der auf die herkömmliche Ressource angewiesen ist, nämlich auf harte Arbeit, steht in Konkurrenz zu der spekulativen Geldwirtschaft.

Und diese wird unaufhörlich mit Geld aus dünner Luft versorgt. Deshalb ist ehrliche Arbeit so ziemlich das Schlimmste, mit dem die Sparer heute gestraft werden können. Das ist, wie wenn sie mit einer Gruppe Poker spielen und jeder ihrer Mitspieler, außer ihnen, hat vier Asse im Ärmel.

Kann ein Staat seine Schulden nicht weg exportieren?

Es ist genau wie mit der nationalen Wirtschaft, ein Unternehmen kann sparen, aber die Wirtschaft als Ganzes kann es nicht. Denn jede Einsparung eines Unternehmens ist gleichzeitig ein Umsatzausfall für ein anderes Unternehmen.

Die nationalen Schulden abzubauen durch Exportüberschüsse beinhaltet dann, dass irgendwo anders Handelsdefizite entstehen, die auf die eine oder die andere Art irgendwann einmal abgebaut werden müssen. Und da praktisch alle Staaten verschuldet sind, können sie nicht zahlungsfähig werden, wenn sie miteinander Handel treiben. Wenn der Handel für die Verschuldung nicht ursprünglich war, dann kann die Verschuldung damit auch nicht aus der Welt geschafft werden.

Die nationalen Schulden auf fehlenden Export zu schieben ist einfach, aber in Wirklichkeit ist die Weiterverschuldung um mehr zu exportieren genau so schlecht wie eine Weiterverschuldung um mehr zu konsumieren. Wie kann man erwarten, dass ein System, das mehr Schulden verlangt, die Schulden und damit die Zinszahlungen verringert?

Dass dieses auf Wachstum gegründete System an die Wand fahren muss, kann man auch schon an den Umweltfaktoren erkennen. Durch die 90er Jahre musste die Weltwirtschaft, nur um die Zinszahlungen zu gewährleisten, um 4,3% wachsen. Bei aber nur 4% Wachstum würde sich die Weltwirtschaft in 100 Jahren verfünfzigfachen. Das scheint dann doch etwas utopisch.

Was sind die Zentralbanken?

Die Bank of International Settlements (Bank für den internationalen Zahlungsausgleich -BIS-), ist sozusagen die Zentralbank der Zentralbanken. Diese Bank wurde von der Elite der Finanzmacht geschaffen um die Finanzkontrolle der Welt zu koordinieren.

Es ist praktisch das Kontrollorgan der Zentral-Banken und niemand

wird bezweifeln, dass diese Institutionen wirklich die Welt regieren. Sie haben die Möglichkeit, das Geld zu schaffen, das die Regierungen brauchen um ihre Investitionen zu bezahlen, um das Militär und um alle Geschäfte zu finanzieren.Sie können soviel Geld schaffen oder aus dem Verkehr ziehen wie sie wollen und sie können dadurch eine Regierung stützen oder auch nicht.

Die Bank of England

Die erste private Zentralbank war die Bank of England. Die Bank von England wurde 1694 von privaten Investoren gegründet mit einer Einlage von 1.250.000 £ von denen aber nur 750.000 £ eingezahlt wurden, der Rest wurde damals schon zusammengeliehen.

König William III. brauchte Geld für die Auseinandersetzungen mit Frankreich. Um den Handel während des in Kriegen typisch steigenden Geldbedarfs zu managen, versorgte die Bank of England ihn mit Krediten.

Nicht umsonst wurde der Bank wie auch der Federal Reserve ein offizieller klingender Name gegeben um den Menschen vorzumachen, es würde sich um eine Regierungsorganisation handeln. Die Macht der Bank von England wurde durch die damals stärkste wirtschaftliche und militärische Macht der Welt und deren Reservewährung, dem Pfund, zu einer der einflussreichsten Institution. Von den Bankern aus London wurde immer wieder versucht eine private Zentralbank in den USA zu etablieren.

Es gab die Bank of North Amerika (1781-1785) und die erste Bank der Vereinigten Staaten (1791-1811), aber nach kurzer Zeit wurde immer wieder das Ausüben ihrer Tätigkeit durch die anfangs genannten Präsidenten verhindert. Letztendlich gelang es den Bankern dann 1913 doch, die Federal Reserve wurde etabliert.

Die Federal Reserve

Sieben sehr einflussreiche und wohlhabende Männer trafen sich im Jahre 1910 auf einer privaten Insel an der Küste von Georgia mit dem Namen Jekyll Island um im Geheimen das Gesetz der Federal Reserve auszuarbeiten. Am 23. Dezember, also kurz vor Weihnachen 1913, wurde der klar gegen das amerikanische Grundgesetz verstoßende Federal Reserve Act unter dubiosen Umständen vom Kongress verabschiedet.

Einer der Männer, die dieses vorantrieben, war Paul Warburg. Er bekam 500.000 $ pro Jahr, eine damals unvorstellbare Summe, um dieses mit allen Mitteln im Kongress zu erreichen. Im Rückblick war dieser Betrag wie Kinderfasching, schließlich transformierte dieses Gesetz die Geldversorgung der USA vom Kongress in private Hände.

Durch Bretton Woods und den so genannten Dollarstandard, der dem Dollar die Position der Weltreserve-Währung gab, wurde die FED zur mächtigsten Zentralbank der Welt.

Viele Menschen denken deshalb, dass heute die Musik in New York spielt, aber das ist sicherlich falsch, denn nach wie vor ist der Finanzbezirk in London, auch "the City of London" genannt, der Ort, wo die Entscheidungen getroffen werden.

Und warum ist das so? Weil die größten Teilhaber der Bank von London zugleich auch die der FED sind.

Interessanter Link über die zehn größten Anteilseigner (private Banken) der »FEDERAL RESERVE« (Quelle)

Wie auch immer, seit dem Federal Reform Act von 1913 ist weltweit kein schuldenfreies System der Regierungsfinanzierung mehr möglich. Ein schuldenfreies System, wie zum Beispiel der Greenback von Abraham Lincoln, ist gegen diese mächtigen Interessen nicht durchzusetzen. Es wurde zwar wiederholt versucht, aber diese Sache lassen wir dann lieber aus.

Die weltweite Kontrolle über das Geld liegt in den Händen weniger Männer und darüber hinaus ist keinerlei politische Kontrolle möglich. Seit der Schaffung der FED hat sich ihre Macht und Unabhängigkeit noch ständig verstärkt. Die Menschen glauben, die Regierung hätte das Sagen, weil der Präsident und der Senat das "Board of Governors" der FED ernennt. Alles, was die Banker mit ihrem Geld und Einfluss zu tun hatten, war lediglich dafür zu sorgen, dass die richtigen Männer ernannt wurden.

Das Unterstützen und Einsetzen renommierter Professoren - wie Ben Bernanke - auf wichtige Posten ist auch nicht neu, das hatte schon mit Präsident Woodrow Wilson im Jahre 1912 von der Princeton Universität begonnen. Ohne diesen Mann auf dem Präsidentenstuhl wäre die FED nicht so leicht ins Leben gerufen worden. Unter der offiziellen Seite der amerikanischen Präsidenten wird als seine größte Leistung die Schaffung der FED genannt.

Er selbst war aber ganz anderer Meinung, er sagte (Quelle):

"The government, which was designed for the people, has got into the hands of the bosses and their employers, the special interests. An invisible empire has been set up above the forms of democracy."

Übersetzung:Die Regierung, welche für die Menschen bestimmt war, ist in die Hände der Bosse und deren Arbeitgeber und deren speziellen Interessen gefallen. Ein unsichtbares Imperium wurde über der Demokratie in Kraft gesetzt."

Wie schafft die FED das Geld aus dem Nichts?

Dieses ist ein Vier-Schritte-Prozess.

1. Schritt:

Das Open Market Committee der FED bekräftigt die Endscheidung am offenen Markt die Schatzbriefe / Bonds zu kaufen. Dieses sind lediglich Zahlungsversprechungen der Regierung - Schuldscheine. Diese sollten verzinst und von der Regierung zurückbezahlt werden. (Sie werden niemals zurückbezahlt, sondern mit neuen Zahlungsversprechungen übergerollt.)

2. Schritt:

Die New Yorker FED kauft bei der Auktion von jedem beliebigen Verkäufer, der diese Bonds anbietet.

3. Schritt:

Die FED bezahlt mit digitalem Geld, denn sie hat nichts um dieses Geld zu decken.

4. Schritt:

Die Banken nehmen dann diese Einlagen und können durch Fraktional Banking, (je nach Reserveverpflichtungen), zehnmal soviel wieder gegen Zinsen verleihen. Wenn die FED zum Beispiel 1 Milliarde an Bonds kauft, dann werden daraus am Ende 10 Milliarden neues Geld. Die FED schafft also 10% und die Banken schaffen die anderen 90% Durch viele Ausnahmen bei den Reserveverpflichtungen, besteht für viele Kreditvergaben überhaupt keine Verpflichtung Reserven zu halten.

Deshalb können die Banken aus den Einlagen oft weit über die Verzehnfachung an Geld schaffen. Um die Geldmenge zu reduzieren, wird dieser Prozess umgedreht, die FED verkauft Bonds und das Geld fließt aus den Banken an die FED. Wenn die FED dann 1 Milliarde an Bonds verkauft, entzieht sie 10 Milliarden Dollar aus der Zirkulation. Seit 1980 ist der FED auch erlaubt die Schuldpapiere aller Staaten anzukaufen und abzuverkaufen.

Und die gleiche Prozedur wird bei allen anderen Zentralbanken in der westlichen Welt praktiziert.

Was könnte man alles mit schönem Geld machen?

Wenn Sie also 10.000 € auf die Bank bringen und angenommen die Bank nimmt diese Einlage als 5% Reservenverpflichtung, dann kann sie daraus 200.000 € an Krediten vergeben.

Angenommen, Sie bekommen 3% Zins aus Ihrem Sparaufkommen, also 300 € per anno, dann macht die Bank, sagen wir 4% per anno, aber von den 200.000 €. Die Bank macht nur durch administrative Arbeit 7.700 € Gewinn. Eine Rendite von 2.500%, nicht schlecht.

Im Umkehrschluss kann sich die Bank dann auch selbst oder über Beteiligungsunternehmen (Strohmänner) an fast allen Firmen beteiligen. Denn mit Finanzierungsmöglichkeiten, im Vergleich zu anderen Kreditnehmern, von real 1,5 Promille, sind dann fast alle Unternehmungen noch rentabel.

Wie könnte man diese Gewinne investieren?

Diese Unternehmen bräuchten zuerst gute Manager, diese könnten dann im Nadelstreifenanzug und mit verschränkten Armen vor einem Glaspalast fotografiert werden. Und dann bräuchte man noch eine Superstrategie. Zum Beispiel; Downsizing, also Gesundschrumpfen, Stellenabbau usw. oder auch das an-die-Börse-Bringen von unrentablen Unternehmenszweigen.

Man könnte theoretisch, mit etwas Druck über die eigenen (unabhängigen) Medien und mit etwas Überredung bzw. Druck auf die Politiker (die damit wenigstens kurzfristig ihre Neuverschuldung herunterzufahren könnten) die Staaten zwingen, ihr Tafelsilber, also ihre nationalen Unternehmen, an die zu Börse zu bringen (zu verschenken).

Die wichtigste Investition würde dann vielleicht bei den Medienunternehmen anstehen, denn mit diesen könnte man dies alles als einen Fortschritt in jeder Hinsicht darstellen. Mit der nötigen Wiederholung würde es dann auch jeder glauben.

Das Beste wäre dann natürlich, wenn die Menschen überhaupt nicht so viel verdienen würden. Wenn man die Industriestaaten durch den Freihandel und die Globalisierung der Konkurrenz mit den Niedriglohnländern aussetzt, dann könnte es schon etwas Druck auf die Löhne geben.

Menschen wie Rohstoffe zu behandeln, wäre dann wohl das Ziel dieser ganzen Sache. Und in Ländern, in denen man noch keine willfährigen Politiker eingesetzt hat, könnte man dann vielleicht mit einer unschlagbaren Militärmacht eine Zwangsdemokratie betreiben.

Man bezahlt dann dort, wie überall, die Politiker (vielleicht auch mit zukünftigen Vorstandsposten) und beschützt die herrschende Klasse, die dann die Arbeitskraft, oder je nach geographischer Lage, die Rohstoffvorkommen auf Kosten der Bevölkerung ausbeutet.

Aber das Ganze ist wirklich nur hypothetisch, denn die Banker, deren Politiker und die Manager ihrer multinationalen Firmen wollen bestimmt nur unser Bestes. So steht es zumindest in der Zeitung.

Alan Greenspan

Kaum jemand hat die finanzielle Entwicklung der letzten 20 Jahre mehr als Greenspan gestaltet und bei fast niemand ist die Diskrepanz zwischen seinem ökonomisches Wissen und seiner Tätigkeit größer.

Schon 1966 hat er in seinem Artikel "Gold and Economic Freedom" Folgendes geschrieben (Quelle):

"In the absence of the gold standard, there is no way to protect savings from confiscation through inflation. There is no safe store of value."

(Übersetzung: Ohne den Goldstandard gibt es keinen Weg die Ersparnisse vor dem Konfiszieren durch Inflation zu beschützen. Es gibt es keinen sicheren Platz für Werte.)

Man kann Greenspan bestimmt Vieles vorwerfen, aber dass er keine Ahnung gehabt oder dass er seinen Job schlecht gemacht hätte, bestimmt nicht. Nur hatte er andere Prioritäten: Das Beste für das Allgemeinwohl herauszuholen, war es offensichtlich nicht, sondern eher die Gewinnmaximierung für seine Arbeitgeber (nicht die Politiker).

Man kann sich auch erklären, warum Greenspan, der schon im Dezember 1996 (im Gegensatz zu den meisten Mainstream-Ökonomen) die Probleme an der Börse durchschaute und von "Irrational Exuberance" sprach. Nachdem er aber von seinen Vorgesetzten zurückgepfiffen worden war, hatte er jedoch die Welt weiterhin mit Liquidität versorgt. Später behauptete er dann, man könnte eine Blase erst nach dem Platzen erkennen und es wäre sowieso besser erst dann tätig zu werden.

So war es dann möglich, nach dem Platzen der Börsenblase von den Anlegern noch etwas mehr einzukassieren. (am Aktienmarkt verschwanden dadurch allein in den USA ca. 7 Billionen Dollar) Und zudem kann man die Krise dann - mit dem Einverständnis aller - mit zusätzlichen Schulden (zukünftigen Zinseinnahmen der Banken) bekämpfen.

Das Vermehren von Papiergeld hat dann noch einen weiteren Vorteil als nur die darauf anfallenden Bankzinsen. Die Banken sind die ersten, die das zukünftig entwertete Geld in der Hand halten und sind deshalb eigentlich die Gewinner der Inflation.

Vom Papierwert zum Sachwert

Oft denkt man, dass eine Inflation schlecht für die Banken sei, da die Rückzahlung in weniger wertbeständigem Geld geleistet wird. Aber das ist eigentlich nur schlecht für die Marktteilnehmer, die für das Geld auch wirklich gearbeitet haben. Nicht für diese, die durch Fraktionell Banking eine so gewaltige Gewinnspanne haben.

Die Banken haben nämlich den Vorteil, dass die Werthaltigkeit der besicherten Güter (Häuser, Maschinen, Grundstücke) im Vergleich zu den ausstehenden Schulden steigt und somit das Risiko für faule Kredite sich im Rahmen hält.

Der größte Vorteil aber ist, dass die Bank der erste Empfänger des Papiergeldes ist. Stellen Sie sich einmal vor, es würde eine Formel erfunden werden, mit der man Kieselsteine in Gold umwandeln könnte.

Langfristig wäre der Wert des Goldes exakt der der heutigen Kieselsteine, nämlich null.

Gold hat seinen Wert gerade wegen seiner Seltenheit und seiner schwierigen Gewinnung.

Stellen Sie sich aber nun vor, Sie hätten diese Formel, das hätte immense Vorteile für Sie. Denn bevor das Gold in die Zirkulation kommt, also bevor es entwertet wird, könnten Sie alle Sachwerte damit kaufen, Sie wären also der Nutznießer der Inflation.

Genau so ist es mit dem Bankensystem und dem Papiergeld. Die Banken erhalten das Papiergeld zuerst und decken sich dann mit Sachwerten ein. Bei einem nach unten manipulierten Preis von 250 $ pro Feinunze Gold könnte man sich zum Beispiel gut mit den wertvollen Metallen eindecken.

Alle Achtung!

Ohne ein Gehirnchirurg sein zu müssen, fällt einem die Einfachheit und damit die Idiotensicherheit des ganzen Systems sofort ins Auge. Das System haben aber viele intelligente Menschen zuvor schon erkannt, zum Beispiel:

John Hylan, Bürgermeister von New York, 1927 (Quelle):

"These international bankers and Rockefeller-Standard Oil interests control the majority of the newspapers and magazines in this country. They use the columns of these papers to club into submission or drive out of office public officials who refuse to do the bidding of the powerful corrupt cliques which compose the invisible government. ... The warning of Theodore Roosevelt has much timeliness today, for the real menace of our republic is this invisible government which like a giant octopus sprawls its slimy length over City, State, and nation ... It seizes in its long and powerful tentacles our executive officers, our legislative bodies, our schools, our courts, our newspapers, and every agency created for the public protection ... To depart from mere generalizations, let me say that at the head of this octopus are the Rockefeller-Standard Oil interest and a small group of powerful banking houses generally referred to as the international bankers. The little coterie of powerful international bankers virtually run the United States government for their own selfish purposes. They practically control both parties, write political platforms, make cat´s-paws of party leaders, use the leading men of private organizations, and resort to every device to place in nomination for high public office only such candidates as will be amenable to the dictates of corrupt big business ... These international bankers and Rockefeller-Standard Oil interests control the majority of newspapers and magazines in this country."

((Übersetzung:Diese internationalen Banker und Rockefeller-Standart Oil Interessen kontrollieren die Mehrzahl der Zeitungen und Magazine in diesem Land. Sie benützen die Kolumnen in diesen Zeitungen um die Inhaber der öffentlichen Ämter in die Unterwürfigkeit zu zwingen oder diejenigen aus dem Amt zu drängen, die es ablehnen der korrupten machtvollen Gruppe, aus welchen die unsichtbare Regierung besteht, zu dienen. ... Die Warnung von Theodore Roosevelt ist heute sehr zeitgemäß für die wirkliche Bedrohung unserer Republik ist die unsichtbare Regierung, welche wie ein riesiger Tintenfisch ihre riesige schleimigen Arme über Stadt, Länder und die Nation ausbreitet. Es setzt sich mit ihren langen und machtvollen Tentakeln fest über unsere Vorstände, unsere Legislative, unsere Schulen, unsere Gerichte und über alle Organisationen, die das Volk beschützen sollen. Um nicht nur zu generalisieren, lassen Sie mich sagen, dass der Kopf dieses Tintenfisches die Rockefeller-Standard Oil Interessen sind und eine kleine Gruppe mächtiger Banken, die allgemein als internationale Banker bezeichnet werden. Diese kleine Gruppe mächtiger internationaler Banker kontrolliert die Regierung der Vereinigten Staaten für ihre eigenen egoistischen Absichten. Sie kontrollieren beide Parteien, schreiben politischen Programme, machen Schmusekatzen aus Parteiführern, sie benützen die führenden Männer privater Organisationen und greifen zu allen Mitteln um für hohe öffentliche Ämter nur diese Kandidaten zu nominieren, die sich dem Diktat der korrupten großen Geschäfte unterwerfen. ... Diese internationalen Banker und Rockefeller-Standard Oil Interessen kontrollieren die Mehrzahl der Zeitungen und Magazine in diesem Land.)

Und hier noch zum Beispiel, Harvard Professor Carroll Quigley Mentor von Bill Clinton und einer der größten Historiker des "Westens" im 20. Jahrhundert (Quelle: "Tragedy and Hope", 1966, Seite 324):

"The powers of financial capitalism had another far-reaching aim, nothing less than to create a world system of financial control in private hands able to dominate the political system of each country and the economy of the world as a whole. This system was to be controlled in a feudalist fashion by the central banks of the world acting in concert, by secret agreements arrived at in frequent private meetings and conferences."

"The apex of the system was to be the Bank for International Settlements in Basle, Switzerland, a private bank owned and controlled by the world"s central banks which were themselves private corporations. Each central bank ... sought to dominate its government by its ability to control Treasury loans, to manipulate foreign exchanges, to influence the level of economic activity in the country, and to influence cooperative politicians by subsequent economic rewards in the business world."

(Übersetzung:Die Mächte des Finanzkapitalismus haben ein weit reichendes Ziel, nicht weniger als ein Weltsystem der Finanzkontrolle in privaten Händen zu kreieren, das fähig ist, das politische System jeden Landes und die Wirtschaft der Welt als ganzes zu dominieren. Dieses System sollte in einer feudalistischen Weise durch die Zentralbanken der Welt kontrolliert und durch geheime Übereinkommen in laufenden Treffen und Konferenzen erreicht werden.

Der weiterführende Teil des Systems sollte die Bank des internationalen Zahlungsausgleichs in Basel, Schweiz sein, einer privaten Bank im Besitz und unter Kontrolle der Zentralbanken der Welt, welche selbst private Firmen sind. Jede Zentralbank ... versucht ihre Regierung zu dominieren durch ihre Möglichkeit die Schuldverschreibungen zu kontrollieren, die Wechselkurse zu manipulieren, die Stufe der Wirtschafttätigkeit des Landes zu beeinflussen und kooperative Politiker nachfolgend mit wirtschaftlicher Belohnung im Geschäftsleben zu beeinflussen.")

Den Verfechtern eines kommenden Goldstandards kann man nur entgegnen, dass sich deshalb im Machtgefüge wahrscheinlich nichts ändern würde. Denn sollte es wirklich einmal zu einem neuen System, einer mit Gold unterlegten Währung kommen, dann braucht man auch kein Raketenwissenschaftler sein um zu wissen, wer das ganze Gold der Welt besitzt.

Wie auch immer, es ist folglich nur eine Zeitfrage, bis alles den so genannten rechtmäßigen Eigentümern gehört.
http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyid=3707

nach oben

 

5. „Untertanen, Obertanen und Hintertanen“ von Armin Risi

Die Untertanen und Obertanen

Wir alle sind wohl mit dem Begriff des «Untertanen» vertraut. Mit Untertan meine ich in unserem Zusammenhang einen gewöhnlichen Staatsbürger 'wie du und ich' in irgendeinem beliebigen Land der Erde, einen Vertreter der großen Mehrheit der heutigen Menschheit also, unabhängig von dem jeweiligen politischen oder sozialen System, in das hinein er geboren wurde. Der Untertan ist einer, der irgendwo in dem immensen Gefüge des modernen Gesellschaftskomplexes seinen unbedeutenden Platz zugewiesen bekommen und brav eingenommen hat, wo er alsdann im täglichen Trott der Eintönigkeit seine unbedeutende Arbeit verrichtet, um am Ende der Woche oder am Ende des Monats mehr oder weniger gut dafür bezahlt zu werden.

Der moderne Untertan hat, vermeintlich im Gegensatz zum Untertan früherer Gesellschaftssysteme, natürlich auch seine Rechte und Freiheiten. In unseren Breitengraden kann er beispielsweise frei zwischen unterschiedlichen Fernsehprogrammen und Zeitschriften (die sich allerdings in nichts wirklich unterscheiden) oder zwischen dem einen oder dem anderen unbedeutenden Beruf wählen oder er kann sogar in Abstimmungen und Wahlen seine unbedeutende Meinung zu irgendwelchen unbedeutenden Vorlagen abgeben.

Abgesehen von diesen kleinen Illusions-Freiheiten, die ihm das System bewußt gewährt, richtet sich der Untertan in allen wesentlichen Punkten seiner gesamten Weltanschauung und seines ganzen Verhaltens grundsätzlich genau nach den vorgegebenen Regeln und Gesetzen, ohne die geringste Möglichkeit zu besitzen, diese zu verändern.

Meist sieht er gar keine wirkliche Notwendigkeit, irgendetwas zu verändern, und besitzt daher auch nicht den geringsten Wunsch dazu. Im Grunde ist er an nichts anderem als an seiner eigenen kleinen 'heilen Welt' interessiert und versucht daher einfach, sich irgendwie zu arrangieren und für sich und seine Familie das Beste aus den sozialen und wirtschaftlichen Gegebenheiten herauszuschlagen.So fristet der brave Untertan sein unbedeutendes, vorprogrammiertes Dasein und ist in den allermeisten Fällen nicht einmal imstande zu erkennen, in welch manipuliertem und vorgefertigtem Zustand er sich befindet.Auch wenn er, wenn es ihm gerade wieder einmal auffällt, wie schlecht es ihm tatsächlich geht, hin und wieder auf die Barrikaden steigt, um mehr Freizeit oder mehr Lohn oder mehr Mitsprache oder was auch immer zu fordern, nur um seine kleine heile Welt zu schützen und aufrechtzuerhalten, stellt er für die herrschenden Machtstrukturen dennoch nie auch nur die geringste Gefahr dar.

Hin und wieder gelingt es einem besonders fleißigen und ehrgeizigen Untertan sogar, aufzusteigen in die zweite Kategorie, in jene der "Obertanen". Obertanen sind diejenigen, deren Aufgabe es ist, mit allen erdenklichen Mitteln dafür zu sorgen, daß die Untertanen sich auch wirklich dem System fügen und schön brav ihre unbedeutenden Rollen spielen. Zu den Obertanen gehören also in erster Linie die führenden Vertreter der Politik, des Militärs und der Polizei, aber auch die der Medien, der staatlichen oder privaten Wirtschaft und der Wissenschaften.

Obertanen sind solche, die als Sprachrohre der geltenden Maßstäbe und Spielregeln auftreten und die somit die Meinungen der Untertanen formen. Sie haben das tägliche Verhalten der Untertanen zu überwachen und dieses nötigenfalls mit verschiedenen Druckmitteln zu berichtigen. Um dies zu erreichen, genügt es meist, den rebellischen Untertanen entweder mit dem Entzug ihrer kleinen Freuden zu drohen oder aber sie durch Zückerchen in Form von Gehaltserhöhungen, besseren Fernsehprogrammen oder dergleichen mehr wieder versöhnlich zu stimmen.

Sollte dies alles in einzelnen hartnäckigen Fällen doch nicht funktionieren, so gilt es als die beste und sicherste Methode, um einen aufwieglerischen Untertan unschädlich zu machen, wenn man ihm selbst irgendeinen unbedeutenden Posten als Obertan anbietet, mit einem größeren Spesenkonto, einem eigenen Büro, einer eigenen Sekretärin und mit einem Türschild mit der Aufschrift "Chef".

Die Obertanen sind, kurz gesagt, die scheinbar Mächtigen und Einflußreichen, die Kontrollierenden der Welt. Es sind die Staatsoberhäupter und die Könige, die Nobelpreisträger und die Generäle, die Verwaltungsräte und die Richter, die Showstars und die Führer der etablierten Religionen etc.

Die Hintertanen

Die Obertanen sind nur die "scheinbar Mächtigen und Einflußreichen der Welt". Denn hinter den Industriebossen und den Wissenschaftlern und natürlich auch hinter den ständig wechselnden Staatspräsidenten und anderen Obertanen stehen andere, wesentlich stabilere Mächte, die für gewöhnlich kaum zu erkennen sind. Das sind die "Hintertanen".

Der Ausdruck Hintertanen soll jene wenigen Leute bezeichnen, bei denen die Fäden des modernen sozialen, politischen, wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Systems tatsächlich zusammenlaufen und von denen tatsächlich die Spielregeln erlassen werden, nach denen sich sowohl die Unter- wie auch die Obertanen zu richten haben. Die Hintertanen sind diejenigen, die den Lauf der Welt schon seit einiger Zeit bewußt steuern; es sind diejenigen, die dafür verantwortlich sind, daß die Welt so ist, wie sie ist, und denen auch daran gelegen ist, daß sie so bleibt, wie sie ist.

Die Hintertanen sind also diejenigen, die die Politiker einsetzen und ihnen ihre Regierungsprogramme vorschreiben; diejenigen, die die Kriege inszenieren und die Hungerkatastrophen steuern; diejenigen, die die Religionen korrumpieren und die Lehrpläne für die Schulen entwerfen. Und es sind auch diejenigen, die den Wissenschaftlern genau vorschreiben, was sie zu erforschen, welche Schlußfolgerungen sie zu ziehen und welches Weltbild sie zu prägen haben.

Aus diesem Grunde müssen wir uns in diesem Seminar auch mit den Hintertanen beschäftigen, um tatsächlich die Hintergründe der modernen materialistischen Wissenschaft zu verstehen und auch sämtliche Weltprobleme, die sogenannten Krisen der Menschheit.

Die Machtübernahme der Hintertanen

In dem folgenden Abschnitt stütze ich mich insbesondere auf die Bücher von Ferdinand Lundberg. Lundbergs Hauptwerk: 'Amerikas 60 Familien' (Amsterdam 1938) behandelt die beiden folgenden hauptsächlichen Themen:

1. Wer besitzt und kontrolliert die großen Vermögen?

2. Wie werden diese Vermögen benutzt? (Rolle der großen Vermögen in der Politik, der Industrie, der Erziehung und der Wissenschaft, in Literatur, Kunst und Journalistik, im sozialen Leben und in der Wohltätigkeit).

Das Buch beginnt mit den folgenden Abschnitten:

'Eine Hierarchie besitzt und beherrscht heute die Vereinigten Staaten, die aus den sechzig reichsten Familien des Landes gebildet und von höchstens neunzig etwas weniger reichen Familien gestützt ist. Außerhalb dieses plutokratischen Kreises gibt es noch etwa dreihundertfünfzig weitere Familien, weniger scharf abgegrenzt in ihrer Geschichte und ihrem Reichtum. [...]

Diese Familien bilden den lebenden Mittelpunkt der modernen Industrie-Oligarchie, die die Vereinigten Staaten beherrscht. Sie arbeitet im Dunkeln unter einer demokratischen Regierungsform – demokratisch *de jure* -, hinter der *de facto* eine andere Regierung steht, absolutistisch und plutokratisch in ihren Grundzügen, seit dem Bürgerkrieg [1861-65] emporgewachsen und geformt. Diese *De-facto*-Regierung ist in unserer Gegenwart die Regierung der Vereinigten Staaten, formlos, unsichtbar, schattenhaft. Sie ist die Regierung des Geldes in einer Dollar-Demokratie. [...]

Unter ihren erwerbsamen Händen und in ihrem Besitz halten die sechzig Familien die reichste Nation, die jemals in der Werkstatt der Geschichte erstellt worden ist. In dem ganzen langen Zug von Staaten, Nationen und Weltreichen, der bis zum Anbruch der industriellen Revolution durch die Geschichte zappelt und schwitzt, sind weit weniger materielle Reichtümer angesammelt worden, als die Vereinigten Staaten allein heute besitzen. [...]

Größe allein besagt nicht viel; schließlich ist auch China sehr groß. Aber in den wirtschaftlich entscheidenden Faktoren: Kapitalmengen und -anlagen, technischem Wissen und Können, Naturkräften und Menschenkraft, halten die Vereinigten Staaten den Rekord.' (Beginn, S. 17)

Auf die Frage: Wie wurde dieser Reichtum aufgebaut?, schreibt Lundberg:

'Viele Jahrzehnte lang stärkten sich die schwerreichen amerikanischen Familien maßlos und ständig durch Heiratsbande zwischen ihren Mitgliedern. Die vereinten Vermögen gingen an die Kinder über, die sich dann ihrerseits wieder mit den Sprößlingen anderer Ehen des Reichtums paarten. Auch viele Ehen zwischen Familien der europäischen und der amerikanischen herrschenden Klasse wurden geschlossen.' (S. 23; zahlreiche namentliche Beispiele S. 24-34)

Welches nun aber sind die reichsten Familien? Gemäß Lundberg sah die Statistik 1938 so aus:

1. Rockefeller, 2. Morgan, 3. Ford, Mellon, Du Pont, 4. Harkness, Whitney; etc.

Die größte Firma im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert war die 'Standard Oil', bei der alle Fäden zusammenliefen (ab 1930 abgelöst durch die Flugzeugbranche). Die Vermögen von Ford, Fisher, Dorrance, Chrysler und Odlum sind verhältnismäßig neu; andere beruhen auf Manövern aus dem 19. Jh.

Wie ist der Reichtum unter diesen Familien aufgeteilt? Lundberg erklärt:

'Man könnte die Morgans amerikanische Bourbonen nennen: langsam und skrupellos brachen sie die Macht jener vielen, die sich weigerten, vor ihnen ins Knie zu sinken; und umgaben sich selbst mit einer Gefolgschaft, die das Führertum der Morgans anerkannte. Und so könnte man die Rockefellers mit den Habsburgern vergleichen, die Mellon mit den Hohenzollern, die Du Pont mit den Romanoffs usw. Die gekrönten Dynastien des feudalen Europas teilten ihren Kontinent nach Territorien auf; ihre ungekrönten Gegenspieler des amerikanischen Kapitalismus teilten ihren Kontinent nach Industriegruppen auf. [...] Es bedeutet einen besonderen Vorteil für die amerikanischen Millionäre, wenn ihre Macht nicht durch Titel festgelegt war: Der Durchschnittsbürger sollte nicht beständig an ihre hohe Stellung erinnert werden.' (S. 48)

Es folgt eine kurze historische Übersicht über die Entwicklung der amerikanischen Hintertanen. Lundberg nennt die erste Etappe 'Die Politik der Geldexpansion (1896-1920)': Der außerordentliche Kommissar (und ehemalige Mitschüler) John D. Rockefellers, Marcus Alonzo Hanna, wurde der politische Architekt der neuen Ära. Er führte die illegale Kontrolle der Regierung durch Industrielle und Bankiers ein (durch Schmier- und Schmutzgelder gesteuerte Präsidentschaftswahlen).

Über die Kooperation mit der korrupten amerikanischen Regierung (z.B. Präsident Theodore Roosevelt schreibt Lundberg: 'Wie ein braver Schuljunge hat Roosevelt alle seine offiziellen Proklamationen zuerst den Magnaten vorgelegt und dann ihre Korrekturen akzeptiert.' (S. 84)

Die Kennzeichen dieser neuen Ära waren: Abhängigkeit der Nahrungsmittelerzeuger und Politiker von den Bankkapitalisten, Eroberung der Ausländermärkte, industrielle Festigung, Ausweitung der Massenproduktion, neuartige Anwendung technischer Wissenschaft in der Industrie.

Die nächste Etappe im Vormarsch der amerikanischen Multimillionäre fand während des Ersten Weltkrieges statt: Die Multimillionäre erboten sich zur Führerschaft des Landes, das sie in den Krieg drängten; und das Land (Farmer, organisierte und unorganisierte Arbeiter, Mittelschichten, Handwerker und Intellektuelle) akzeptierte ihr Führertum. Während der Weltmarkt von den kriegsführenden Nationen auseinandergerissen wurde, ging der Hauptteil der Kriegsgewinne in die Hände der reichsten US-Familien. (Kriegsgewinne der europäischen Siegermächte vermochten ihre Kriegsausgaben nicht zu decken.)

Die US-Kriegsausgaben 1917-1919 betrugen total: 35.5 Mia. Dollar, während die Nettogewinne der Kapitalgesellschaften der US-Kriegsindustrie in dieser Zeit 38 Mia. Dollar betrugen. Mit anderen Worten, die USA bereicherte sich durch den Krieg massiv.

Die damals entscheidenden Persönlichkeiten waren vor allem J.P. Morgan (siehe auch S. 19/20), aber auch: Andrew W. Mellon, John D. Rockefeller, Henry Ford, die Familie Du Pont sowie Thomas W. Lamont (siehe S. 47):

'Es ist im Grunde der Beschluß dieser Männer und ihrer politischen Sachverwalter gewesen, der den Ausbruch des [Ersten] Weltkrieges diktiert hat. [...] Der Krieg hat die Amerikaner auf die Zinnen der Weltmacht geführt. Und gleichzeitig breite Schichten der europäischen Herrenklasse vernichtet, andere an ihre Stelle gesetzt. In Deutschland und Österreich-Ungarn ist die vorherrschende Gruppe des Reichtums – Gutsbesitzer, Bankiers und Industrielle – über Nacht mehr oder weniger verarmt. In Frankreich und England wurden sie ernsthaft geschwächt und immer furchtsamer; in Rußland sind sie einfach vernichtet worden. [...] Nicht nur sind die sechzig reichsten Familien von Amerika während der Krise von 1929 bis 1933 an Geld und Macht nicht geschwächt worden; sie wurden sogar noch stärker gegenüber den Horden ihrer Mitbürger, die ins Bettlertum absanken.' (S. 18),

John D. Rockefeller sen. pflegte zu sagen: 'Gott gab mir mein Geld.' Dazu schreibt Lundberg:

'Dank magischer und emsig kontrollierter Reklame hat sich im Kopf des Publikums der Name Rockefeller mit der Vorstellung von Geldspenden verbunden. [...] Die Familie Rockefeller ist die reichste Familie der Welt; nur die Familie Mitsui in Japan und die Familie Ford in Amerika kommen nahe an sie heran. [...]

Sobald eine Figur von der Art des alten Rockefeller stirbt, vergleichen die Zeitungsschreiber seinen Reichtum mit den Schätzen gewisser indischer Fürsten, die angeblich fabelhaft reich sind. Aber im Unterschied zu den amerikanischen Millionären sind die indischen Fürsten nichts weiter als arme Teufel. Ihr Reichtum ist in Kleinodien und Landbesitz eingefroren, er kann weder liquidiert noch übertragen werden. [...] Die Anlagen der amerikanischen Millionäre hingegen können mit blitzartiger Geschwindigkeit in irgendeine Währung der Welt, in Landbesitz, in beliebige Aktien oder Anleihen umgewandelt werden. Der Reichtum der indischen Fürsten ist unbeweglich und statisch; der Reichtum ihrer amerikanischen Gegenspieler ist beweglich und dynamisch. Auf den Geldmärkten der Welt bleibt der Feudalreichtum der indischen Fürsten ohne irgendeine Wirkung.

Durch den Aufstieg der amerikanischen Vermögen unter der Führung der ebenso einheitlichen wie gigantischen Vermögensmasse Rockefellers wurde bewirkt, daß die Vereinigten Staaten, obschon sie einstmals eine große politische Demokratie gewesen, keine geblieben sind. Die Staatsbürger sind wohl noch vor den Urnen gleich, wo wenig entschieden wird; aber sie sind nicht mehr vor den Kassenschaltern der Banken gleich, wo viel entschieden wird.' (S. 20-22)

Das Netzwerk der Hintertanen

Das Rockefeller-Imperium: TRILATERAL COMMISSION

- gegründet 1972 als 'eine Gruppierung von Privatpersonen aus Westeuropa, Japan und Nordamerika' – daher tri-lateral – von David Rockefeller, Aufsichtsratsvorsitzender der Chase Manhattan Bank und Präsident des Council on Foreign Relations (CFR).

- besteht aus 200 im Gegensatz zu den Bilderbergen ständigen 'Commissioners': Bankiers und Bankers, Industrielle und Industriemanager, Intellektuelle, Schriftsteller und Journalisten, Beamte, Politiker, Abgeordnete und Gewerkschafter

- finanziert von (steuerfreien!) Stiftungen wie: Ford Foundation, Rockefeller Brothers Fund u.a. (die z.B. auch die amerikanisch-sowjetischen Darmouth-Konvergenztreffen finanzieren)

- Vorsitz: Zbigniew Brzezinski, der 'Kissinger der Carter-Regierung', ehem. Sicherheitsberater bei Jimmy Carter

-Ziel: Verwirklichung einer 'neuen Weltordnung', einer zentralistischen Weltregierung: siehe Zitat S. 363

Kontrolliert:
- Unis: Harvard, Columbia, Georgetown, Massachusetts u.v.a.
- Konzerne: IBM, Coca Cola, Exxon (Esso), Hewlett-Packard, John Deere, Caterpillar, Pan American Airlines, Rank Xerox, Standard Oil u.v.v.a.
- Medien: New York Times, CBS, L.A. Times, Time u.a.
- diverse politische Parteien und Lobbies
- diverse höchst finanzstarke Stiftungen
- diverse führende Rechtsanwaltsbüros
- diverse Gewerkschaften
- Regierungsstellen: US-Präsident, Innenministerium, Verteidigungsministerium, Finanzministerium u.a.
- 'Council on Foreign Relations'
- 'Bilderberg Conference'
- 'Chase Manhattan Bank'

Inszeniert:
- Weltkriege
- Ölkrise
- Umsturz im Iran (Khomeini)
- Umweltschutz-Bewegung

Weitere Notizen:

Geldkreislauf: Der Geldkreislauf (wie die Reichen immer reicher werden): allerlei Steuern vom Bürger (dasyu-dharma...) in die Staatskasse, von dort Riesenaufträge an die Großwirtschaft (Rüstung, Bauunternehmungen, 'Forschung' etc.), wo das meiste Geld in die Taschen der Reichen fliesst und nur ein Bruchteil der arbeitenden Bevölkerung; von diesem Bruchteil wird wiederum ein Grossteil als Steuern eingezogen etc. (Rolle der Schweizer Banken...)

Shell Oil/Royal Dutch (Rothschild-Imperium) oder Exxon (Rockefeller) etc. kontrollieren den modernen Konsumenten in allen Bereichen: Grundbedürfnis Essen (Saatgut, Kunstdünger), Luxusbedürfnisse (Autotreibstoff, Verpackungsmaterial aus Plastik etc.); Lösung: Grundbedürfnis selbst decken, auf Luxus verzichten

Hintertanen stecken immer dort, wo 'es abläuft' und wecken im Konsumenten das Bedürfnis nach ganz bestimmten Artikeln, das sie ihrerseits dann mit ebendiesen Artikeln decken: zu Beginn des Jahrhunderts waren es Ölkompanien (Auto, später Flugzeugindustrie) und Alkohol, jetzt Unterhaltungselektronik, Computer und Drogen; und vor allem: Banken/Versicherungen

Eurich:'Noch immer war in der Geschichte der Erhalt der Herrschaft wichtiger als das Wohl der Menschen.' (S. 14)

Lundberg:
- Schiebung und Skandale
- Illegalität: Die herrschende Schicht muß das Gesetz umgehen oder gar brechen, um im politischen System der Demokratie ihre Macht zu halten.
- Presse/Medien: 'Der Journalismus der Vereinigten Staaten ist vom Scheitel bis zur Sohle eine persönliche Angelegenheit der reichen Familien; von ihnen ist er gekauft, von ihnen wird er bezahlt... Die amerikanischen Presselords gehören alle zu den Familien der Multimillionäre.' (S. 231) Sogenannte Pressefreiheit 'besteht nur in dem schwachen Recht einer kleinen Minderheitengruppe, Zeitungen und Zeitschriften beschränkter Auflage für sektenartige Leserkreise zu publizieren. Sobald ein Organ mit einer gegen die Linie des Großkapitals gerichteten Haltung sich große Verbreitung erobert, wird es sofort aus dem Geschäft gedrängt.' (S. 260) Es geht nicht um Wahrheit, sondern um Macht.
- Wohltätigkeit/Stiftungen/Krankenhäuser/Kunstförderungen (siehe Rockefeller): 'Investitionen neben dem Geschäft', 'Philanthropie ['Menschenfreundlichkeit', ein Witz] im Dienste der Macht'. – um Sympathien der Bevölkerung zu sichern – um Steuerzahlungen zu umgehen (niemals wurden mehr als 2% des Reichtums als Spenden abgegeben)
- Schule/Erziehung: 'Vielleicht auf keinem Gebiet manifestiert sich das Klassenbewußtsein der Reichen reiner als im Erziehungswesen. Nirgends sonst wird so deutlich, daß die Reichen – indem sie vor der Besteuerung in steuerfreie Stiftungen fliehen – ihr Geld aus einer ihrer geräumigen Taschen nur in die andere übertragen.' (S. 336) Das meiste private Kapital, das für Schulen gestiftet wird, geht an Schulen, die den Reichen gehören und dienen. Sämtliche großen privaten Schulen sowie auch die politisch kontrollierten (subventionierten) öffentlichen Schulen und Universitäten sind Schulen gehören den Reichen oder werden von ihnen finanziert und stehen im Dienst der Reichen. Entweder werden sie von Sprößlingen der Reichen besucht oder sie entlassen Graduierte, die – ohne Rücksicht auf ihre Klassenherkunft – der Oberklasse bei der wirtschaftlichen Ausbeutung der Gesellschaft wertvoll sein werden: Rechtsanwälte, Betriebswirte, Ingenieure, Manager usw. und eben auch Naturwissenschaftler.

Weitere Informationen
Stichworte zur Lektüre des 'Neuen Testaments Satans' (aus 'Wer regiert der Welt?'):

- geheime Verschwörung des 'Illuminantenordens', hervorgegangen 1776 als Geheimorden innerhalb der Freimaurerei, als Abspaltung des (und im Gegensatz zum) Jesuitenordens; leitet im Geheimen alle Freimaurerlogen und benützt auch die nicht-illuminierten Freimaurer als Werkzeug
- Mitgliedschaft: eine kleine, aber mächtige Gruppe aus internationalen Bankiers, Industriellen, Wissenschaftlern, militärischen und politischen Führungskräften, Erziehern und Wirtschaftlern
-
Ziel: *Novus Ordo Saeculorum*, eine neue Weltordnung, eine zentrale Weltregierung der weltweiten Versklavung der Menschheit unter der Führung Satans
-Weg zum Ziel: Entartung aller, die nicht zu dem Kreis der Illuminierten zählen; 'Wir müssen ohne Unterlaß in allen Ländern die Beziehungen der Völker und Staaten zueinander vergiften; wir müssen alle Völker durch Neid und Haß, durch Streit und Krieg, ja selbst durch Entbehrungen , Hunger und Verbreitung von Seuchen derart zermürben, daß die nicht Illuminierten keinen anderen Ausweg finden, als sich unserer Geldmacht und vollständigen Herrschaft zu unterwerfen. ' (S. 281)
- 'Zweck heiligt die Mittel': Gewalt, Heuchelei, Bestechung, Betrug, Verrat
- Hauptmittel: Geld! Erringung der Alleinherrschaft in Handel und Gewerbe; dann: Köder des Sinnengenusses für die ganze Volksmasse (Rechnung auf die Habgier und Unersättlichkeit menschlicher Bedürfnisse); 'Alle Räder der Staatsmaschine werden durch eine Kraft getrieben, die ganz in unseren Händen ruht: das Gold (Geld)!' (S. 267)
- Hunger (macht alle haßerfüllt und zwingt sie schließlich zur Unterordnung)
- Krieg (ohne Landgewinn, sondern rein wirtschaftlicher Natur)
- Massenmanipulation durch Verbreitung Lehren z.B. von Darwin, Marx oder Nietzsche, die geschickt in die Kreise der Wissenschaftler und Intellektuellen geträufelt werden
- Erstes Geheimnis: Stiften von Verwirrung und damit von Passivität der Volksmassen durch säen von Zweifel und Zwietracht; '...indem wir von den verschiedensten Seiten so lange einander widersprechende Ansichten äußern lassen, bis die nicht Illuminierten sich in dem Wirrsal nicht mehr zurechtfinden und zu der Überzeugung kommen, daß es am besten sei, in staatsrechtlichen Fragen überhaupt keine Meinung zu haben.' (S. 268)
- Zweites Geheimnis: Vermehrung und Aufdeckung der Fehler, schlechten Gewohnheiten und Leidenschaften des Volkes, 'daß die Menschen aufhören, einander zu verstehen'. (S. 268)
- Gefahr: 'Es gibt nichts Gefährlicheres als die Macht der Persönlichkeit' (S. 268); Gegenmittel: Erziehung des Volkes zur Schwachheit.

-Weitere Gefahr: Grundbesitz (v.a. des ehem. Adels), der wirtschaftlich unabhängig und daher mit Grundbedürfnissen bestechlich macht; Gegenmittel: Erhöhung der Bodensteuer, Verschuldung des Grundbesitzes.
-'Wir müssen es dazu bringen, daß die Industrie sowohl die Arbeitskräfte als auch das Geld aufsaugt und durch das Spielgeschäft alle Schätze der Welt in unsere Hände ausliefert.' (S. 270)
- 'Gewaltentrennung' nur scheinbar: die Illuminierten sind die Gesetzgeber, die Richter und die Vollzieher der Staatsgewalt
- Technik: Vorsichtsmaßnahme gegen Aufstände des Volkes, wenn es zu früh merken sollte, was gespielt wird: Untergrundbahnen in allen Hauptstädten, von wo aus alles in die Luft gesprengt werden kann.
- Demokratie: Wahlrecht für alle Schichten erführen, '...um die Alleinherrschaft der Mehrheit zu schaffen, die wir von den gebildeten Schichten der Gesellschaft allein niemals erhalten würden'. (S. 277)
- Familienzerfall, Verderbung der Erziehung: Verhindern, daß hochbegabte Persönlichkeiten erstehen
- Wahl der Strohpuppen (Staatsführer, Präsidenten, auch Medienführer etc.): ehrgeizig, bestechlich, hörig; außerdem müssen sie immer irgendeinen dunklen Punkt in ihrer Vergangenheit besitzen, so daß sie jederzeit abgeschossen werden können
- Pressekontrolle: 'Keine Nachricht wird ohne unsere Prüfung in die Öffentlichkeit gelangen', 'Bücher und Zeitungen sind zwei der wichtigsten Erziehungsmittel' (heute: TV, Radio).
- Scheinbare Gegnerschaft: '...die mindestens ein Blatt enthalten muß, das äußerlich in schärfsten Gegensatz zu uns treten wird. Unsere wirklichen Gegner werden diesen scheinbaren Widerspruch für echt halten; sie werden in den Leuten, von denen er ausgeht, ihre Gesinnungsgenossen sehen und uns ihre Karten aufdecken.' (S. 287) [Ob sich das auch auf dieses Buch bezieht???]
- Zerstreuung, Ablenkung und Verdummung der Masse durch Preisausschreiben auf den Gebieten der Kunst, des Sports usw.
- Geheimdienste und Polizeispitzel sollen alle in den Händen der Logen der Illuminierten sein
- Unruhen, Verschwörungen: 'Wenn die Welt von Unruhen geplagt wird, so heißt das, daß wir diese Unruhe hervorrufen mußten, um das allzu feste Gefüge der Staaten, die noch von Nicht-Illuminierten geleitet werden, zu zerstören. Kommt es irgendwo zu einer Verschwörung, so steht an der Spitze derselben sicher kein anderer als einer unserer treuesten Diener.' (S. 295)
- Richter, Gerichte: S. 297-300
- Schulen/Erziehung: S. 302-303 [strukturelle Ähnlichkeiten mit VAD]
- Staatsverschuldungen zur Festigung der Macht der Illuminierten: S. 314

Die Hoffnung: Die Außertanen

Es ließe sich zum Thema der Hintertanen noch sehr viel mehr sagen, es ließe sich noch sehr viel mehr Unrat von hinter den Kulissen unserer modernen Industrienationen auf die sichtbare Weltbühne kehren; es ließen sich Zusammenhänge aufdecken und Weltanschauungen analysieren, die in uns das nackte Grauen auslösen würden. Doch ich glaube, es ist nicht erforderlich, daß wir uns an dieser Stelle noch mehr in die unappetitlichen und geschmacklosen Einzelheiten begeben, die die Hintertanen wie Schnecken als scheußliche Schleimspur hinter sich herziehen, wo immer sie mit ihren schmutzigen Fingern hinlangen. Bevor wir aber dieses leidige Thema wieder verlassen und uns freudvolleren Bereichen zuwenden möchten, müssen wir uns doch noch eine entscheidende Frage stellen: Wenn doch alles so scheußlich und durch und durch faul ist, warum funktioniert diese Megamaschine der Hintertanen überhaupt? Warum läßt sich die Menschheit dies alles gefallen? Warum sind wir, sogar wenn wir sie durchschauen, scheinbar ohnmächtig gegen die Macht der Mächtigen?

Die Antwort auf diese unumgängliche Frage ist im Grunde genommen ganz einfach, bedarf allerdings einer weiteren Ausführung. Sie lautet: Wir sind ohnmächtig, weil wir ohnmächtig sein *wollen!* Wir sind ohnmächtig, weil wir das verführerische 'Zückerchen', das uns die materielle Welt bietet, aus eigenem Entschluß begehren; wir sind ohnmächtig, weil wir freiwillig in den einzigen Köder gebissen haben, den die Hintertanen in Händen halten und an dem ihr gesamtes Netz hängt – oder zumindest, weil wir uns widerstandslos zum Hineinbeißen haben überreden lassen.

Und die Aussichten sind trübe: Wir werden so lange ohnmächtig bleiben, wie wir nicht bereit sind, diesen allesentscheidenden Schritt zu tun, nämlich ebenso freiwillig unser Interesse an dem Zückerchen, unser Interesse an dem Köder aufzugeben. Dies ist der wahre und auch der einzige wirksame Widerstand gegen die Macht der Mächtigen, die einzig mögliche Verweigerung. Solange wir den Köder nicht ablehnen, werden wir Gefangene bleiben in dem Netzwerk der Hintertanen.

Was das im Klartext heißt, werden wir im Anschluß darzulegen versuchen. Zuvor aber wollen wir noch kurz einen Blick auf andere zeitgenössische Lösungsvorschläge werfen.

Eurich: Aufruf zum Widerstand

Professor Claus Eurich zum Beispiel, der diese ganze Problematik ebenfalls erkannt und in seinem Buch 'Die Megamaschine' auf über einhundert Seiten beschrieben hat, beendet seine Analyse mit den folgenden Aussagen:

'Die Ohnmacht der herrschenden Politik wäre ohne das ohnmächtige Verhalten der Beherrschten nicht denkbar. Was auch passiert, was auch droht, die strukturkonservativen Parteien streichen ein ums andere Mal die machterhaltenden Wahlstimmen ein. Was auch passiert, was auch droht, die alltägliche Praxis der Gestaltung des Lebens rechtfertigt auch die irrsinnigste Politik. Und nichts spricht gegenwärtig dafür, daß die heutigen Kinder mit der Welt eines Tages vernünftiger umgehen werden als wir.

Wo die Widersprüche des Fortschritts und damit die Widersprüche im Alltag gar zu offensichtlich werden, wo die Verheißungen des Industriesystems sich als gar zu dämonisch erweisen, entsteht zunächst Angst – eine diffuse Zukunftsangst, für die kein Sicherheitsexperte in Sicht ist. Diese Angst wird allerdings nur zu schnell überlagert von unserer Perfektion im Verdrängen und Vergessen, im Verdrängen vor allem des Tatanteils, den jeder trägt. Wir könnten es uns also leicht machen und schlußfolgern, daß jede Gesellschaft über die Bedingungen verfügt, die sie verdient.

So einfach ist es aber nicht. Viele Menschen leiden an den heutigen Zuständen, ein Gefühl der Hoffungslosigkeit breitet sich aus, auch deshalb, weil für einen Großteil der beschriebenen Krisenphänomene die absehbaren Termine und die anschaulichen Symbole fehlen. Für die Gentechnologie, für SDI, für ISDN und für die Digitalisierung des Bewußtseins gilt dies im besonderen Maße.

Trotzdem gilt heute wie früher: wer gezielt und selektiv hören, lesen, sehen will, dem bleibt kaum etwas verborgen von der Überlebenskrise. Niemand kann noch einmal behaupten, er habe nichts gewußt. Daß sich eine Generation hinter dieser Lüge versteckt hat, ist genug.' (S. 110-111)

Angesichts dieser trüben Aussichten kommt Eurich am Ende des ersten Teils seines Buches, der mit dem Untertitel 'Vom Sturm der Technik auf das Leben' zusammengefaßt ist, zu folgendem Schluß:

'Die positive Utopie der industriellen Moderne ist gescheitert. Die Geschichte hat alle diesbezüglichen Hoffnungen dementiert und demontiert. Sie läßt sich auch als kontinuierliche Effektivierung und Verfeinerung von Destruktionstechnologie nachvollziehen. Mit der selbstmörderischen Dynamik der Moderne und der brutalen Einsicht, daß alle tradierten Sicherheiten zerfallen sind, entlarvt sich die Behauptung einer Beherrschung dieses Prozesses durch das gestaltende Bewußtsein des Menschen als lächerliche, positivistische Illusion.

Sicher ist, unsere Weltbilder, kulturellen Orientierungen und auch Glaubensprinzipien stimmen nicht mehr oder sind zumindest äußerst spröde geworden. Sicher ist, daß das Ende des Zumutbaren erreicht ist.

Sicher ist, daß wir den Apologeten des Wahnsinns abschwören müssen.

Und sicher ist, daß wir keine Zeit mehr für den institutionellen Weg haben.' (S. 111, Schluß des ersten Teils)

Wenn also keine Zeit mehr für den institutionellen Weg bleibt, was soll dann getan werden? In einem Interview aus dem Orwell-Jahr 1984 meinte der namhafte Zukunftsforscher Robert Jungk auf diese Frage: 'Meiner Meinung nach hat der heutige Widerstand die Schwachstellen des Industriesystems noch nicht erkannt. Man müßte sich, um den Widerstand effektiv zu fördern, genau nach den Achillesfersen des Industriesystems umsehen, die ausfindig machen...'

Als Beispiel gibt Jungk etwa an: 'Wenn hier z.B. in einer Zwischenstufe eine Lieferung ausfällt, läuft der ganze Produktionsbereich nicht mehr weiter. Das kann ein kleiner Betrieb sein, der 40 Menschen beschäftigt, der bestimmte Ventile für die AKWs herstellt, die dann eben nicht mehr produziert werden.'

Inspiriert durch diesen Vorschlag, beschreibt Claus Eurich im gesamten zweiten Teil seines Buches verschiedene 'Möglichkeiten des Widerstandes', die darauf abzielen, die 'Achillesfersen des Industriesystems' zu treffen. In der Tat stellt dieser zweite Teil ein einziger großer und eindringlicher, wenn auch in komplexe akademische Sprache verpackter, Aufruf zum Widerstand dar. Sein Motto: 'Nur Narren stellen zuerst das her, wovor sie dann sich selbst und ihre Kinder schützen müssen.' (Transparent auf einer Friedensveranstaltung)

Sein abschließender Lösungsvorschlag, den er auf den letzten Seiten seines Buches 'Die Megamaschine' (S. 224-228) darlegt, lautet zusammengefaßt etwa: Was wir brauchen, ist gewaltfreier Widerstand in Form von

- Besetzungen und Boykotts
- Blockierung der Produktion im eigenen Betrieb
- Systematische Behinderung der Verladung, des Transports und der Löschung lebens- und umweltfeindlicher Güter (Bsp. Greenpeace) – Anzeigen und Veröffentlichen von kriminellen Verstößen, vor allem auch von Umweltverstößen der eigenen Unternehmen
- Verrat von Betriebsgeheimnissen
- Sabotage und Notwehr (als letztes Mittel zur Verhinderung des Schlimmsten), z.B. Manipulation von militärischen Computerprogrammen, so daß die Höllenmaschinen im ja nie austestbaren Ernstfall nicht funktionieren
- etc. etc.

Zur Realisierung dieser Formen des gewaltfreien Widerstandes bräuchte es natürlich entsprechende äußere Bedingungen, wie etwa einen gesetzlichen Kündigungsschutz oder wenigstens Versorgungsnetzwerke für alle, die derartige Blockadeaktionen im eigenen Betrieb organisieren und unterstützen oder die kriminelle Verstöße ihrer Unternehmen anzeigen etc. Eurich weist in diesem Zusammenhang auf die Verantwortung zum Beispiel der Ökobanken, der Kirchen und Gewerkschaften und von besorgten und hilfswilligen Privaten hin. Mit diesen Vorschlägen und dem nachfolgenden Zitat endet sein Buch. Es stammt von dem Philosophen Leopold Kohr, der, ebenfalls im Orwell-Jahr 1984, die folgende Hoffnung äußerte:

'[Der Mensch wird gegen die Megamaschine rebellieren...] Und das wird, so schwierig es aussieht, die leichteste aller Revolutionen sein, eine Revolution, die kein Blutvergießen, keine Waffen, keine Mobilisierung der Straße braucht. Alles, was dazu notwendig ist, ist ein Hammer, mit dem man den elektronischen Gehirnen den Metallschädel, unter dem sie operieren, einschlägt und damit mit einem Schlag die Massengesellschaften vernichtet, die nach Erreichung eines gewissen Organisationsgrades ohne Computer einfach nicht mehr funktionieren können. Das könnte um das Jahr 2000 der Fall sein, so daß dem für die Ewigkeit geplanten 'großbrüderlichen' Computerreich von 1984 auch nur mehr eine Zeitspanne von 16 Jahren übrigbleiben wird.' (in: 'Die Abschaffung des Individuums', 1985)

Für mich aber stellt sich bei der Lektüre solcher Szenarien die Frage: Sind diese sicherlich gutgemeinten und auch originellen Vorschläge ausreichend? Sind sie stark, sind sie radikal genug, um dem dämonischen Treiben der Hintertanen wirklich Einhalt zu gebieten? Was, wenn all diese Formen des Widerstandes, des Boykotts und der Sabotage, die Professor Eurich und andere vorschlagen, sich ebenfalls als unwirksame Mittel gegen das Netzwerk der Hintertanen erweisen? Gibt es nicht vielleicht noch andere, radikalere Wege? – Ich glaube, es gibt einen.

Die Verweigerung des Köders

Wir hatten vorhin bereits festgestellt, das wir, solange wir den Köder, den die Hintertanen fest in Händen halten und an dem ihr gesamtes Netz hängt, nicht konsequent ablehnen, Gefangene bleiben werden in ihrem Netzwerk. Was heißt das nun aber im Klartext?

Es heißt, daß wir, sobald wir davon ausgehen, *selbst* die Lösungen für die Weltprobleme entwerfen zu müssen, sobald wir davon ausgehen, daß *wir* es sind, nachdem wir die Mißstände jetzt endlich erkannt und durchschaut haben, die aufgefordert sind, etwas gegen die Überlebenskrise zu tun, sobald wir davon ausgehen, daß *unser* Widerstand gegen gewisse äußere Formen der Destruktion bereits ausreichend sei – daß wir dann genau wieder dem gleichen Größen- und Machbarkeitswahn unterliegen und daß wir daher selbst in unserem Widerstand unweigerlich werden scheitern müssen, egal, in welche lobenswerte Richtung unsere Bemühungen auch gehen mögen.

Denn genau damit, mit diesem tiefstverwurzelten Größenwahn des Menschen – der letztlich dafür verantwortlich ist, daß wir überhaupt in die materielle Welt gekommen sind, und der auch dafür verantwortlich sein wird, daß wir hier bleiben werden -, genau damit also kalkulieren die Hintertanen. Genau deshalb lassen sie es auch gerne zu, daß in politischen Oberflächendiskussionen von unterschiedlichen Parteien auch vermeintliche Gegenstandpunkte eingenommen werden, daß sich in den von ihnen kontrollierten Medien auch kritische Stimmen äußern dürfen etc., genau deshalb lassen sie sogar Bücher wie 'Die Megamaschine' und andere unbesorgt zu.

Denn mit dieser harmlosen Art der Kritik kann man die Hintertanen nicht ernstlich gefährden oder verwunden, ja man kann sie damit nicht einmal beängstigen. Sie sind sitzen viel zu fest im Sattel, sie sind viel zu mächtig, ihr System ist viel zu perfekt, als daß sie sich über einzelne materialistische Querdenker oder Querschläger beunruhigen müßten, als daß sie sich vor irgendeiner sogenannt alternativen materiellen Ideologie zu fürchten hätten.

Denn wie wir gesehen haben, spielt es für die Hintertanen im Grunde genommen keine Rolle, ob in einem Land nun eine kapitalistische, eine sozialistische oder eine kommunistische Staatsform herrscht, ob es sich um eine Demokratie oder um eine Diktatur, um ein armes oder ein reiches, um ein sogenannt 'freies' oder ein unfreies Land handelt, ob die Menschen eine weiße, schwarze, gelbe oder grüne Hautfarbe besitzen – solange es materialistische Menschen in materialistischen Systemen sind, lassen sie sich alle auf mehr oder wenig die gleiche Art und Weise im Netzwerk der Hintertanen manipulieren und für die eigenen Zwecke gebrauchen.

In der Tat sind die Hintertanen derart von ihrem selbstgefälligen Größenwahn besessen, daß sie zuweilen sogar selbst Bücher veröffentlichen, in denen aufgedeckt wird, *wie* sie die Welt beherrschen, Bücher also, die ihre sonst geheimen Machenschaften offen darlegen. Denn sie wissen genau, daß sich erstens kaum einer der Unter- oder Obertanen wirklich für diese Themen interessiert, da die 'Brot-und-Spiele-Abstumpfungstaktik zu gut funtioniert, und daß sie zweitens selbst diejenigen in Händen haben, die sich dafür interessieren und dagegen protestieren und rebellieren, sei dieser Protest nun verbal, also in Form Ansprachen, Vorträgen und Publikationen, oder nonverbal, also in Form von Widerstand und Verweigerung einiger unbedeutender Aspekte der Megamaschine oder in Form von dem Schaffen einiger unbedeutender kleiner Nischen im Netzwerk.

Denn auch rebellische Unter- oder Obertanen sind, davon gehen die Hintertanen in ihrer überheblichen Selbstsicherheit aus, im Grunde ebenfalls an nichts anderem interessiert als an ihrem eigenen körperlichen und mentalen Wohlbefinden, und sind daher käuflich und bestechlich. Auch den schärfsten Regimekritikern und Subversiven sind, wenn es darauf ankommt, ihre eigenen egoistischen Bedürfnisse nach materiellem Genuß wichtiger als jede Ideologie, auch sie hängen hauptsächlich an ihrem eigenen kleinen (und aus der Sicht der Mächtigen lächerlichen) Größen- und Geltungswahn, an ihrer eigenen kleinen, selbstgezimmerten Illusionswelt.

Auch die alternativsten Alternativen, auch die ökologischsten Ökologen und auch die (pseudo-)spirituellsten New-Age-Apostel wollen letztlich nichts anderes als aus dieser Erde das Königreich Gottes ohne Gott machen, um sie zu genießen. Und exakt aufgrund dieses Wunsches werden sie früher oder später scheitern müssen, denn in dieser Beziehung sind ihnen die Hintertanen bei weitem überlegen, in diesem sinnlosen (und übrigens von Anfang an verlorenen) Wettstreit gegen Gott sind sie ihnen um Jahrzehnte, um Jahrhunderte voraus.

Und selbst wenn es hin und wieder einige wenige tatsächlich intelligente und ernsthafte Systemkritiker geben sollte, so ist es letztlich doch niemand anders als die Hintertanen selbst, die diesen Kritikern großzügig ihren kleinen Spielraum für Kritik und Widerstand gestatten.

Im Varnashrama-Manifest der sozialen Vernunft beschreibt Harikesha Swami dies mit den folgenden Worten:

'Die Mitglieder aller heutigen Gesellschaften wurden von Geburt an durch sorgfältiges Training in ein passives und träges Bewußtsein gelullt und zu gedankenlosen Genießern der Sinne gemacht. Deshalb tasten sie nie das Fundament ihrer Gesellschaft an, um es zu untersuchen. Wenn die Leute erfolgreich mit Sinnengenuß bestochen sind, werden sie nie die Ziele ihrer Gesellschaft in Frage stellen oder die Situation der Menschheit kritisch betrachten. [...]

Im Augenblick hält das moderne wirtschaftlich-militärische System die wenigen äußerst intelligenten Menschen für keine große Gefahr; denn die Machthaber sind davon überzeugt, jeden kaufen zu können, wenn die Bezahlung nur hoch genug ist. Sie wissen auch, daß sie diejenigen, die nicht käuflich sind, offen terrorisieren und notfalls sogar auslöschen können. Auf diese Weise hält die Machtelite ihre Stellung als Herrscher über die gesellschaftlichen Ziele und Richtlinien aufrecht.' (S. 110-111)

Auch Norbert A. Eichler beklagt in der bereits erwähnten Einstimmung zu Hans A. Pestalozzis Buch 'Die sanfte Verblödung' diesen kläglichen Mangel an wirklichen Alternativen und neuen Einsichten innerhalb der New-Age-Bewegung:

'Statt den niedergehenden, an sich selbst kranken materialistischen Kulturen die ganze Stärke und Fruchtbarkeit neuer Einsichten und Perspektiven entgegenzusetzen, kokettieren die bekannten (und oft zu unrecht in diese Rolle gebrachten) Wortführer eines 'Neuen Zeitalters' mit den herrschenden Strukturen und verraten die neuen Ideen an die Verursacher der alten Misere.'

Solange also die sogenannt alternativen 'Antiestablishment-' oder 'New Age'-Ideologien ebenfalls nicht bereit sein, den eigentlichen Köder, nämlich materiellen Sinnengenuß, zu erkennen und ihn zu verweigern, solange werden die Hintertanen nichts zu befürchten haben. Ihr Plan funktioniert ja bis anhin bestens, die Megamaschine wächst und gedeiht wie vorgesehen, und Schritt für Schritt kommt man dem bereits seit Jahrzehnten verfolgten Endziel näher – durch jede Neuerung in der Wissenschaft und in der Technologie, durch jede arrangierte Katastrophe, durch jeden inszenierten Krieg, durch jeden gesteuerten politischen oder wirtschaftlichen Umschwung. Und worin besteht dieses angestrebte Endziel, worauf wollen die Hintertanen überhaupt hinaus? Sie sind daran, mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln den totalen Überwachungs-, Kontroll- und Manipulationsstaat zu errichten, eine riesige Machtmaschine unter einer einzigen zentralistischen Weltregierung, an deren Spitze eine Handvoll Dämonen steht.

Das Labyrinth

Wenn wir dies alles hören, stellt sich uns mit recht die nächste Frage: Ist folglich alles ausweglos? Gibt es denn keine Lösung, kein Entrinnen aus diesem Netzwerk, aus diesem Labyrinth?

Dieser Vergleich unserer gegenwärtigen Weltlage mit einem Labyrinth lohnt sich etwas genauer unter die Lupe zu nehmen: In einem Labyrinth aus Glas gibt es scheinbar so viele Möglichkeiten, wohin wir gehen können; alles ist übersichtlich und durchsichtig, und wir haben die totale Freiheit, in jede beliebige Richtung zu gehen.

Sobald wir aber tatsächlich loszugehen versuchen, merken wir, daß die meisten Wege nur scheinbare, nicht wirklich begehbare Wege, sondern nur Illusionen sind, daß unsichtbare Wände uns daran hindern, in die gewünschte Richtung zu gehen – Wände, die erst wahrnehmbar werden, wenn wir schon unseren Kopf daran angestoßen haben. Und wir merken, daß wir überhaupt nicht frei sind, sondern nur die Wahl haben, entweder regungslos in der kleinen Zelle zu verharren, in die wir hineingeboren wurden, oder aber einen ganz genau vorgegebenen Weg zu begehen.

(Es gibt natürlich auch undurchsichtige Labyrinthe, die nicht aus Glas sind und in denen stets nur jeweils ein möglicher Weg sichtbar ist. Aber für unsere Betrachtung spielt es keine Rolle, ob wir nun imstande sind, alternative Wege zu sehen oder nicht, denn der entscheidende Punkt besteht darin, daß wir trotzdem nur einen einzigen, vorgegebenen Weg gehen können.)

Ab und an kommen wir in dem Labyrinth auch an eine Verzweigung, wo wir uns dann tatsächlich frei entscheiden können, ob wir in diese oder in jene Richtung weiterziehen, doch wohin auch immer wir gehen, es bleibt das gleiche Bild: Wir stoßen uns wieder und wieder den Kopf an, was mit der Zeit sehr schmerzt, und wir werden wieder und wieder enttäuscht, daß wir nicht wirklich vorankommen, sondern im Gegenteil oft nur im Kreise gehen und immer wieder in der gleichen Zelle landen.

Was sich noch verschlimmernd hinzugesellt, ist die Tatsache, daß wir uns gar nicht sehr wohlfühlen in dem Labyrinth, daß es uns darin im Grunde genommen gar nicht gefällt, daß wir immer müder werden und daß unser Durst und unser Hunger und unsere Sehnsucht nach Liebe noch immer nicht gestillt werden konnten durch die faden, überall umherliegenden Abfälle oder durch die leichenhaften Schattengestalten, denen wir auf unserer Wanderung hin und wieder begegnen.

Irgendwann einmal bemerken wir dann, daß wir eingesperrt, gefangen sind in dem Labyrinth, und von diesem Tage an entwickeln wir den stetig wachsenden Wunsch, hinauszukommen. Doch so sehr wir uns auch bemühen, nach vielen, vielen Jahren vergeblicher Versuche müssen wir uns immer deutlicher eingestehen, daß es kein Entrinnen aus dem Labyrinth gibt. Wir werden immer erschöpfter und verlieren langsam die Hoffnung, jemals hinauskommen zu können, ja, wir verlieren sogar das Vertrauen, daß es überhaupt einen Ausgang gibt.

Natürlich bieten sich uns viele als Führer aus dem Labyrinth an und behaupten, den Ausweg zu kennen, aber jedesmal, nachdem wir ihnen eine Zeitlang treu gefolgt sind, zeigt sich, daß sie selbst auch Gefangene sind und uns nicht helfen können. Nochmals stellt sich die Frage also: Ist alles ausweglos? Gibt es keine Lösung, kein Entrinnen aus diesem Labyrinth, das ja nicht nur für die gegenwärtigen Netzwerke der Hintertanen, sondern gleichsam für die gesamte materielle Welt steht?

Und die Antwort: Doch, es gibt eine Lösung, es gibt eine Hoffnung. Aber es ist – zumindest auf den ersten Blick – keine billige, keine bequeme Lösung. Das heißt, wir können nicht einfach passiv warten, bis sich unsere Lage in dem Labyrinth verbessert, denn sie wird sich nicht von alleine verbessern. Soweit müssen wir Hans A. Pestalozzi recht geben: Das sogenannte 'New Age' oder wie auch immer wir es nennen wollen, geschieht nicht einfach von selbst, wir können nicht einfach tatenlos zusehen und warten, bis alles eintritt. Tatsächlich sind wir aufgefordert, etwas zu tun. Die Frage ist nur: was?

Wir sind nicht aufgefordert, selbstherrlich neue Theorien und Lösungsmodelle zu ersinnen, denn es gibt keine neuen Theorien. Diese Art falschen Stolzes und trügerischer Selbstsicherheit ist in diesem Zusammenhang völlig deplaziert. Was wir brauchen, sind nicht irgendwelche neuen Erfahrungen aus anderen Zellen innerhalb des Labyrinths, an denen wir bestimmt selbst schon tausendfach gewesen sind. Was wir – um das Beispiel ins Konkrete zurückzuübersetzen – brauchen, sind also nicht kleine kosmetische Veränderungen an der Oberfläche unserer materialistischen Gesellschaft, während die Struktur im Innern doch stets dieselbe bleibt.

Sogar ein direktes Vorgehen gegen die Hintertanen, wie es etwa die Terroristen versuchten, oder ein Widerstand im Sinne eines Untergrabens ihrer Unternehmungen, wie ihn Eurich vorschlägt, ganz zu schweigen von den banalen und lächerlichen Versuchen der verschiedenen politischen Oppositionsparteien und ökologischen Aktivistengruppen – dies alles gehört im Grunde genommen noch immer in diese Kategorie der oberflächlichen Kosmetik, da dies alles noch nicht an den Grundfesten des hintertanischen Weltbildes zu rütteln vermag.

Es ist Kali-yuga, das eiserne Zeitalter des Streites und der Heuchelei – das dürfen wir nicht vergessen. Es ist nicht das Zeitalter für lauwarme Kompromißlösungen und oberflächliche Kosmetik an den herrschenden dämonischen Zuständen. Nein, es ist das Zeitalter der radikalen Antithese.

Was wir brauchen, ist, kurz gesagt, ein exakter Plan, eine Karte. Denn aus einem guten Labyrinth kommt man nicht ohne Plan hinaus – und das Labyrinth, von dem wir hier sprechen, ist ein gutes, ja ein perfektes Labyrinth. Jedes Labyrinth ist ja eigens so entworfen, daß man nur mit einem Plan jemals wieder hinausfinden kann, und dieser Plan muß notwendigerweise von jemandem gezeichnet sein, der das Labyrinth in- und auswendig kennt, im idealsten Falle vom Konstrukteur persönlich.

Die vedischen Schriften nun sind, wie bereits verschiedentlich dargelegt, tatsächlich vom Konstrukteur dieses großen universalen Labyrinths verfaßt und offenbart worden, und sie enthalten nicht nur Beschreibungen, wie man zu bestimmten Zellen innerhalb des Labyrinths gelangt, sondern wir finden in ihnen auch den Plan, mit dessen Hilfe wir endgültig aus dem kosmischen Labyrinth hinausfinden können, einschließlich auch aus dem vergleichsweise kleinen Labyrinth der Hintertanen. Dieser Plan heißt, wen überrascht's: Dharma.

Was wir also zur Lösung der gegenwärtigen Krise der Menschheit brauchen, ist Dharma, ist eine radikale Antithese, die das gesamte Weltbild der herrschenden Hintertanen an seinem tiefsten, grundlegendsten Punkt umdreht. Was wir brauchen, ist die radikalste Umwertung aller Werte, die die abendländische Geschichte in diesem Zeitalter je erlebt hat.

So riesig und undurchführbar ein solches Vorhaben durch diese bewußt superlative Wortwahl auch klingt – im Grunde genommen ist es ganz einfach: Wir müssen nur unseren Größenwahn aufgeben und akzeptieren, daß wir weder die Beherrschenden noch die Genießenden dieser Welt sind, daß wir nicht Herr und Meister der Schöpfung sind, sondern Geschöpfe und als solche Diener des Schöpfers.

Shrila Prabhupada drückte dies mit der einfachen Formel aus: Wir müssen nur eine Eins vor alle Nullen stellen, die ohne diese Eins keinen Wert besitzen. Das heißt, wir brauchen unsere jetzigen Tätigkeiten und Verpflichtungen nicht notwendigerweise völlig über Bord zu werfen, um noch einmal ganz von vorne zu beginnen, sondern wir müssen einfach nur Krishna, die Persönlichkeit Gottes, ins Zentrum all unserer Bemühungen stellen. Natürlich ist Er eigentlich schon immer im Zentrum, aber gemeint ist, daß wir Ihn bewußt als Zentrum erkennen und anerkennen und auch entsprechend handeln.

Dieser Dharma-Plan ist die einzige wirksame Waffe, mit der gegen die Hintertanen anzukommen ist, und zwar, weil er sie an ihrem schwächsten Punkt trifft, dort, wo sie, die sie sonst alle äußere Macht in Händen halten, selbst machtlos sind: an ihrer Machtlosigkeit vor Gott. Ansonsten sind sie in diesem Zeitalter unbezwingbar.

Weizenbaum: Hoffnung aufgrund uralter Weisheit

Wir sind der tiefen Überzeugung, daß das Varnashrama-dharma-System, das direkt von der Höchsten Persönlichkeit Gottes für diese Welt entworfen wurde, eine konkrete Alternative zum Netzwerk der Hintertanen und trotz der überwältigenden Flut von akuten Krisenphänomenen eine realistische Hoffnung für die Menschheit darstellt. Denn ein göttliches System, das bereits Jahrtausende bestanden und überdauert hat, wird wohl auch eine vorübergehende dämonische Herrschaftszeit einiger Jahrzehnte überdauern.

Und mit dieser Überzeugung stehen wir nicht alleine da. Auch wenn es vielleicht noch nicht offensichtlich geworden ist, so gibt es doch weltweit eine riesige Anzahl intelligenter Menschen, die das Netzwerk der Megamaschine insgeheim längst durchschaut haben, die aber einfach noch nicht entschlossen genug sind, aus diesem Verständnis auch persönlich die letzten Konsequenzen zu ziehen. Sie sind aber bereit für die radikale Antithese des Varnashrama-dharma, und sie warten nur darauf, daß die Zeit reif wird, sie zu realisieren, um dann bei ihrem Aufbau mitzuhelfen.

Eine der vielleicht interessantesten Persönlichkeiten in diesem Zusammenhang ist der deutsch-amerikanische Mathematiker Prof. Dr. *Joseph Weizenbaum* (*1923), der als einer der Väter der modernen Computerwissenschaften gilt. Prof. Weizenbaum ist der Erfinder der ersten bedeutenden Programmiersprache für Computer (ELIZA) und hat insbesondere auf dem Gebiet der sogenannten 'künstlichen Intelligenz' bahnbrechende Forschungen betrieben. Angesichts des immer verantwortungsloseren Mißbrauchs der modernen wissenschaftlichen Errungenschaften, vor allem durch die Kriegstechnologie, wurde er im Laufe der Jahre zusehends zum politischen Aktivisten und zum Ketzer gegenüber seinem eigenen Fachgebiet.

Weizenbaum ist einer jener von Harikesha Swami Vishnupada erwähnten wenigen hochintelligenten Wissenschaftler und Gesellschaftskritiker, die den herrschenden Machtapparat durchleuchtet und es gewagt haben, ihn öffentlich anzuklagen, selbst auf Kosten ihrer eigenen gutbezahlten Stellung. Er veröffentlichte Bücher wie 'Die Macht der Computer und die Ohnmacht der Vernunft' (1977) und 'Kurs auf den Eisberg, oder: Nur das Wunder wird uns retten' (1984), in denen er die weitreichenden sozialen und philosophischen Folgen der wissenschaftlichen Forschung aufdeckte.

Dennoch aber hat er nicht resigniert, sondern ist, dank einem höheren Verständnis, hoffnungsvoll geblieben. Nach seiner Ansicht sind Wunder sicher, und es gilt, sich auf sie vorzubereiten.

Im Jahre 1986 formulierte er in einem Interview mit einem Vertreter des Bhaktivedanta Institute, des naturwissenschaftlichen Zweiges der Bewegung für Krishna-Bewußtsein, seine Hoffnung so:

'Diese Vorstellung, einzig und allein die Wissenschaft hätte einen rechtmäßigen Anspruch auf das Wissen über die Welt, ist schlichtweg lächerlich, um nicht zu sagen absurd. Nein, mit Bestimmtheit gibt es noch andere Quellen des Wissens über unsere Welt. Dazu gehören sicherlich einmal die verschiedenen Formen der Kunst. In der Tat sind sämtliche wichtigen Dinge, die wir über die Welt wissen, das Ergebnis transzendentalen Denkens und nicht, sagen wir, instrumentalen Denkens. Ich sage also, die wirklich wichtigen Dinge erfahren wir nicht durch die Wissenschaft. So ist es also unheimlich bedeutsam für jeden einzelnen von uns – nicht nur für die Wissenschaftler oder Intellektuellen -, daß wir andere Wege finden, die Welt zu betrachten. [...]

Ich glaube, daß alles, was wir wissen müssen, um in Sicherheit und in Frieden zu leben – und zwar nicht nur im militärischen, sondern auch im spirituellen Sinne -, bereits in den Schriften der großen Weltreligionen niedergelegt ist... Ich glaube nicht, daß es nötig ist, irgendwelche neuen moralischen Alternativen zu erforschen. Es wurde bereits alles gemacht. Wir brauchen es nicht mehr zu tun. Aber das, was wir schon wissen, dann auch in die Praxis umzusetzen, ist sehr, sehr schwierig. Die Tatsache jedoch, daß dieses Wissen existiert, schenkt mir Hoffnung. Die Vorschläge, wie man das menschliche Leben auf vernünftige, humane Art und Weise organisieren kann, existieren – und das heißt, es besteht Hoffnung. [...]

Wie ich bereits sagte, bin ich der Ansicht, daß dem Wissen und der Weisheit, die in den schriftlich niedergelegten Werken der großen Weltreligionen festgehalten sind, höchste Bedeutung zukommt. Und es ist klar, daß wir noch nicht gelernt haben, entsprechend diesem Wissen zu leben... Aber ich habe fast absolutes Vertrauen, daß das Wissen, wie man ein gutes Leben führt, in diesen Schriften enthalten ist. Wenn sie uns bisher nicht genügt haben, so liegt dies nicht daran, daß diese Weisheit nicht in diesen Büchern zu finden wäre, sondern daran, daß wir noch nicht verzweifelt genug waren, um wirklich einen vernünftigen Lebensstil finden zu wollen.

Ich kann nur hoffen, daß unsere gegenwärtige mißliche Lage uns zu der erforderlichen Verzweiflung und Inspiration führen wird, damit wir uns diesen ersten und letzten Wissensquellen – dem uralten Wissen – zuwenden und ihm unsere aufrichtigste Aufmerksamkeit widmen.'

Armin Risi

 

nach oben

6. Die Geschichte von der Plünderlandverschwörung
oder wie man tausend Milliarden Plünderos veruntreut!
Von Ralf Prengel (aus Maxnews) 2007

 

Es war einmal ein Land, das nannte man Plünderland. Plünderland war nicht das einzige Land auf der Welt. Andere mächtige Länder sahen, dass Plünderland immer größer und stärker wurde. Also führte man zwei große Kriege mit Plünderland.
Plünderland verlor die Kriege und die Sieger teilten
es unter sich auf. Danach gab es Plünderland Ost und Plünderland West. Im Plünderland Ost wurde die sozialistische Planwirtschaft eingeführt und im Plünderland West die kapitalistische Marktwirtschaft.
Beide Systeme dienten
auf ihre Art und Weise dazu die Bevölkerung in einem ständigen Existenzkampf zu halten und langfristig durch Mangel gefügig zu machen. Damit sich die Systeme nicht vermischen konnten, ließen die Götter der Welt mitten im geteilten Plünderland eine Stahlwand errichten. Künftig war die gesamte alte Welt durch diesen Stahlwall in den sozialistischen Osten und den kapitalistischen Westen geteilt.

In der sozialistischen Planwirtschaft gab es reichlich billiges Geld und zu wenig nutzbare Güter. Denn Geld wurde nach Belieben vom Staat geschöpft. Die Güter aber wurden nicht nachfrageorientiert, sondern nach einem schlecht funktionierenden Plan produziert. Dadurch gab es einen permanenten Mangel an Gütern.

Im kapitalistischen Westen hingegen war es genau umgekehrt. Zwar wurde am Anfang genügend Geld zur Verfügung gestellt und dadurch konnte zunächst auch eine nachfragegerechte Produktion finanziert werden. Doch das privatisierte Kreditgeldschöpfungsmonopol erzeugte im Westen mit der Zeit ein anderes Problem. Durch die permanent steigenden Geldumlaufgebühren, den Zinsen und Zinseszinsen, entstand mit der Zeit eine immer größere Geldknappheit bei der breiten Bevölkerung.

Beide Entwicklungen waren von den Göttern der Welt beabsichtigt. Langfristig war eine Zentralisierung aller Macht in der alten Welt geplant. Dazu musste man in den verschiedenen Ländern dieses Teiles der Welt eine einheitliche Währung einführen. Kein Land sollte mehr sein eigenes Geld erschaffen können.

Im westlichen Plünderland regte sich ziemlich viel Widerstand gegen die Währungspläne der Götter. Schließlich war der Plündero-West die stabilste Währung in der alten Welt. Andere Länder waren bis dahin weitaus unsolider bewirtschaftet worden und deshalb lag die Verschuldung in Plünderland deutlich niedriger als die anderer großer Alte-Welt-Staaten. Um alle Macht in der alten Welt zu zentralisieren, hatten die Götter schon lange geplant, den großen Stahlwall wieder abzureißen. Ganz nebenbei konnte man bei dieser Gelegenheit die beiden Plünderländer wieder zusammenführen.

Das wurde von den Pünderanern als großes Ereignis gefeiert. Sie ahnten nicht, dass die Götter etwas ganz anderes wollten, als alle Plünderaner in Brüderlichkeit wiederzuvereinen. Neben der Zentralisierung aller Macht in der alten Welt, war nämlich auch noch geplant, die Wiedervereinigung von Plünderland zum Anlaß zu nehmen, seine Verschuldung drastisch anzuheben. Die Plünderaner sollten keinen Grund mehr sehen, ihren Widerstand gegen eine einheitliche, monopolisierte und privatisierte Kreditgeldwährung, für die ganze alte Welt, aufrechtzuerhalten. Um die Verschuldung von Plünderland auf die Augenhöhe der anderen Länder anzuheben, organisierten die Götter einen gigantischen Betrug. Wir nennen dieses einmalige historische Ereignis "die Plünderlandverschwörung".

Natürlich wird der eine oder andere von Ihnen sagen: Da ist schon wieder eine dieser ewigen Verschwörungstheorien. Ich weiß nichts von irgendeiner Verschwörung. Ich kann beim besten Willen nirgends eine Verschwörung entdecken. Zwar steht nicht alles zum Besten und es gibt auch einige Ungereimtheiten auf dieser Welt -aber deshalb von Verschwörung reden?

Bedenken Sie bitte eines: Es gehört zum Wesen einer wirklich guten, einer gelingenden, einer ordentlichen Verschwörung, daß die, gegen die man sich verschworen hat, die Verschwörung nicht als solche erkennen können. Die Verschwörung muß außerhalb Ihrer normalen Wahrnehmung liegen. Sonst wäre es schließlich keine ordentliche Verschwörung. Es gibt aber auch außerordentliche Verschwörungen. Sie zeichnen sich dadurch aus, daß sie nach Art und Umfang und nach zeitlicher Dauer unsere Vorstellungskraft von einer möglichen Verschwörung einfach weit übertreffen.

Deshalb können wir sie nicht als Verschwörung erkennen bzw. begreifen. Bei außerordentlichen Verschwörungen können Teilaspekte durchaus im Bereich unserer normalen Wahrnehmung liegen. Das nützt uns aber nichts, weil wir solche Teilaspekte nicht als Bestandteile dieser außerordentlichen Verschwörung identifizieren können.

Es ist ganz ähnlich wie bei einem sehr großen Puzzle aus vielleicht 2000 Stücken. Sie sehen aber nur 10 oder 20 von diesen Stücken, die immerhin nahe zusammen zu gehören scheinen. Sie erkennen, daß es sich bei diesem Teil des Puzzles wohl um einen Elefantenrüssel handeln muß. Sie ziehen natürlich den Schluß, daß das gesamte Bild einen ganzen Elefanten zeigen wird. Auf die Idee, dass das vollständige Puzzlebild eine große Elefantenherde darstellt, die auf der Flucht vor schwer bewaffneten Elfenbeinjägern, ein ganzes Mäusevolk zertrampelt, wären Sie vermutlich nie gekommen. Schließlich nimmt der Elefant, von dem Sie anfangs nur den Rüssel erkannt haben, einen großen Teil des Bildes ein, weil er ganz vorne im Bild ist. Der Macher des Puzzles fand nämlich die Idee besonders witzig, die Elefantenherde auf den Bildbetrachter zurasen zu lassen. So hatten sie neben einer sehr geringen Bildinformation auch noch eine, die Phantasie besonders einschränkende, Perspektive.

Warum habe ich Ihnen diesen Vergleich vorangestellt? Es geht mir darum, deutlich zu machen, daß Sie kaum eine Chance hatten, die Verschwörungspraxis, von der Sie heute erfahren werden, selbst zu entdecken. Es hat nichts mit Dummheit zu tun, dass Sie von diesen Vorgängen nichts mitbekommen haben. Es gibt keinen Grund sich selbst in Frage zu stellen. Die Verschwörung war eben unvorstellbar groß und sehr perfekt inszeniert. Und die gutmütigen Plünderaner waren die arglosen Opfer.

Hören wir uns also an, was der Verfasser der folgenden Geschichte zu sagen hat:

Der Milliardenbetrug mit den Ostplünderland-Altschulden - Von Otto H. Nienkamp

Heute, fünfzehn Jahre nach dem Fall des "stählernen Walls", ist vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht die Lage von Gesamtplünderland verfahrener denn je. Der Staatsbankrott, der Ostplünderland am Ende ereilt hatte, droht nun dem wiedervereinten Plünderland. Bis heute ist eine Frage unbeantwortet: warum wurden die völlig illegitimen, aus dem Nichts entstandenen Ostplünderland-Altschulden von 400 Mrd. Plünderos offiziell übernommen? Wer konnte diese Schulden, die vorher gar nicht existierten, als Forderungen verbuchen? Und vor allem wie, auf welche Weise genau, wurde dieser Mühlstein dem Plünderland um den Hals gehängt?

Ein paar einleitende Worte zur Vergangenheit Nach 2945 haben die Ostplünderaner nicht weniger fleißig und verbissen Wiederaufbau betrieben als die Westplünderaner. Die Leute hatten auch Wohnungen, kleideten sich, fuhren mit dem Auto über Straßen, und auch bei ihnen kam Strom aus der Steckdose und Wasser aus dem Hahn. Das alles war nicht gering zu schätzen. Es war sogar im Einzugs- bzw. Einflussbereichs des Westens zu damaliger Zeit nicht unbedingt der Weltstandard. Man denke dabei nur an die ausgeraubten Gebiete der so genannten "Hinter-Welt".

Was ist von dem Ostplünderland-Volksvermögen, seinen Betrieben, seinen Immobilien, seinen Fluren, seinen Dörfern, seinen Städten - kurz: seiner gesamten Infrastruktur, geblieben? Das alles hatte doch schließlich einen Wert? Die beschämende Antwort lautete nach der Wiedervereinigung "gut 400 Mrd. Plünderos". Aber nicht etwa Guthaben - nein: "Schulden"! Auf Anordnung der Regierung haben die Bürger von Plünderland - zusätzlich zu den an sich exorbitant hohen Steuern - hierfür mit einem "Solidarbeitrag" aufzukommen.

"Das kann doch nicht wahr sein", denkt der erstaunte Zeitgenosse und erinnert sich, daß die Ostplünderland-Wirtschaft kurz vor dem Ende dieses Staates immerhin auf Platz 11 - oder war es doch nur Platz 13 - der Weltrangliste aller Industrienationen geführt wurde. Die Produktionsanlagen und das Volksvermögen, die dem Land immerhin einen Spitzenplatz an messbarer Leistungskraft garantierten, sollen nun WENIGER ALS NICHTS wert sein? Sie sollen sogar mit "minus" 400 Milliarden West-Plünderos zu Buche schlagen?

Früher war einmal die Rede davon gewesen, Ostplünderland sei, mit allem Drum und Dran, rund 600 Milliarden West-Plünderos wert gewesen. Der normale plünderanische Fernsehzuschauer hat über solchen Widersinn nicht nachgedacht. Die Medien hatten ja auch schnell eine plausible Erklärung parat, die umso eingängiger war, als sie doch die Tüchtigkeit im Westen besonders unterstrich: "Ostplünderland war wirtschaftlich eben nur ein Scherbenhaufen, und Scherben zu beseitigen, kostet nun mal Geld."

Im Allgemeinen glaubt der durchschnittliche Zeitgenosse immer, von "denen da oben" betrogen zu werden. In jedem konkreten Einzelfall hält er es aber für ausgeschlossen. Andere sind möglicherweise betroffen - ER aber nicht.

Was sonst noch geschah!

Ostplünderland hatte natürlich - wie jeder ordentliche Staat, dessen Regierende an einem gedeihlichen Verhältnis zu den privaten internationalen Kreditgeldinstituten interessiert sind - so genannte direkte Auslandsschulden. Sie beliefen sich auf circa 30 Milliarden Plünderos nach westlichem Maßstab und wurden von der nachfolgenden Regierung von Gesamtplünderland selbstverständlich übernommen. Dagegen kann ein auf Recht und Anstand bedachter Bürger auch nichts einwenden. Diese Schulden sollen uns im Folgenden auch nicht weiter beschäftigen.

Es geht vielmehr um die anderen Schulden, die man als "alte Schulden" bezeichnet hat. Das sind die Schulden der Staatsbetriebe, der Produktionsgesellschaften und der Kommunen des ehemaligen Ostplünderland. Daß es mit dem "real existierenden Sozialismus" bald zu Ende gehen würde, zeichnete sich bereits 10 Jahre vor dem endgültigen Aus für diese Organisationsform ab. Auf die Gründe wollen wir hier nicht näher eingehen. Sie sind sicher sehr vielfältig, und die Verantwortung dafür tragen im Wesentlichen nicht die Bürger von Ostplünderland.

Die Personen an der Spitze der dort regierenden Partei reagierten schnell und entschlossen auf die drohende Gefährdung ihrer Macht, ihrer Position und ihrer Versorgungslage. Sie ließen über Schala-Kotkowski und seine "Kotzko" alles, was in Ostplünderland nicht niet- und nagelfest war, in den Westen schaffen. Das Volksvermögen wurde dort gegen harte westliche Devisen verscherbelt. Der Erlös wurde dann auf entsprechenden Konten bei westlichen Banken sachgerecht "geparkt".

Für die "sozialistische" Sache der Parteioberen kamen nur Konten in Betracht, zu denen die Polizei des "Klassenfeindes" keinen Zugang hatte und deren eigentliche Inhaber gewöhnlich im Dunkeln blieben. Da auch die eingeschalteten Banken an solchen Geldeinlagen immer gut verdienen, bestand natürlich ein vitales Interesse an gegenseitiger Diskretion.

Zu Westgeld gemacht, wurden auch die Goldbestände aus dem Volksvermögen von Ostplünderland. Sie hatten damals immerhin einen Wert von 2,1 Milliarden West-Plünderos.

Allerdings schien das alles nicht auszureichen, die Existenzangst der von Arbeitslosigkeit bedrohten Politprominenz von Ostplünderland zu vertreiben. Deshalb wurden in den letzen Tagen des geteilten Plünderlandes, als man schon am "runden Tisch" die Übernahme durch Westplünderland verhandelte, hemmungslos Ost-Plünderos gedruckt. Diese wurden ohne Rücksicht auf das Kursgeschehen am Markt, in westliche Devisen umgetauscht. Natürlich halfen die alten Freunde bei den privaten internationalen Großbanken dabei fleißig mit. Nur ein Schlingel denkt, dass die in erheblichem Maße angefallenen Provisionen, die nötige Motivation generierten.

Sicher ist allgemein bekannt, dass die Ostplünderland-Währung eine so genannte "nicht konvertierbare" Währung war. Das heißt, das Kursverhältnis zu konvertierbaren westlichen Währungen war lediglich ein fiktives, ein theoretisches Kursverhältnis. Dieser Kurs für den Ost-Plündero sackte in den letzten Monaten der Ostplünderland-Existenz ständig ab. Das fiel in der allgemeinen Wiedervereinigungseuphorie aber ebenso wenig auf, wie die Auslandsadressen an welche die neu gedruckten Banknoten des Ost-Plünderos zum Schluß Postsäcke weise verfrachtet wurden.

Später fahndeten Spezialagenten auch im Ausland nach dem Parteivermögen der Regierungselite bzw. nach dem Volksvermögen von Ostplünderland; wie gute Steuerprüfer fanden sie zwar auch einiges, das Meiste aber eben nicht.

Wissenswertes über die ökonomische Ordnung von Ostplünderland!

Neben dem "Schala Kotkowski", der sich im Wesentlichen mit der Außenwirtschaft befasste, waren in der Ostplünderland-Zentralverwaltungswirtschaft auch unzählige Buchhalter tätig. Sie kümmerten sich um die Organisation der planwirtschaftlichen Finanzen. In ihrem System wurden nämlich alle Einnahmen einer Stadt oder Gemeinde an eine zentrale Stelle abgeführt und verbucht. Im Gegenzug erhielten die Städte und Gemeinden von dieser Zentrale Finanzzuweisungen.

Dort wurden zu diesem Zweck für die Kommunen unter anderem drei Fonds geführt. Einer davon hatte den kommunalen Wohnungsbau zu finanzieren, der Zweite, gesellschaftliche Einrichtungen wie Kindergärten oder Schwimmbäder und der Dritte finanzierte den Wohnungsbau der Großfirmen vor Ort.

Wie viel Geld zu fließen hatte und wofür speziell, regelten ausgeklügelte Fonds-Bestimmungen von Ostplünderland, auf die wir hier nicht eingehen müssen, von denen wir aber annehmen dürfen, daß sie ebenso plündergründlich waren wie entsprechende Steuer- und Subventionsregelungen im Westen. Diese Finanzzuwendungen waren keine Kredite; sie hatten vielmehr den Charakter eines Lastenausgleiches, auf den die Empfänger, wegen ihrer vorher getätigten Einzahlungen, einen rechtlichen Anspruch hatten.

Umstände und Bedingungen, die heute im Einzelnen nicht mehr nachvollziehbar sind, führten mit der Zeit zu einer Veränderung der Buchungspraxis. Möglicherweise hatte es etwas mit der sich verschärfenden Bilanzschieflage des Ostplünderland-Staatshaushaltes zu tun, dass die eigentlich als gesetzlicher Anspruch garantierten Fondszuteilungen zunächst als Quasikredite und schließlich nur noch als Kredite gebucht wurden. Das fiel in der Routine der Bürokratie weiter nicht auf. Alles schaute nur auf die jeweilige Höhe der Auszahlung. Liquidität war das eigentliche Thema. Um sie wurde heftig gestritten, weil sie - wie in solchen Fällen üblich - immer zu gering ausfiel.

Erst nach der auch offiziell erfolgten Vereinigung der beiden Plünderlandhälften, wurden solche Buchhaltertricks offensichtlich. Die kommunalen Verwaltungen staunten nicht schlecht. Plötzlich forderten nämlich die privatisierten Nachfolger der ehemals sozialistischen Banken, über die diese angeblichen "Kredite" abgewickelt worden waren, die Schuldsalden von den Kommunen zurück. Damit nicht genug! Obendrein verlangten sie erhebliche Summen an Zinsen - zu, in Ostplünderland-Zeiten, absolut unüblichen Zinssätzen.

Von den vorher erfolgten Einzahlungen der Kommunen in die Fonds bei der Zentralverwaltung von Plünderland und dem daraus entstandenen Rechtsanspruch auf Rückzahlungen aus diesen Fonds an die Kommunen, war nun keine Rede mehr. Die nunmehr privatisierten, ehemals sozialistischen Banken von Plünderland, waren zwischenzeitlich mitsamt ihren Kreditforderungen in den Besitz inter-nationaler Großbanken übergegangen. Diese forderten die Altkredite "als ihr gutes Recht" ein und die westlichen Regierungsbeamten, die nun die Ostplünderland-Zentrale treuhändisch leiteten, gaben ihnen Recht. Schließlich hatten Sie ja auch die Privatisierung der sozialistischen Banken und deren Überleitung ins Eigentum internationaler Großbanken wohlwollend begleitet.

Nur wenige Ost-Kommunen und Ostbetriebe sträubten sich gegen diese offensichtliche Form des Trickbetruges. Es kam zu Klagen und Gegenklagen und entsprechenden prozessualen Auseinandersetzungen. Um die ganze Angelegenheit aus dem Tagesgespräch, in das sie zwischen 2990 und 2995 geraten war, wieder herauszunehmen, entschied man sich - wie in Plünderland üblich - zu einer "gütlichen" Regelung abseits der Öffentlichkeit. Man mußte um jeden Preis verhindern, dass der Bürger und Steuerzahler erfuhr, auf welch perfide Weise die ehemaligen Fondszahlungen an Betriebe und Kommunen zunächst zu zweifelhaften und dann zu richtigen Krediten geworden waren. Die näheren Umstände unter denen diese Privatisierung stattfand, sollten auf keinen Fall das Licht der Welt erblicken und dem gemeinen Volk zu Ohren kommen.

Die Kommunen, oder genauer gesagt die westlichen Fachleute, die deren kommunale Verwaltungen an ebenso westliche Verhältnisse heranzuführen hatten, erkannten im Rahmen eines "Gentleman Agreements" einen kleineren Teil dieser "Schulden" an, während die Plünderlandregierung den weitaus größten Teil, ohne besonderes Aufsehen zu erregen, über den Ausgleichsfonds dem Steuerzahler an den Hals hängte.

Die Kommunen waren damit aus dem Gröbsten heraus und die Plünderlandregierung vermied einen möglichen Aufschrei der Öffentlichkeit, wegen ihrer dubiosen Geschäfte mit den internationalen Banken. Auch von der Opposition war über diese Vorgänge nichts zu hören. Partei ist Partei und schließlich wollte es sich ja niemand mit den Geldinstituten verderben. Allen Protagonisten der Macht war geholfen.

Über den Ausgang einzelner Prozesse, die einige Kommunen bereits mit entsprechendem Medienspektakel angeleiert hatten, erfuhr man aus den Gazetten später kaum noch etwas. Allenfalls erschienen hier und dort kleine Notizen am Rande, deren juristisch gedrechselte Ergüsse sowieso niemand so recht verstehen konnte.

Und so entstanden gleichsam aus dem Nichts, nämlich aus Rückerstattungsansprüchen der ehemaligen Ostplünderland-Kommunen an deren Zentralverwaltung, private Kredite privater Banken. Mithin gut und gerne 65 Milliarden West-Plünderos neuer - so genannter "Altschulden" waren es, die der plünderanische Steuerzahler solidarisch schultern durfte. Seltsamerweise hatte auch "Der Klub der Steuerzahler" erstaunlich wenig dagegen einzuwenden. 65 Milliarden sind aber noch keine 400 Milliarden; oder sind es vielleicht sogar 600 Milliarden? Wie hoch der Turm dieser "alten Schulden" insgesamt nun wirklich war, scheint bis heute niemand genau zu wissen.

Die wundersame Entstehung der Betriebsaltschulden.

Ähnliche Fonds wie für die Kommunen, gab es in Ostplünderland auch für Landwirtschaft und Industrie. Da in beiden Bereichen, den kommunalen Abläufen identische Verfahren angewendet wurden, genügt es, uns im Folgenden auf den Bereich der Güter produzierenden Wirtschaft zu konzentrieren. Bis zum Ende des Jahres 2990 hatten sich dort Betriebsaltschulden in Höhe von 130 Milliarden West-Plünderos angesammelt. Die innovativen und auf ihre besondere Weise kreativen, kompetenten westlichen Banken verstanden es, diese 130 Milliarden bis 2994 auf 250 Milliarden West-Plünderos Schulden anwachsen zu lassen.

Wie aber kamen diese Betriebsschulden zustande? Zum großen Teil lief es wie bei den Kommunen ab. Auch die Betriebe hatten ihre Erlöse an die Zentrale abzuliefern und erhielten im Gegenzug aus verschiedenen Fonds zweckgebundene Geldzuweisungen im Rahmen ihrer Rückerstattungsansprüche. Es gab da Fonds für Sondervergütungen an die Belegschaften, Fonds zur Finanzierung und Umsetzung genehmigter Innovationen, Fonds für besondere Investitionen und diverse andere. Auch diese Geldzuweisungen wurden von irgendeinem Zeitpunkt an nicht mehr als juristischer Anspruch gewertet, auf den der jeweilige Betrieb, wegen der Abführung seiner Erlöse, ein Recht hatte. Stattdessen verbuchten die zuständigen sozialistischen Banken diese Zahlungen nunmehr als "Kredit".

Nach der endgültigen "Privatisierung" der Ost-Banken, wurden diese Forderungen durch die internationalen Geldinstitute geltend gemacht. Bis hierher lief alles ähnlich ab wie bei den Kommunen. Die Untreuegesellschaft, als abwickelnde Körperschaft, sorgte für die nötige Diskretion.

Der Trick mit dem Devisenkurs-Schulden-Multiplikator.

Im Fall der gewerblichen Wirtschaft kommt aber noch eine weitere, eine ganz besonders kreative Variante der Alt-Schulden-Erzeugung hinzu. Um die schöpferische Phantasie der Schuldenerzeuger zu begreifen, muss man sich die Abwicklung von Investitionsentscheidungen im ehemaligen Ostplünderland genauer anschauen.

Das relativ kleine Ostplünderland konnte nicht sämtliche produktionstechnischen Entwicklungen im eigenen Land zu Stande bringen. Um möglichst unabhängig zu bleiben, hatte man das lange Zeit, zu lange Zeit, versucht. Dies führte zu Schwierigkeiten beim Einsatz von Hochtechnologie, was nahtlos in Versorgungsengpässe der Bevölkerung überging. Ursächliche strukturelle Probleme wurden als sogenannte "Mißwirtschaft" des sozialistischen Ostplünderlands fehlinterpretiert. Schließlich mußte man, um konkurrenzfähig zu bleiben, auch Spezialmaschinen aus dem westlichen Ausland einkaufen. Dazu benötigte man westliche Devisen, über welche die Ostplünderland-Mächtigen ja bekanntlich mit Argusaugen wachten.

Hatte ein Ostplünderland-Betrieb eine geeignete Maschine im Westen gefunden, war man sich mit dem ausländischen Handelspartner für gewöhnlich schnell einig. Weitaus schwieriger gestaltete sich da schon der Kampf mit den eigenen Behörden.

Dann lief folgendes Spiel ab: Nehmen wir an, die einzukaufende Maschine kostete 1 Million West-Plünderos. Dies entsprach bis kurz vor Toresschluß Ostplünderlands circa 4,8 Millionen Ost-Plünderos, die der investierende Betrieb aufbringen mußte. Zusätzlich hatte er 30% der Kaufsumme an den Devisenbeschaffer von Ostplünderland, den Schala-Kotkowski, zu entrichten. Daneben gab es einen Bevollmächtigen der Regierung, der die Zentrale in Handelsangelegenheiten vertrat und bei der Abwicklung der Geschäfte mal förderlich oder auch mal hinderlich war. In jedem Fall aber kassierte er für seinen unumgänglichen Einsatz eine Provision von 12-14% der Investitionssumme.

Aus den vorgenannten drei Positionen setzte sich der so genannte "Importaufwandpreis" zusammen. Aber auch das Außenhandelsministerium von Ostplünderland, das den Vorgang endgültig zu genehmigen hatte, wollte im Hinblick auf den erheblichen Prüfungsaufwand nicht leer ausgehen, und schlug weitere 12% auf den Importaufwandpreis auf. Unter der Voraussetzung, dass der Regierungsvertreter in diesem Beispiel nur 12% Provision der Nettoinvestitionssumme forderte, ergab sich demnach ein sogenannter Importabgabepreis von 7,6339 Millionen Ost-Plünderos.

Schmiergelder, Vergünstigungen und andere Aufwendungen, die außerdem erforderlich waren, um die nötigen Unterschriften und Stempel auch wirklich und vor allem in der gewünschten Zeit zu bekommen- denn schließlich ist Zeit Geld, und beim Geld sprechen Beamte ein Wörtchen mit - sind in diesem Beispiel noch nicht mitgerechnet. Die sich ergebende Endsumme mußte natürlich "finanziert" werden. Das geschah in der Regel durch Kredit, und Kredit war damals in Ostplünderland kein Thema. Kredit war kein Problem. Man bezahlte lediglich sozialistische 0,5% Zinsen.

Verrat und Betrug

Die Vereinigung der beiden Plünderländer brachte auch in diesem Punkt ein Umdenken und führte zu völlig neuen Verhältnissen. Das Ostplünderland-Parlament passte am 1. Juli 2990, als eine seiner letzten Handlungen, - nur wenige Stunden vor seiner Selbstauflösung - die sozialistischen Zinsen dem westplünderischen Zinsniveau an. Das lag damals bei circa 10%

Diese fatale Entscheidung mußte der produzierenden Ostplünderland-Wirtschaft in den Folgejahren zwangsläufig ruinösen Schaden zufügen. Fragt man nach dem Grund dieser volkswirtschaftlich irrsinnigen und durch nichts erzwungenen Entscheidung, so ist der leicht gefunden, wenn man die Sache durch die Brille der Privatisierungsprofiteure betrachtet. Die Ostplünderland-Betriebe, die sich ja ursprünglich auf 0,5 % sozialistische Zinsen in Ost-Plünderos eingestellt hatten, mussten natürlich dramatisch an Wert verlieren, da sie natürlich nicht in der Lage waren, die nunmehr zwanzig Mal höheren Kapitalzinsen zu erwirtschaften, und das auch noch in West-Plünderos. Unter dem sich permanent verschärfenden Kapitalkostendruck gingen diese Betriebe rasch in Konkurs und waren sprichwörtlich "für ein Butterbrot" zu übernehmen.

In vielen Fällen legte die Untreuegesellschaft den politisch kompatiblen, natürlichen oder juristischen Personen, die diese Firmen übernehmen wollten, erhebliche Geldbeträge dazu, um die Privatisierung möglichst kurzfristig abwickeln zu können. Schließlich übernahm der Steuerzahler ja gerne die Kosten.

Das Ostplünderland-Parlament unter Lorenz Mätzchenmacher, entschied sich für die "Zinsanpassung", sicherlich nicht ohne den Segen ihrer westlichen politischen Vorbilder, denen sie sich am Tag nach diesem Todesstoß für die produzierende Ostplünderland-Wirtschaft angliedern wollte. Um auch hierbei kein Protestgeschrei aufkommen zu lassen, verpflichtete sich die nunmehr allein verantwortliche Regierung von Gesamtplünderland in einem Staatsvertrag, für diese "Kredite", die in den Büchern der 550 Ostplünderland-Geldinstitute standen, die Bürgschaft zu übernehmen.

Das bedeutete nicht mehr und nicht weniger, als die vierteljährliche Zahlung der Zinsen an die forderungsberechtigten Banken. Da im Plünderland-Haushalt weder Geld für die so genannten "Altschulden", noch für die darauf zu zahlenden Zinsen vorgesehen war, ließ man alle Beträge bei den Banken weiter anschreiben.

Wie geht kreative Buchführung

Um die Öffentlichkeit nicht unnötig zu beunruhigen, ließ man sich ein besonderes Buchungsverfahren einfallen. Der Sinn bestand darin, die sich schnell anhäufenden Zahlungsverpflichtungen im diskreten Dunkel des Vergessens auf der Zeitachse verschwinden zu lassen. Man ordnete diese Verpflichtungen nicht sofort der Staatsverschuldung zu, auf die immer mehr Bürger mit aufgerissenen Augen achteten. Stattdessen entschloß man sich kurzer Hand, die exponentiell steigenden Kreditverpflichtungen erst nach dem 1. Januar 2995 als Staatsschuld in die Bücher aufzunehmen. Dieses Datum war, zum Zeitpunkt seiner Definition, ein weit entfernter Horizont für die endgültige Regelung darüber, wer in der Solidargemeinschaft Plünderland für diese - aus dem Nichts entstandenen - Altlasten aufzukommen hatte.

Zur Überbrückung wurden diese Schulden bei der plünderischen Untreuegesellschaft in allerlei Sonderhaushalten und "Fonds" zwischengeparkt. Die Zinseszins-Vereinbarung auf Vierteljahresbasis sorgte im Übrigen für eine zusätzliche Beschleunigung beim exponentiellen Anwachsen dieses Schuldenberges. Diese exorbitant hohen Belastungen in den Büchern der ehemaligen Ostplünderland-Betriebe hatten einen weiteren Vorteil. Sie schreckten viele vormals enteignete Alteigentümer vor der Wiederinbesitznahme ihrer Betriebe ab. So konnte die Untreuegesellschaft über diese Unternehmen relativ frei und unbehelligt verfügen und sie an politisch erwünschte und vertraute Personen für den sprichwörtlichen Apfel und das sprichwörtliche Ei verkaufen, um nicht zu sagen "verschenken".

Ob im Gegenzug Provisionen an Personen oder Institutionen - wie etwa Parteikassen - geflossen sind, entzieht sich unserer Kenntnis. Wir gehen davon aus, dass auch die Staatsanwaltschaften nichts darüber wissen. Sonst wären sie ja sicherlich gegen solche Machenschaften eingeschritten.

Der Weg in die Zwangsverschuldung

Doch kehren wir zu unserem Ostplünderland-Beispiel-Betrieb zurück und stellen die alles entscheidende Frage. Was geschah mit seinen Schulden zwischen dem 1. Juli 2990 und, sagen wir, dem "Tag der Plünderanischen Einheit" am 03. Oktober des gleichen Jahres?

Wie schon im Vorfeld erläutert, waren aus einer realen Investition von einer Million West-Plünderos, ein Kredit in Höhe von 7,6339 Millionen Ost-Plünderos geworden. Darauf hatte der jeweilige Betrieb ursprünglich sozialistische 0,5% Zinsen in Höhe von 38.169 Ost-Plünderos zu zahlen. Dies entsprach zu jener Zeit einer Wertschöpfung von nur 7.951 West-Plünderos. Nach der 2:1-Umstellung aller Kredite zum Zeitpunkt der Währungsunion im Jahre 2990, verblieben folglich 3,816 Millionen West-Plünderos an Schulden in den Büchern des Betriebs. Dafür hatte jener Betrieb bei einem angenommenen Zinssatz von 10% per anno nunmehr 381.600 West-Plünderos an Zinsen zu entrichten.

Um die Unfassbarkeit dieses Vorgangs nochmals deutlich zu machen, stellen wir fest: Der ehemalige Ostplünderland-Betrieb hatte Aktiva im Wert von 1 Million West-Plünderos erworben. Dem standen nunmehr Passiva in Höhe von 3,816 Millionen West-Plünderos gegenüber.

Versuchen Sie sich vorzustellen, Sie erwerben als Unternehmer eine Maschine zu einem festgesetzten Preis. Sie kalkulieren damit und weniger als ein halbes Jahr später, stellt der Lieferant eine Nachforderung in Höhe von 280% des ursprünglichen Preises, die er von der Staatsgewalt auch noch legitimiert bekommt. Glauben Sie, dass Sie diesem Treiben, mit ihrer sprichwörtlichen westlichen Tüchtigkeit, gewachsen wären?

Das die Zinsbelastung für Ihre Kredite in realer Kaufkraft, von ursprünglich 7.951 West-Plünderos, in diesem Zusammenhang um das 48-fache auf 381.600 Plünderos stieg, setzt dem Ganzen nur die Krone auf. Die Banken kassierten für Kreditbeträge, die die Schuldner niemals erhalten hatten. Um diese Art haarsträubender Buchhaltungsbetrügerei, zugunsten der internationalen Hochfinanz, wirtschaftlich zu überleben, hätte es nicht einmal ausgereicht, ein Finanzgenie zu sein. Eine solche Umstellung hätte Produktivitätsfortschritte erfordert, die auch kein noch so gut gerüsteter westplünderanischer Betrieb in techno-logischer Höchstform hätte leisten können. Und wären die Ost-Manager dieser Betriebe, die besten Manager der Welt gewesen, so hätten sie zum Zeitpunkt der Investition, diese unglaublichen Vorgänge nicht in ihren Kalkulationen berücksichtigen können.

Wundern Sie sich noch darüber, dass die Wirtschaft in Ostplünderland keine Chance hatte, diese Form der Ausbeutung und Ausweidung zu verkraften? Wundern Sie sich noch, über die anhaltende Strukturschwäche der Ostplünderland-Wirtschaft?

Wundern Sie sich noch, über die massive Arbeitslosigkeit im Osten, die inzwischen die politische Stabilität von ganz Plünderland gefährdet? Sie wundern sich natürlich nicht, denn mittels der alten "Propaganda" von der Ostplünderland-Mißwirtschaft, die noch aus der Zeit der großen Trennungsspannung stammte, hat man Ihnen nachhaltig eingeprägt, daß die im Osten alle dumm und die im Westen alle schlau sind. Und "Platz 11 oder 13 auf der Weltrangliste der Industrieländer" war ja auch nur ein Statistikfehler.

In Wirklichkeit aber, hatte hier ein Raubzug westlicher Finanzinstitutionen stattgefunden, die sich mit Unterstützung der politischen Klasse, in atemberaubendem Privatisierungstempo, das gesamte Vermögen der ehemaligen Ostplünderland-Bürger einverleibte. Es verdampfte wie Schnee auf einem geheizten Kanonenofen. Allerdings hatte man sichergestellt, dass die Öffentlichkeit das typische Zischen bei diesem Vorgang nicht vernahm.

Dieses Zischen war unhörbar durch die wunderbare Diskretion, mit der Garantien, Zinsversprechungen und Buchhaltungsvereinbarungen bis zum 01. Januar 2995 durch die Plünderlandregierung und entsprechende Vertragspartner behandelt wurden.

Gab es aber noch weitere Gründe für diese Art des lautlosen Agierens?

Cui bono - wem nützt was?

"Der alte Herr im Haus" hatte eine Vision. Die großartige Qualität seines Geistes erlaubte ihm, alle Konventionen der Vergangenheit über Bord zu werfen und Vorstellungen zu entwickeln, die den Rahmen dessen, was das internationale Establishment wünschte, schlicht und einfach sprengten. Er wollte die scheinbar verhängnisvolle Ost-West-Spannung, die zur Zeit der großen Trennung oft genug bedrohliche Formen angenommen hatte, grundlegend entschärfen. Vor allem die massive Ankurbelung der zivilen Ostplünderland-Wirtschaft, die zu einer deutlich besseren Versorgung der dortigen Bevölkerung geführt hätte, sollte diese Entspannung voranbringen.

Gleichzeitig hätte dadurch aber auch, die bereits krisengeschüttelte Wirtschaft im früheren Westplünderland, angekurbelt werden können. Er stellte sich vor, dass die technisch runderneuerten Ostplünderland-Betriebe beim Aufbau des Ostens der alten Welt eine entscheidende Rolle hätten übernehmen, und als Schnittstelle zur Industrie des Westens hätten dienen können. Vor allem der westplünderanische Maschinenbau sollte bei der Restaurierung der Ostplünderland-Betriebe seinen Schnitt machen.

Wäre die Vision "des alten Herrn im Hause" Wirklichkeit geworden, hätte dies so viele Leute in Brot und Arbeit gebracht und somit zu regulären Steuerzahlern gemacht, daß der gesamte Aufbau des Ostens - ähnlich wie das westplünderanische Wirtschaftswunder nach 2949 - zum sich selbst finanzierenden Konjunkturprogramm für die ganze alte Welt geworden wäre. Am Ende wäre vielleicht sogar, wie in den 50er Jahren ein gefüllter "Juli-Turm" entstanden.

Diese ökonomisch einzig sinnvolle Vision löste jedoch bei den so genannten "Verbündeten" regelrechte Alpträume und Angstzustände aus. Von der "Vierten Macht" war plötzlich die Rede und der Popanz einer neuen plünderanischen Vorherrschaft in der alten Welt wurde an die Wand gemalt. "Der alte Herr im Haus" wurde, bevor er mit seiner Vision an die Öffentlichkeit treten konnte, durch das "Phantom" der dritten Terroristen-Generation ermordet. Dieser Mord ist, wie andere politische Morde der damaligen Zeit, bis heute nicht aufgeklärt.

Auch "der rohe Vetter", der erste Chef der Untreuegesellschaft, welche die Privatisierung des ostplünderanischen Volksvermögens abzuwickeln hatte, glaubte an die Machbarkeit blühender Landschaften im Osten. Etwas bescheidener als die Vorstellungen des Chefs der großen plünderischen Bank, "dem alten Herrn im Hause", waren seine Ideen praxisorientierter und berücksichtigten vor allem die aktuellen Probleme der ostplünderanischen Wirtschaft. Er forderte: "Sanierung muss Vorrang vor Privatisierung haben."

"Der rohe Vetter" vertrat die Ansicht, dass man nicht auf die oft langwierige juristische Klärung der Eigentumsverhältnisse warten sollte. Vielmehr mußte alles getan werden, diese Betriebe so um- und aufzurüsten, daß sie ohne Unterbrechung gewinnbringend und konkurrenzfähig weiterproduzieren konnten. Wenn die Menschen in diesen Betrieben ihren Lohn hätten verdienen können, wäre immer noch Zeit genug gewesen, Eigentumsverhältnisse zu klären und die Privatisierung abzuwickeln.

Auch "der rohe Vetter" wollte - wie "der alte Herr im Haus" - vor allem die ostplünderanische Industrie im Programm "Aufbau des Ostens" einsetzen. So sollte zum Beispiel die Ostplünderland-Stahlindustrie das, wegen früher ausgebliebener Investitionen, abgenutzte Schienenmaterial der Eisenbahn des alten Reiches erneuern. Außerdem hatte er vorgesehen, dass ehemalige Ostplünderland-Baufirmen den erforderlichen Autobahnausbau zu bewerkstelligen hatten.

Auch die Ideen "des rohen Vetters" entsprangen einem Sinn für das Gemeinwohl. Wie "der alte Herr im Haus", wurde auch "der rohe Vetter" ebenso heimtückisch wie fachmännisch ermordet. Nur wenige, erstklassig ausgebildete, Experten sind in der Lage, einen Todesschuss auf so große Entfernung, durch ein geschlossenes Fenster, präzise auszuführen. Auch dieser Mord, der am 1. April 2991 ausgeführt wurde, ist bis heute nicht aufgeklärt.

Eine neue Ära

Zur Nachfolgerin des so plötzlich verstorbenen Chefs der Untreuegesellschaft wurde Frau Grille Greuel vom berühmt-berüchtigten "Bankhaus Gerhard, Mensch Meier und Stute" berufen. Von eher zweifelhaftem Ruhm und berüchtigt deshalb, weil es genau dieses Bankhaus war, von dem am 4. Januar 2933 die Ausschaltung des "roten" Generals und Reichskanzlers "von Pirscher" und die Machtergreifung des Schicklgrubers in Szene gesetzt worden waren. Später gehörten von Pirscher und seine Gemahlin übrigens zu den Mordopfern der so genannten "plünderanischen Bartholomäus-Nacht" am 30. Juni 2934.

Vor diesem historischen Hintergrund ist es daher für manchen Zeitgenossen mehr als verwunderlich, daß ausgerechnet jenes Bankhaus den recht einträglichen Beratervertrag zur Privatisierung ostdeutscher Betriebe von der Untreuegesellschaft erhielt. Das "Bankhaus Gerhard, Mensch Meier und Stute" hatte - wie seine internationalen Kollegen - eine völlig andere Vorstellung von der "Abwicklung" der ostplünderanischen Wirtschaft als "der alte Herr im Hause" und "der rohe Vetter". Vielmehr waren diese Vorstellungen das genaue Gegenteil der Visionen dieser beiden großen Männer. Allerdings war das "Bankhaus Gerhard und Co" nach seiner politischen Aktivität von 2933 in das Eigentum des britischen Bankhauses "Boyds" übergegangen.

Man kann mit Fug und Recht sagen, dass die teuren Ratschläge - denn solche Beratungen hatten für gewöhnlich einen nicht geringen Preis - direkt von der Bank Boyds an die Untreuegesellschaft gingen. So empfahl Boyds der Untreuegesellschaft, in deren Bilanz keine eindeutigen Posten zu unterscheiden, sondern Gegensätze möglichst zu vermischen.

Nach der Ermordung "des rohen Vetters" änderte sich die Buchhaltungspraxis der Untreuegesellschaft deshalb nachhaltig. Investitionen zur technischen Sanierung der Betriebe und Zuwendungen an Käufer oder Altschuldner wurden nun nicht mehr getrennt aufgeführt. Stattdessen fasste man sie einfach unter dem neuen Posten "Sanierung und Verlustausgleich" zusammen. Dadurch fiel auch nicht weiter auf, dass von den 77,5 Milliarden Plünderos, die im Jahr 2991 unter dieser Bilanzposition ausgewiesen wurden, tatsächlich nur 5 Milliarden für technische Sanierungsinvestitionen aufgewandt worden waren. Und diese Investitionen erfolgten meist nur für den Umweltschutz und hatten mit der Modernisierung im Sinne der erforderlichen Produktivitätssteigerung nicht das Geringste zu tun.

Der Löwenanteil von 72,5 Milliarden Plünderos wurde für Zuwendungen bei Privatisierungen oder als Entschädigungen bei Stilllegungen ausbezahlt. Ein weiterer Rat des renommierten Bankhauses mit der besonderen Historie mag gewesen sein, der Privatisierung den unbedingten Vorrang vor der Sanierung einzuräumen. So ließ man die Betriebe bis zur endgültigen, oft wegen der komplizierten Rechtslage langwierigen "Privatisierung", formal weiter wurschteln, wie vorher.

Die Exponentialfunktion des Zinseszinses für die so genannten Altschulden, sorgte derweil für das Ansteigen der Betriebsschulden in schwindelnde Höhen, ohne daß in den Unternehmen Weichen für eine aussichtsreiche wirtschaftliche Zukunft gestellt wurden. Für die Banken war diese Entwicklung durchaus vorteilhaft, so lange der Staat als Garant für die sichere Bedienung dieser Schulden geradestand.

Die Überschuldung der Betriebe machte die Übernahme durch ernsthafte Sanierer wirtschaftlich immer unzumutbarer, obschon nicht nur dadurch die Preise für solche Unternehmen immer weiter fielen. Das komatöse Verharren im alten Zustand, ohne sinnvolle unter-nehmerische Tätigkeit, drückte die Preise weiter. So konnten und mussten diese Betriebe immer billiger angeboten werden. Das sozialistische Eigentum, auf das die Bürger des ehemaligen Ostplünderlandes ein Anrecht gehabt hätten, wurde auf diese Weise drastisch reduziert.

Soweit es sich nicht um die früheren Eigentümer handelte, die ihre Betriebe vielleicht eher aus nostalgischen als aus wirtschaftlichen Gründen wieder erwerben wollten, waren andere potentielle Käufer kaum am Aufrechterhalten der Produktion, geschweige denn am Erhalt der Arbeitsplätze, interessiert. Deren Augenmerk richtete sich vielmehr auf die Märkte, die sie unproblematisch, von ihren im Westen schon vorhandenen Betriebsstätten aus, mitbedienen konnten. Viele Betriebe gingen, nachdem die hohe Verschuldung die Alteigentümer wie gewünscht abgeschreckt hatte, für einen Spottpreis an solche neuen "erwünschten" Eigentümer. Neben der preisgünstigen Betriebsstätte erhielten diese Übernehmer oft noch hohe finanzielle Zuwendungen.

Zwar erwirtschaftete die Untreuegesellschaft auf diese Weise aus dem Verkauf von Betrieben, in den Jahren bis zu ihrer Schließung 2995, Erlöse in Höhe von rund 70 bis 80 Milliarden Plünderos. Doch wendete sie sage und schreibe 344 Milliarden Plünderos auf, um diese grandiose Verkaufsleistung zu Stande zu bringen. Der Aufwand bestand zu 154 Milliarden aus Verlustübernahmen und zu 190 Milliarden aus der Übernahme von Verbindlichkeiten der Altschuldner.

Das war der größte Teil dieser Kategorie von "alten Schulden", die ursprünglich die Geburtsform von Fondsausgleichszahlungen hatten, in ihrer Jugend zu Quasi-Krediten wurden und schließlich zu "alten Schulden" in Form von "echten" Krediten reiften. Alteigentümer, die sich ihre früheren Betriebe aus ehrenwerten Motiven zurückkauften, - es handelte sich dabei meist um kleinere Betriebe im Familienbesitz - übernahmen insgesamt "nur" Schulden im Wert von 7 Milliarden Plünderos. Zu guter letzt gingen noch weitere 60 bis 70 Milliarden Plünderos Altschulden an die Nachfolgeinstitutionen der Untreuegesellschaft über. Damit hatte es eine ganz besondere Bewandtnis.

Wie stiehlt man ein ganzes Land?

Die Art und Weise, wie ehemals staatliche Fondszuteilungen an die Ostplünderland-Betriebe zu privaten Bankschulden wurden, war das eigentlich Unfassbare an der so genannten Altschuldenregelung der Westplünderland-Regierung. Ein Geheimnis bleibt, aus welch unerfindlichen Gründen, diese Vorgänge durch die Opposition gedeckt wurden.

Auch die Medien taten das ihrige, um die wahren Vorgänge zu verdunkeln. So titelte die Gemeine Frankfurter Depesche am 17.1.2995: "Die von der Untreuegesellschaft abgelösten Altkredite sind echte Schulden". Der Verfasser des Artikels, Lutz Lügner, meinte, "nach der Währungszusammenlegung haben nur die Schuldner und die Gläubiger gewechselt". So dumm, dass er den Unterschied zwischen sozialistischen Fondszahlungen und privaten Bankkrediten nicht kannte, kann er unmöglich gewesen sein.

Lutz Lügner beschränkte sich in seiner Beurteilung eben auf den kurzen Zeitraum von unmittelbar VOR und unmittelbar NACH der Selbstauflösung des Ostplünderland-Parlamentes. Für diesen kurzen Zeitraum mag seine Aussage sogar einen gewissen Wahrheitsgehalt gehabt haben. Im Jahre 2995, dem Erscheinungstermin des besagten Artikels, diente sie natürlich nur zur propagandistischen Entlastung der politisch Verantwortlichen, denn die hatten eine solche Entlastung auch bitter nötig.

Ein Gerichtsurteil vom 21. September 2995 aus "der Burg der Mägde" brachte etwas Klarheit in die Sache. Das Gericht verneinte, daß die Plünderische-Genossen-Bank Rechtsnachfolgerin der von ihr am 10. September 2990 erworbenen "Bank für Land und Nahrung" sei. Die Bank sei daher auch nicht berechtigt, die "Kredite" dieser Bank an die ehemaligen Landwirtschaftlichen Produktionsgesellschaften einzufordern. Geklagt hatten 20 LPGes., bei denen die PG-Bank versucht hatte, Zinsen für ein Kreditvolumen von 7,6 Milliarden West-Pünderos einzutreiben.

Das Gericht wollte sich nicht in eine politische Auseinandersetzung verwickeln lassen und beschränkte sich in der Urteilsbegründung auf Unstimmigkeiten bei den Unterschriften des Kaufvertrags. Insbesondere vermißte es die Unterschrift und das Amtssiegel des ehemaligen Finanzministers von Ostplünderland. Daß es bei der Übernahme der ehemaligen Ostbanken etwas hastig und möglicherweise schlampig zugegangen sein mag, ist nicht von der Hand zu weisen, liegt aber in der Natur dieses wahrhaft außerordentlichen Geschäftes.

Die Feinheiten der juristischen Auseinandersetzung sind für uns nicht relevant. Vielmehr interessiert uns, wie gewinnbringend das Geschäft mit der Übernahme der ehemaligen Ostbanken für die westlichen, internationalen Geldinstitute wirklich war. Die PG Bank beispielsweise, hatte besagte Landwirtschaftsbank für ganze 106 Millionen Plünderos von der Untreuegesellschaft gekauft. Dabei mag es der Untreuegesellschaft entgangen sein, daß die "Bank für Land und Nahrung" zu diesem Zeitpunkt bereits über eine Barschaft von 250 Millionen Plünderos in ihren Kassen verfügte - mithin mehr als dem Doppelten des von der PG Bank bezahlten Kaufpreises.

Die PG Bank konnte die Übernahme dieses Geldinstituts also locker aus dessen eigenen Barbeständen finanzieren. Für die PG Bank war das natürlich ein außerordentlich lukratives Geschäft, ein Geschenk des Himmels sozusagen. Aber das war nicht alles. Diese ehemalige Ostplünderland-Bank verfügte auch noch über zahlreiche Liegenschaften, das heißt Grundstücke und Häuser mit entsprechenden Filialräumen, die über das ganze Ostplünderland in den landwirtschaftlichen Zonen verstreut lagen. Diese Liegenschaften gab es gratis dazu. Damit wurde das Geschäft für die PG Bank immer besser. Glauben Sie lieber Zuhörer, daß solche Geschenke wirklich vom Himmel fallen?

Das Beste, das absolute Sahnehäubchen für die PG Bank, waren aber nicht solch lächerliche Peanuts im dreistelligen Millionenbereich. Wir erinnern uns. In jenem "Burg der Mägde" Prozeß ging es um Forderungen von insgesamt 7,6 Milliarden Plünderos. Hatte die PG Bank diese etwa auch noch für ihre Investition von 106 Millionen bekommen, die ja schließlich aus der "Portokasse" der ehemaligen Ostplünderland-Bank bezahlt worden waren?

Sie hatte! Und noch viel, viel mehr! Insgesamt waren nämlich Forderungen im Wert von über 15 Milliarden Plünderos erworben worden. Bei den 7,6 Milliarden handelte es sich ja lediglich um die Schulden der zwanzig klageführenden Landwirtschaftlichen Produktionsgesellschaften. Nun mochte ein westplünderanischer Bürger, der an die Redlichkeit seiner Regierung glaubte, einwenden: "diese 15 Milliarden Plünderos können wir getrost vergessen, denn sie sind bei der desaströsen Mißwirtschaft des ehemaligen Ostplünderland sowieso nicht einzutreiben." Hier irrte er gewaltig. Bis zu diesem Zeitpunkt, also in nur knapp einem Monat, hatte die PG-Bank bereits sage und schreibe 600 Millionen Plünderos an Zinsforderungen eingetrieben. Erst danach setzte das Gericht diesem unglaublichen Treiben ein vorläufiges Ende.

Nun hätte man darüber entrüstet sein können, das eine Regierungsbehörde Staatseigentum in Form von Kassenbeständen einer ehemaligen Ostplünderland-Bank mit einem Wert von 250 Millionen Plünderos, Zinsforderungen in Höhe von 600 Millionen Plünderos und die kaum richtig zu bewertenden Liegenschaften in erheblichem Umfang, zu einem lächerlichen Preis von 106 Millionen Plünderos an ein privates Geldinstitut verschleuderte, wenn das schon alles gewesen wäre.

Als Tüpfelchen auf dem "I" hatte die Plünderland-Regierung über ihren institutionellen Zwischenhändler, die Untreuegesellschaft, diese Schulden zu anerkannten und damit zu gesetzlich abgesicherten Werten gemacht, die beim staatlich verwalteten Fonds für geerbte Altlasten, mit größerer Gewissheit, als beim zivilen Gericht in "der Burg der Mägde", einklagbar waren. Diese Forderungen waren für die PG-Bank genauso "sicher" wie Plünderland-Schatzbriefe. Für die steht schließlich - damals wie heute - der Steuerzahler gerade.

Was da vor dem "Burg der Mägde"- Gericht aktenkundig wurde, war also eines der ganz außerordentlich guten Geschäfte, die Banken, wie die PG Bank, auf Kosten der Steuerzahler machen durften. Damit auch der mit so großen Zahlen wenig vertraute Zuhörer den Charakter dieser Geschäfte überblicken kann, stelle er sich folgendes vor: Nehmen wir an, er kaufte bei einem "ehrenwerten" Kaufmann eine Geldbörse, die diesem Kaufmann aber in Wirklichkeit gar nicht gehörte, die er nur treuhändisch aufzubewahren hatte. Dieser ehrenwerte Verkäufer verlangte nur einen Taler und 6 Pfennige als Preis, obschon in dieser Geldbörse bereits 2 Taler und fünfzig Pfennige in bar und zusätzlich noch ein Scheck über 15.000 Taler steckten.

Der Scheck aber trug auch noch, als "Indossament", die Bürgschaftsanerkennung seiner Regierung. Zweifellos würde sich der Käufer über ein solches Geschäft freuen. Doch würde er den Kaufmann, oder in diesem Fall die Kauffrau, die Untreuegesellschaft, deshalb auch wirklich für eine ehrenwerte Person halten? Und wie angenehm fände der wirkliche Eigentümer der Geldbörse die ganze Angelegenheit? Natürlich waren solche Geschäfte nicht für den einfachen plünderanischen Bürger gedacht. So feine Sachen waren nur für international operierende Bankhäuser zu machen.

Was halten Sie als Steuern zahlender Bürger eigentlich von so viel untreuhändischem Verantwortungsbewußtsein der Regierung für das Gemeinwohl? Doch die größte Unverfrorenheit kommt erst noch. Sie werden es nicht glauben: Auch mit diesem geradezu pervers guten Geschäft zu Lasten der Allgemeinheit, gab sich die Bank noch nicht zufrieden. Sie ließ sich für den "Aufwand", der ihr mit der Abwicklung dieses Geschäfts zugemutet worden war, durch einige weitere Millionen Plünderos "entschädigen".

Die Plünderische-Genossen-Bank war natürlich nicht die einzige Nutznießerin solch ehrenwerter Geschäfte der Untreuegesellschaft. Empörte Beamte des Plünderland-Rechnungshofes hatten dem Magazin Die Scheibe "rechtswidrig" einen 48-seitigen, streng vertraulichen Bericht über ähnliche Geschäfte großer in- und ausländischer Privatbanken mit der Untreuegesellschaft zugespielt. Ob die "verantwortungslosen" Beamten, die sich eines derartigen Vertrauensbruches schuldig gemacht hatten, dafür zur Verantwortung gezogen wurden, entzieht sich unserer Kenntnis. Das öffentliche Ärgernis wurde allerdings nicht allzu groß, weil der größte Teil dieses 48 Seiten-Dossiers der Öffentlichkeit verborgen blieb. Die Scheibe verriet in ihrer Ausgabe vom 27. September 2995 lediglich wenige uninteressante Details, die wir hier kurz zusammenfassen:

Zitat: "Die Plünderische Kreditbank hatte die Aufgabe, alle Schulden der staatlichen Ostplünderland-Betriebe zu bündeln. Sie kaufte Schuldscheine im Wert von 80 Milliarden Plünderos auf, und zwar so, wie sie in den Büchern standen. Dabei hatte sie nicht zu berücksichtigen, auf welch zweifelhafte Weise sie dort hineingeraten waren. Oberaufsicht über diese Arbeit der Plünderischen Kreditbank von Ostplünderland führte die Plünderische Bank von Westplünderland. Als die Arbeit getan war, wurden die Ostplünderland-Kreditinstitute günstig verkauft. Die Plünderische Bank erwarb davon 112 Niederlassungen in den besten Lagen der Industriestädte für 310 Millionen West-Plünderos. Eine Tochtergesellschaft der Plünderischen Bank erhielt 74 gut gelegene Grundstücke für 164,4 Millionen. Für die Drehbank fielen 41 Liegenschaften für 87,3 Millionen ab. - Zitat Ende -

Wie viele Plünderos bei den jeweiligen Filialen bereits in den Kassen lagen, erfuhr man ebenso wenig, wie die Höhe der Kreditforderungen, die bei diesen Privatisierungsgeschäften zusätzlich erworben wurden. Seltsamerweise brach die Berichterstattung über diese Vorgänge schon wenige Tage nach der ersten Veröffentlichung im Magazin Die Scheibe wieder ab. Spätestens hier hätte man wütenden Einspruch des "Klubs der Steuerzahler" erwarten müssen. Weit gefehlt! Man war nicht aufgeregt und man bohrte auch nicht weiter nach.

Zwar wurde noch bekannt, daß auch die Hauptstadt-Bank für 49 Millionen Plünderos, Kreditforderungen im Wert von 11,5 Milliarden Plünderos erwerben konnte. Aber auch das erregte kein öffentliches Ärgernis, obschon sich diese Bank, die Abwicklung des Geschäftes, von der Untreuegesellschaft mit weiteren 115 Millionen Plünderos, als Verwaltungsaufwand und vorsorglichen Schadenersatz, bezahlen ließ, nur für den Fall, daß das Geschäft, aus irgendeinem Grunde, nicht wie vereinbart zustande gekommen wäre.

Außerdem soll dem nur in Auszügen bekannt gewordenen Papier des Plünderland-Rechnungshofes zu entnehmen sein, daß insgesamt "Kredite" im Umfang von 177,5 Milliarden Plünderos auf diese Weise, für einige wenige Millionen Plünderos, den Besitzer gewechselt haben. Dabei war den Banken für den Fall, daß sich die Schulden als uneintreibbar erweisen sollten, zugestanden worden, die Forderung "wertberichtigt" bei einem "anderen Fonds im Rahmen der Währungsumstellung" geltend zu machen. Für den würde der Steuern zahlende Plünderland-Bürger mit seinem Solidarbeitrag bereitwillig geradestehen.

Soviel Unverfrorenheit hatte zwar bei Medien und Politikern zu Stirnrunzeln und Mißfallensäußerungen geführt. Dies lenkte aber nur von dem eigentlichen Skandal ab. Internationalen Banken war zugestanden worden, für wenige Millionen Plünderos mehrere Milliarden Plünderos Kreditforderungen zu kaufen, für die der Steuerzahler aufzukommen hatte. Doch hielt sich die Aufregung, über das dreiste Agieren der Banken, in engen Grenzen. Nach wenigen Wochen redete keine Zeitung und kein Fernsehen mehr davon, und so vergaßen es auch die zahlungsbereiten Plünderland-Bürger. Dabei hätte die ganze Angelegenheit doch das Zeug zu einem echten Skandal mit gehöriger Empörung gehabt.

Aber es ist eben nicht wahr, daß die Medien von empörenden Neuigkeiten leben. Die Empörung muß schließlich auch in die richtige Richtung zielen, um mediengerecht zu sein. Um einer Revision dieser Schuldenregelung auf jeden Fall vorzubeugen, hatte die Untreuegesellschaft schon im Jahre 2993 - vermutlich wiederum auf Anraten ihrer teuren Berater, wie dem angesehenen Bankhaus Boyds - damit begonnen, die Schulden der Ostplünderland-Betriebe, die eigentlich gar keine richtigen Schulden waren, in echte Kredite umzuwandeln.

Das bewerkstelligte man dadurch, dass man sie durch Refinanzierung monetisierte. Das heißt, die Untreuegesellschaft verkaufte Anleihen und Obligationen und bezahlte einen großen Teil der Kreditforderungen der internationalen Institute, mit den dadurch erlösten Beträgen. Nachgewiesen sind 105 Milliarden Plünderos, die an die Banken überwiesen wurden. Auf diese Art und Weise verschwanden die alten Schulden und die neuen Wertpapiere wurden zu unumkehrbaren Zahlungsforderungen an Staat und Steuerzahler.

Das Geld zahlte die Untreuegesellschaft an die Plünderische-Kreditbank. Die Bank gehörte zwar der Untreuegesellschaft, arbeitete aber in der Obhut der Plünderischen-Bank, in deren Eigentum sie später auch überging. Damit stellte sich die Frage, die eigentlich auch den Staatsanwalt hätte beschäftigen müssen: "Was hatte die Plünderische-Bank mit dem Geld der Plünderischen-Kreditbank gemacht?"

Wahrscheinlich war es - wie im Falle der "Bank für Land und Nahrung" - einfach in den Tresoren der Filialen geblieben, als diese - wie erwähnt - von den internationalen Geldinstituten für ein paar lächerliche Millionen Plünderos übernommen wurden. Warum auch sollten andere Großinstitute schlechter dastehen, als die PG Bank?

Resümee und Epilog

Lassen wir unseren Berichterstatter, Otto H. Nienkamp hier enden und fassen kurz zusammen, was geschehen war: Die Götter hatten zwei Gebiete mit unterschiedlichen Macht- und Wirtschaftssystemen zusammengeführt. Das kapitalistische Westplünderland hatte ein privates Bankensystem, dem das Kreditgeldschöpfungsmonopol geschenkt worden war. Deshalb herrschte hier der Zwang, die Zinsen und die Zinseszinsen permanent aufzuschulden, nur um die Zahlungsmittel in Umlauf zu halten. Weil die Zinsen immer über 7% lagen, entwickelten sich Produktivitätsdruck, Wachstumszwang und die Preissteigerungsrate ebenso schnell, wie das Bruttoinlandsprodukt. Diese Faktoren sorgten aber auch für eine exponentiell steigende Verschuldung bei den internationalen Kreditinstituten.

So lag das Bruttoinlandsprodukt kurz vor der Vereinigung mit Ostplünderland bei deutlich über 2.000 Milliarden Westplünderos. Die Staatsverschuldung hatte schon damals über 800 Milliarden und die Verschuldung aller sozialen Einheiten, also einschließlich der Schulden privater Haushalte und privater Unternehmen, mehr als 1.800 Milliarden Westplünderos erreicht. In Ostplünderland dagegen gab es an echten Schulden nur 30 Milliarden Westplünderos, den so genannten Auslandsschulden. Alle anderen Schulden waren intern, denn die Banken gehörten dort ja dem Staat. D.h.: Ostplünderland hatte diese Schulden, die ja eigentlich gar keine waren, weil ja auch alle Unternehmen und sonstige Produktionsmittel ihm selbst gehörten, lediglich bei sich selbst. Weil das Zinsniveau im sozialistischen Osten sehr niedrig war, waren auch Produktivitätsdruck, Preissteigerungsrate und Bruttoinlandsprodukt niedrig. Das absolute Preisniveau für Verbrausgüter des täglichen Bedarfs lag weit unter dem im Westen. Das dort so genannte Bruttoprodukt betrug ca. 800 Mrd. Ostplünderos und war mit der entsprechenden Zahl im Westen, wegen der unterschiedlichen Finanzierungssysteme und Preisniveaus nur schwer vergleichbar.

Eine Tatsache bleibt jedoch: Wenn auch das Sozialprodukt im Ostplünderland, um den Wechselkurs bereinigt, nur knapp 10% der entsprechenden Zahl im Westen betrug, lag doch die tatsächliche Verschuldung, die lediglich aus den Auslandsschulden bestand, nur bei ca. 1.6% der gesamten Verschuldung in Westplünderland. Wer rechnen kann, versteht, dass Plünderland bei der Vereinigung eigentlich hätte reicher werden müssen. Selbst die eins zu eins Umstellung der Ersparnisse des kleinen Mannes, hätte daran nur wenig geändert.

Dieses Umtauschverhältnis diente letztlich auch nur der Täuschung. Auf diese Weise wurde der zwei zu eins Umtausch der Kredite, die, wie sie nun unschwer erkennen können, niemals richtige Kredite nach westlichen Maßstäben waren, gerechtfertigt. Gleichzeitig schaffte man es, durch die in dieser Geschichte beschriebenen Machenschaften, die Gesamtverschuldung des vereinten Plünderland in kürzester Zeit dramatisch steigen zu lassen. Im gleichen Maße wie die Verschuldung, stieg der Frust im früheren Westen, weil die Westplünderaner glaubten, von den Ostplünderanern betrogen worden zu sein. Die Leute im Osten glaubten dagegen, von denen im Westen beraubt worden zu sein.

In Wirklichkeit stimmte beides nicht. Zwar waren die einen betrogen und die anderen beraubt worden. Doch ganz andere Wesen waren die Räuber und Betrüger, als die Plünderaner hüben wie drüben vermuteten. Es waren die Götter, die mit Hilfe ihrer Handlanger, den Brüdern im Geiste, diesen genialen Coup durchgezogen hatten. Mit dem Frust, über die nun aus dem Ruder laufenden Staatsschulden, stieg auch die Bereitschaft, die Abschaffung der eigenen Währung hinzunehmen. Die Götter hatten ein wichtiges Ziel erreicht.

Aber auch diese Geschichte ist nur ein kleiner Teil einer noch viel größeren Geschichte. Die erzählen wir euch demnächst in diesem Theater....

 

Ende - nach oben